Beiträge: 935 Mitglied seit: 12.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.151
Maximus schrieb:
Erstaunlicherweise war Maximus der erste, der im Triclinium erschien. Er ließ sich auf der Cline vor Kopf nieder und gab einem schon bereitstehenden Sklaven einen Wink, ihm schon einmal einen Becher mit verdünntem Wein zu geben.
Das Erscheinen dieses "Sohnes" - nein, eigentlich zweifelte er gar nicht an dieser Tatsache - hatte ihn doch ganz schon aus der Bahn geworfen. Er wußte immer noch nicht, wie er mit dieser Situation so genau umgehen sollte. Natürlich hatte er bereits einen Brief an einen guten Freund in Mantua geschrieben. Der Eilbote war bereits auf dem Weg. Dieser Freund sollte mal ein paar Erkundigungen einziehen. Nur zur Sicherheit.
Wo wohl Senecia und Annalis blieben? Natürlich brannte Maximus darauf, ihnen das neue Familienmitglied vorzustellen.
Senecia schrieb:
Für das heutige Abendessen, zu welchem der Hausherr persönlich geladen hatte, hatte sich Senecia besonders hübsch gemacht. Ihr Gewand war edel bestickt und ihr Gesicht, sehr zu ihrem Vorteil, durch Schminke betont. Es war lange her, dass Maximus mit seiner Familie, zusammen Zeit fand in Ruhe zu essen. Senecia freute sich darauf, da das Gespräch mit Maximus in seinem Officium im Castell besser verlaufen war als sie gehofft hatte. Und vielleicht würde sich heute mal eine Gelegenheit finden, um über die hiesige Politik oder über die in Rom zu sprechen. Ach,… was vermisste Senecia die langen Abende mit ihrem Vater, wo sie über die Politik sprachen, und dabei häufig nicht einer Meinung waren, und es dann zu lautstarken Diskussionen ging, bei denen keiner von beiden nachgeben wollte. Ja, ihr Vater war nun bald ein ganzes Jahr verstorben. Traurig dachte Senecia an ihn zurück und blickte noch einen Moment aus dem Fenster. Erst als ihre Serva Frija erschien und sie zum Essen bat, merkte Senecia wie viel Zeit vergangen war. ‚Oh, nun aber schnell.’ Senecia nickte Frija zur Bestätigung zu. „Du räumst hier auf, danach kannst du in die Küche gehen. Ich werde dich erst wieder brauchen wenn ich zu Bett gehe.“ Und schon eilte Senecia aus ihrem Zimmer, die Treppe hinunter, durch das wunderschöne Atrium um anschließend Maximus schon im Triclinium vor zu finden. Wie sollte es auch anders sein… Die soldatische Pünktlichkeit. Innerlich rügte sich Senecia, dass sie die Zeit am Fenster verträumt hatte, auch wenn die Zeit ihrem Vater gegolten hatte. Freundlich wie immer, hatte sich Maximus schon erhoben als Senecia ins Triclinium trat. „Salvete Maxiumus. Bitte entschuldige meine Verspätung.“ Wie immer, mit einem freundlichen Lächeln, dass ihr in Maximus Gesellschaft nie schwer fiel, ging sie auf eine der freien Clinen zu um sich zu setzen.
Magnus schrieb:
(pp Arbeitszimer d. Hausherrn)
Nachdem Magnus sich gewaschen hatte und frisch angekleidet hatte, führte der Sklave seines Vaters ihn durch das Gebäude in Richtung Triclinium. Der Junge konnte nicht umhin, sich alle paar Ecken staunend umzusehen. Diese Villa war so unglaublich groß; fast schon einschüchternd wirkten all die Gänge und Türen um ihn herum. Immer wieder mußte Magnus sich beeilen, zu dem ungeduldigen Aulus aufzuschließen. Als sie schließlich das Triclinium betraten und sein Blick auf die fremde Frau neben Maximus fiel, fühlte Magnus sich plötzlich ziemlich einsam. Dennoch grüßte er beide höflich und sah sich etwas hilflos nach einem Platz um.
Maximus schrieb:
Natürlich erhob sich Maximus kurz, als Senecia eintrat. Erstaunt bemerkte er ihre besonders schöne Aufmachung. Nicht, daß sie sonst nicht auch sehr schön wäre, aber heute schien sie sich besondere Mühe gegeben haben. Bewunderung lag in seinem Blick, als er sie begrüßte."Salve, Senecia. Komm, setz Dich. Möchtest Du auch schon mal etwas trinken?" Er winkte der Sklavin, die sich gleich an Senecia wandte, um zu fragen, was sie denn zu trinken wünschte.
Kaum hatte sich die hübsche Claudia gesetzt, wurde auch schon der Junge hereingeführt. Maximus winkte ihn zu sich heran, legte dann die Hände auf die Schultern des Jungen, während er zu Senecia sprach. "Das ist Caius Iunius Magnus. Er ist höchstwahrscheinlich mein Sohn. Ja, schau mich nicht so strafend an. Meine Frau war da schon verstorben... - Er wird von jetzt an hier wohnen. - Magnus, das ist Claudia Senecia, ich habe Dir ja schon von ihr erzählt. Komm, setz Dich auf diese Cline. Du wirst sie vermutlich mit meiner Schwester teilen müssen, aber das schafft ihr schon, nicht wahr? Hast Du Durst?"
Senecia schrieb:
Mit knappen Worten teilte Senecia der Sklavin mit, dass sie verdünnten Wein trinken wollte und blickte dann zur Tür, in der Erwartung das Annalis eintreten würde. Aber wer kam da herein? Aufmerksam hörte sie Maximus Erklärung zu und sie konnte den Vorwurf in ihrem Gesicht nicht zurück halten, in Anbetracht des Alters diesen Jungen. Wie lange war schon die Frau von Maximus verstoben? Sie mußte das unbedingt mal Annalis fragen. Aber zunächst wand sie sich mit einem freundlichen Lächeln an den Jungen namens Magnus, der wohl erst heute angekommen war. "Es freut mich dich kennen zu lernen Magnus. Bist du heute erst in der Villa angekommen?"
Magnus schrieb:
Magnus bejahte Maximus Frage, und als sich einer der Sklaven nun an ihn wandte, bat er diesen schlicht um einen Becher Wasser. Ein wenig verlegen erwiderte der Junge Senecias Lächeln. "Ja, ich komme aus Mantua", erklärte er der jungen Frau. "Hier ist alles so viel größer als ... zu Hause." Bei diesen Worten verfinsterte sein Blick sich etwas. Genau genommen fühlte er sich allein durch die Villa und die Größe dieses Haushalts selbst ziemlich klein. Doch das wollte er natürlich nicht zugeben! Also schluckte er den Kloß in seinem Hals tapfer hinunter und nahm dann, wie Maximus ihm gebeten hatte, auf der Cline Platz.
Maximus schrieb:
Maximus lächelte den Jungen an, als er davon sprach, wie groß ihm das Haus vorkam. "In ein oder zwei Tagen wird Dir das Haus klein und langweilig vorkommen. Oder sagen wir: Sobald Du es vollständig erkundet hast und das wird wohl nicht sehr lange dauern. Im Moment scheint Dir alles fremd und ungewohnt, doch ich bin sicher, daß Du Dich sehr schnell eingewöhnen wirst." Vielleicht sogar schneller, als ihnen allen lieb war. Der Brief seiner Mutter ließ jedenfalls vermuten, daß der Junge es durchaus faustdick hinter den Ohren hatte.
Dabei fiel Maximus ein, daß er noch eine Menge zu organisieren hatte für den Jungen. Ein passendes Pferd brauchte er. Und Lehrer. Dabei machten ihm Lehrer für die Kampfesfertigkeiten die wenigsten Sorgen, in der Legion gab es reichlich geeignete Männer. Doch woher sollte er einen guten Lehrer für Literatur, mathematische Wissenschaften und Philosophie hernehmen? Ganz zu schweigen von Rhetorik. Nun, irgendwie würde er das schon hinbekommen.
"Und wie war Dein Tag, Senecia?", fragte er die junge Frau. Viel zu selten erhielten sie Gelegenheit, in aller Ruhe miteinander zu sprechen. Daher war es ihm so wichtig, jetzt danach zu fragen.
Senecia schrieb:
"So, aus Mantua kommst du." Kurz überlegte Senecia wo das lag. Im Norden Italiens. Von dort stammten viele Künstler. Ja, das war noch hängen geblieben aus ihren Unterrichtsstunden, mehr aber auch nicht.
Wenn du magst kann ich dich nach dem Essen gerne durchs Haus führen. Maximus hat schon recht, wenn du es einmal gesehen hast, dann ist es gar nicht mehr so groß." Mit einem schelmischen Grinsen blickte Senecia zu Maximus. Das war eindeutig übertrieben. Nur Germanicus hatte ein Haus das ein wenig größer war als das von Maximus. 'Für wen hatte er es nur so groß gebaut? Wenn seine Frau doch schon vor etwa... hm, wie alt mochte der junge Magnus sein?.. Acht, oder neun, oder sogar schon älter?' "Sag mal Magnus, wie kommt es das wir dich erst jetzt kennen lernen? Warst du zuvor bei deiner Mutter in der Ausbildung?"
Oh ha, Maximus versuchte durch das geschickte fragen nach ihrem heutigen Tag von Magnus abzulenken. Wollte er nicht das sie mehr über den Jungen erfuhr?
"Ach, heute war nichts besonderes. Ich habe gelesen und die Wachstafeln studiert, welche du mir zur Verfügung gestellt hast. Dann war ich noch spazieren und der Rest des Tages ist dabei verloren gegangen als ich mich für euch hübsch gemacht habe." Lächelnd blicke Senecia die beiden Männer an. Auch wenn sie heute abend besonders hübsch war, so konnte es unmöglich länger als eine Stunde gedauert haben sie in diesen Zustand zu bringen. Ihre Serva war äußerst fähig und hatte sich in den letzten Monaten bestens entwickelt.
"Ich hoffe doch sehr, dass wir dieses gesellige beisammen sein jetzt häufiger genießen werden, oder?" Es war durch aus in Senecias Blick zu lesen das sie das begrüßen würde.
Magnus schrieb:
Der Junge zog skeptisch die Nase kraus, als Senecia und Maximus ihm weismachen wollten, das Haus käme ihm bald nicht mehr allzu groß vor. Die nächste Frage der jungen Frau machte die Situation auch nicht wirklich angenehmer. "Naja ... sozusagen, ja", bestätigte Magnus ein wenig mißmutig. Ob man das überhaupt eine richtige Ausbildung nennen konnte? Er hatte auf dem Feld geholfen und eine Menge über Viehzucht gelernt, aber ob das in diesen höheren Kreisen überhaupt richtig zählte? Abgesehen davon wollte er Senecia nicht unbedingt auf die Nase binden, daß seine Mutter ihn hergeschickt hatte, damit sein Vater ihm 'die Flausen austrieb', wie man so schön sagte. "Sie meinte, ich wär jetzt in einem Alter, wo ich meinen Vater brauche", fügte er mit einem kurzen Schulterzucken hinzu. Magnus hoffte, daß das erstmal als Antwort genügen würde ...
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Maximus schrieb:
Auch Maximus war die Frage ein wenig unangenehm. Warum eigentlich? Sie hatten keinen Ehebruch begangen, keiner von ihnen. Und Magnus konnte kaum etwas dafür, daß er nicht ehelich geboren war. "Ja, er hat bis jetzt bei seiner Mutter gelebt. Und wird nun erst richtig mit seiner Ausbildung beginnen. Vielleicht kannst Du mir ja behilflich sein bei der Suche nach einem guten Lehrer? Das bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. Hier in der Provinz ist es nicht so einfach, gutes Personal zu finden." Und die besten Lehrer, Griechen, waren hier nur ausgesprochen selten im Angebot.
"Nun, zumindest werde ich versuchen, wieder häufiger hier zu sein. Sobald die Sommerfeldzüge beginnen, wird es hier wieder ruhiger und dann habe ich auch wieder mehr Zeit für meine Familie und die schönen Seiten des Lebens." Sein Blick lag weiterhin auf Senecia, die einfach hinreißend aussah. Aber sie war noch so jung! Nein, Maximus zwang sich, jenen Gedanken nicht weiterzuführen. Obwohl... so schrecklich alt war er ja nun auch wieder nicht.
Schnell wandte er sich wieder an Magnus. "Du mußt sehr hungrig sein nach der Reise. Ich denke, wir fangen jetzt einfach an. Annalis wird aufgehalten worden sein und kann dann ja später zu uns stoßen." Er gab den Sklaven einen Wink, die dann mit der Vorspeise kamen. Gekochte halbe Eier mit einer würzig-fruchtigen Soße, mit Mandeln gefüllte Datteln im Speckmantel, die in Honig gebacken worden waren und noch warmes, knuspriges Brot wurde auf Platten angereicht.
Senecia schrieb:
Wer war denn bloß die Mutter von Magnus? Senecia wurde immer neugieriger. Was wusste sie eigentlich von dem Mann der ihr Vormund geworden war? Wie sie feststellen musste, so gut wie gar nichts.
Einen Lehrer? „Ich kann gerne Ismar fragen, wenn er endlich in Mogontiacum eintrifft, vielleicht kann er einen guten Lehrer besorgen. Ansonsten spreche ich mal mit Agrippina. Sie brauchen ihren Lehrer zwar selbst für ihre Kinder, aber vielleicht gibt sie mir einen Tip.“
Und schon wieder war Maximus äußerst geschickt im ablenken. Dadurch das er die Diener anwies das Essen zu servieren, musste die Unterhaltung unweigerlich ins stocken geraten. Senecia konnte es sich trotzdem nicht verkneifen, neugierig wie sie war, Magnus weiter auszufragen. Vielleicht würde es ihm sogar helfen über sein zu Hause zu reden. Freundlich schaute sie zu Magnus während sie sich von den Vorspeisen etwas auf einen Teller tat. „Erzähl uns doch von deinem zu Hause Magnus. Was hast du dort schon alles gelernt? Wie war überhaupt deine Reise nach hier? Ich habe gar kein großes Reiseaufgebot mitbekommen. Du bist doch heute angekommen, oder?“
Magnus schrieb:
"Feldarbeit hab ich gelernt, und wie man jungen Tieren auf die Welt hilft. Und die Reise hierhier war ziemlich langweilig", gab Magnus umunwunden zu. "Jeden Tag ewig lang reiten, und die meisten Wege waren holprig. Außerdem ist's Nachts hier ziemlich kalt, da war ich froh, wenn wir mal in Gasthäusern eingekehrt sind. Und die Sklaven waren auch nicht wirklich gut gelaunt ... Naja, zwei von ihnen waren auch nur ausgeliehen, wir haben nur drei." Er zuckte mit den Schultern. Magnus war froh, als Maximus' Sklaven die Vorspeisen brachten. Neugierig betrachtete er die Speisen. Tatsächlich waren welche dabei, die er noch gar nicht kannte. Neugierig musterte der Junge die Datteln. Ihr Geruch war schonmal ziemlich gut. "Wie schmecken die denn?" erkundigte er sich. Zwar hatte er diese Früchte schon in Mantua auf dem Markt gesehen, aber noch nie probiert.
Maximus schrieb:
"Es wäre sehr nett von Dir, wenn Du Dich für mich auf dem Markt mal ein wenig umschauen würdest. Man kann ja nie wissen, manchmal gibt es doch überraschende Angebote. Und bei Dir weiß ich, daß Du eine gute Wahl treffen würdest." Maximus lächelte Senecia erfreut an. Auch wenn er von diesem Ismar noch nicht wirklich überzeugt war, traute er ihr doch zu, einen guten Lehrer aufzutreiben.
"Feldarbeit ist eine ehrenvolle Arbeit. Unsere Vorfahren wurden groß durch die Landwirtschaft. Und noch heute ist die Landwirtschaft das Rückgrat des Reiches." Patriziern war es deshalb nur erlaubt, Landwirtschaft zu betreiben. Geldgeschäfte und Handel galten als unehrenhaft. "Du hast noch nie Datteln gekostet? Sie haben einen sehr eigenen Geschmack, süß und doch irgendwie nahrhaft. Lecker eben. Probier sie einfach. Wenn sie Dir nicht schmecken sollten... es gibt auch noch andere Dinge zu essen." Er machte eine auffordernde Geste und ließ sich selbst einen dieser Leckerbissen schmecken. Er mochte diese Zusammenstellung aus süß und herzhaft.
"Vielleicht sollte ich Germanicus mal fragen, ob Du nicht mit seinen Söhnen spielen könntest. Sie sind zwar jünger als Du, aber zumindest der eine von ihnen ist ziemlich weit für sein Alter. Wenn auch ein wenig sehr abenteuerlustig. Ist doch neulich tatsächlich ausgebüchst, um ein germanisches Mädchen in ihr Dorf zurückzubringen. Sie war eine Geisel und ihr Dorf liegt weit im Inneren des aufständischen Gebietes." Er erzählte das nur, um den Jungen etwas neugierig auf Drusus zu machen. Daß der ganz sicher keine Gelegenheit mehr bekommen würde, solchen Blödsinn zu machen, stand außer Frage.
Senecia schrieb:
Irgendwie wollte das Bild für Senecia nicht zusammen passen. Konnte Maximus tatsächlich einen Jungen im Alter von acht bis zehn Jahren haben? Und wo bitte blieb Annalis? Während sich Maximus mit Magnus unterhielt, hätte Senecia Annalis schon so einiges fragen können.
Landwirtschaft also. Ob seine Mutter eine eigene Villa Rustica hatte? Aber das würde nicht mit der Anzahl der Sklaven übereinstimmen. Was sie bis jetzt über eine Villa Rustica wusste lies diesen Schluß zu. Was also hatte Maximus mit dieser Frau verbunden? „Was sagtest du doch gleich was deine Mutter macht?“
Senecia musste lächeln als sie Magnus Frage nach den Datteln vernahm. Sie selbst mochte die Datteln besonders gern und Maximus wohl auch, was sie daran feststellte wie er sich nahm und sie sichtlich genoß. Eine Erklärung brauchte sie Magnus nicht mehr zu geben, da dies bereits sein ‚Vater’ übernahm.
„Hm ja, ich habe von Agrippina im Winter diese Geschichte auch gehört. Sie sind beinah verrückt geworden vor Sorge um ihren Mittleren Sohn. Germanicus hat die ganze Stadt von den Soldaten durchkämmen lassen auf der Suche nach ihm.“
Magnus schrieb:
"Eigentlich Hausfrau und im Winter flechtet sie manchmal Körbe. Aber jetzt, wo ich weg bin, wird sie wohl nochmal heiraten", erklärte der Junge leicht verdrossen. Avitus warb schon seit zwei Jahren um sie, aber Octavia hatte sich bisher nicht entscheiden können, weil ihre beiden 'Männer' sich gegenseitig nicht leiden konnte. Doch Magnus wollte einfach nicht einsehen, weshalb er plötzlich seine Mutter mit diesem Mann teilen sollte. Nur weil er viel Land und Vieh hatte - sie waren doch auch sonst gut nur zu zweit ausgekommen?
Neugierig tat Magnus sich eine der Datteln auf und probierte sie, während er den Erzählungen des Legaten lauschte. Was Maximus da über die Kinder von diesem Germanicus sagte, klang ziemlich abenteuerlich und spaßig! Ein spitzbübisches Grinsen hatte sich auf Magnus' Gesicht geschlichen. Was der mittlere Sohn da angestellt hatte, kam ihm nur zu gut bekannt vor. Er und Calvinus hatten ungefähr eine Woche, nachdem seine Mutter ihn fortgeschickt hatte, ein ähnliches Wagnis gestartet. Was allerdigns längst nicht so spannend verlaufen war, so wie sich diese Geschichte anhörte - Calvinus' Vater hatte sie nämlich gefunden, kurz nachdem sie das römische Imperium hinter sich gelassen hatten. Natürlich hütete sich Magnus, Maximus davon zu erzählen. Stattdessen hakte er nur vorsichtig nach: "Da hat er doch bestimmt eine Menge Ärger bekommen, oder?" Schließlich war es ja nicht verkehrt, zu wissen, wie streng Germanicus zu seinen Kindern war, oder wie Maximus darüber dachte.
Maximus schrieb:
Als Senecia nach Magnus Mutter fragte, musterte Maximus sie prüfend. Warum interessierte sie das so sehr? Und was sie wohl von der Antwort halten würde, die Magnus ihr gab? Er war sehr gespannt auf ihre Reaktion. Für die Gedanken, die im Moment hinter ihrer Stirn ablaufen mußten, würde er glatt ein Vermögen hergeben. Doch gleich wechselte das Gespräch wieder zu dem Abenteuer, das er junge Iulier im Herbst erlebt hatte.
Natürlich konnte sich Maximus denken, daß dieses Abenteuer das Interesse seines Sohnes weckte, das war auch auch Sinn der Erwähnung gewesen. Und eigentlich wußte er nicht so genau, was im Hause Iulia vorgefallen war, nachdem der Junge wieder aufgegriffen worden war. Aber da - im Gegensatz zu vorher - den ganzen Winter über nichts von dem Jungen zu sehen oder zu hören gewesen war, mußte es mächtig geknallt haben.
"Er hat sich selbst in große Gefahr gebracht. Und nicht nur sich, auch seinen Vater, der leicht hätte erpreßt werden können, hätten die Germanen begriffen, mit wem sie es zu tun hatten. - Was glaubst Du, was für einen Ärger es geben würde, wenn Du etwas derartig schlimmes anstellen würdest?" Der Legat blickte seinen Sohn mit einem Blick an, der normalerweise sogar gestandene Männer ziemlich zusammenschrumpfen ließ.
Senecia schrieb:
Hausfrau? Körbe flechten? Senecias Blick war skeptisch. Konnte das wirklich sein. Und wenn sie nur drei Sklaven hatten ,so konnte auch nicht wirklich Geld im Spiel sein. War Maximus tatsächlich ein solcher Herumtreiber in den Betten der Frauen, dass er nicht einmal Wert darauf legte, ob sie aus gutem Hause kam. So hätte Senecia ihn nicht eingeschätzt. Sie musste sich arg beherrschen Maximus nicht fragend anzublicken. „Nun, wahrscheinlich hatte ihr niemanden, der euch den Unterhalt finanzierte….“ Jetzt kam ein SEHR vorwurfsvoller Blick von Senecia an Maximus, „… so das deine Mutter arbeiten gehen muß, oder verstehe ich das falsch?“
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Magnus schrieb:
"Wahrscheinlich 'n Haufen Gebrüll und Hausarrest", gab Magnus direkt - und auch ein bißchen kess - zurück, denn etwas ähnliches war seinem besten Freund widerfahren. Etwas überrascht wandte der Junge dann seinen Blick wieder zu Senecia. Magnus rang sich ein etwas mißglücktes Grinsen ab. Sie hatte mit ihrer Vermutung voll ins Schwarze getroffen! "So ungefähr, ja", murmelte er halblaut. "Obwohl sie dir gleich nach meiner Geburt geschrieben hat!" erklärte er dann, erneut an Maximus gewandt. Dieser nämlich hatte nie geantwortet, umso unverständlicher war es nun für den Jungen, daß seine Mutter ihn ausgerechnet zu ihm geschickt hatte ...
Maximus schrieb:
"Soweit ich gehört habe, ist er nicht ganz so leicht davon gekommen. Und das ist in solch einem Fall auch durchaus angebracht." Maximus sprach ganz ruhig und selbstverständlich. Er wollte keineswegs drohen. Doch wenn es nötig wäre, dann würde er auch mal eine deutliche Handschrift haben, das sollte Magnus ruhig wissen.
Das Gespräch zwischen Senecia und Magnus fing an, Maximus zu beunruhigen. Was sollte denn das? Wurde ihm hier etwa ein Vorwurf gemacht? Er runzelte die Stirn. Und dann kam auch noch die Bemerkung von Magnus, die glatt dafür sorgte, daß ihm die Dattel aus der Hand rutschte, heftig auf dem Teller auftraf und schließlich auf das wunderbare Fußbodenmosaik kollerte. "Sie hat was?" Maximus atmete tief durch - und winkte einem Sklaven, die Bescherung zu entfernen.
"Ganz abgesehen davon, daß ich es ganz sicher nicht nötig habe, mich vor einem kleinen Hähnchen wie Dir zu rechtfertigen: Bis zu dem Moment, in dem ich heute den von Dir mitgebrachten Brief las, wußte ich nicht das Geringste von Dir. Glaubst Du wirklich, ich hätte mich meinen Pflichten so einfach entzogen, wenn ich davon eine Ahnung gehabt hätte? Daß ich Dich heute so bereitwillig in meinem Haushalt aufgenommen habe, liegt einzig daran, daß Du meinen anderen Söhnen durchaus ähnlich siehst. Und ich sagte Dir auch schon, daß ich erst Ermittlungen anstelle, bevor ich Dich offiziell als meinen Sohn anerkenne. Der Eilbote ist schon auf dem Weg." Er atmete tief durch und nahm sich eine neue Dattel, während er zu Senecia herüber blickte. "Du hast das auch gedacht, nicht wahr?", fragte er ein klein wenig vorwurfsvoll. Wie konnte sie nur annehmen, daß er für die Folgen seines Tuns nicht aufkam?
Senecia:
Ach her je, jetzt fühlte sich Senecia erwischt. Wie konnte sie nur so voreilig urteilen? Sie hätte Maximus auch in einem ungestörten Moment fragen können. Verlegen schaute sie Maximus an.
„Es tut mir leid Maximus, aber ja, ich hatte diese Vermutung. Wobei du es nicht nötig hättest so zu handeln, dass ist mir jetzt auch klar.“ Um Verzeihung bittend schaute sie ihn an. „Aber schon merkwürdig das der erste Brief nicht bei dir angekommen ist Maximus. Was sagte denn deine Mutter Magnus, hat sie danach nicht vielleicht noch einen Brief an deinen Vater geschickt?“ Auffordernd blickte Senecia nun auch Magus an, der ein wenig eingeschüchter aussah wegen der Strafpredigt von Maximus.
Magnus schrieb:
"Mhm, nein", beantwortete Magnus ein wenig kleinlaut die nächste Frage. "Sie hatte sich überlegt, daß Maximus wohl sehr viel zu tun hat und wollte daher warten, bis ich älter bin." Irgendwie war ja auch Avitus dazwischengekommen. Seitdem er um seine Mutter warb, hoffte sie natürlich, daß Magnus ihn irgendwann als eine Art Vater akzeptierte. Da konnte sie allerdings lange warten, hatte er beschlossen! Genüßlich pickte der Junge die nächste halbe Dattel vom Teller. Eins mußte man Maximus lassen, er hatte einen sehr guten Geschmack!
Maximus schrieb:
Maximus runzelte die Stirn. Zuviel zu tun, um Verantwortung für seinen Sohn zu übernehmen? Nun, es war wohl ganz gut, daß er noch einen Brief auf den Weg geschickt hatte. Und der Junge schien wohl auch langsam zu begreifen, daß jeder Medaille zwei Seiten hatte.
"Annalis scheint wohl heute nicht zum Essen zu kommen. Ich würde sagen, wir machen jetzt weiter, sonst essen wir uns an den Vorspeisen satt und die Arbeit der Köche war umsonst." Er winkte den Sklaven, die nun knusprig gebratene Hühnchenteile brachten. Dazu gab es noch ofenwarmes Fladenbrot, würzige Soßen und frisches, junges Gemüse.
"Nun bist Du älter, Magnus. Und Du bist hier. Ich denke, wir sollten das beste daraus machen. - Senecia... meinst Du, Du hättest vielleicht auch ab und an Zeit für Magnus?" Auf keinen Fall wollte er, daß der Junge einfach nur vor sich hinlebte. - Und dadurch auf dumme Gedanken kam.
Senecia schrieb:
"Aber selbstverständlich kann ich Zeit für dich erübrigen." Das Lächeln in Senecias Gesicht schien von Herzen zu kommen. Wenn sie damit wieder gut machen konnte, was sie sich vorhin bei Maximus verscherzt hatte, dann war sie gerne bereit sich ein wenig um Magnus zu kümmern. "Wir können gemeinsam Unterlagen studieren. Ich kann dir auch die Stadt zeigen, wenn du möchtest." Ein herzhaftes Lachen entfuhr Senecia als Maximus seinen Kommentar zu den Vorspeisen abgab. "Ja, du hast recht. Ich habe schon viel zu viele von den leckeren Datteln gegessen. Von mir aus bräuchte es nichts anderes geben." Neugierig blickte sie auf die dargebotenen Leckereien. "Oh, oder doch.... Sag Magnus, was ist deine Leibspeise? Was magst du besonders gerne." Während Senecia auf die Antwort wartete tat sie sich von allem etwas auf den Teller, stellten diesen neben die Cline auf ein Tischchen und legte sich anschließend bequem auf die Cline. Da sie wohl nur zu dritt bleiben würden, war ja für alle genug Platz.
Magnus schrieb:
Erfreut nickte Magnus auf Senecias Angebot hin. "Ich würd gern mit dir in die Stadt gehen!" Schließlich kannte er sich hier überhaupt nicht aus, und mit der jungen Frau in Begleitung würde es sicher lustig werden! Als die Sklaven nun Hühnchen servierten, erhellte sich seine Miene wieder vollkommen. "Moretum und Fisch mag ich gern", erwiderte er, an Senecia gewandt, "aber am liebsten Obst mit Honig oder Holundermus. Und Huhn natürlich auch!" Er grinste zu seinem Vater hinüber.
Maximus schrieb:
Na, also, anderes Thema, bessere Stimmung. Maximus lehnte sich entspannt ein wenig zurück und nahm sich etwas vom Hühnchen, löffelte sich kleine Kleckse der Soßen auf den Teller und brach etwas vom noch leicht warmen Brotfladen ab, bevor er auch vom Gemüse nahm. Er liebte es, das Brot und auch Stücke vom Fleisch in die Soßen zu tunken.
"Dann laßt es euch schmecken. Und laßt noch ein wenig Platz, das war noch nicht alles." Er lächelte und nickte dann zu Senecia herüber. "Schön, dann werdet ihr zwei also gemeinsam die Stadt erobern." Nicht, daß das viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
"Meine Lieblingsspeise? Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn derer habe ich mehrere. Es gibt einen langen Meeresfisch, den ich geräuchert sehr gerne esse. Aal. Und Muscheln, wenn sie frisch sind und gut zubereitet. Hier in Germanien ist Schinken eine sehr leckere Sache. Rind esse ich sehr gerne, aber nur, wenn es nicht zäh ist. - Jedes Land hat so seine Vorzüge. Und es gibt wenig, was ich nicht gerne esse. Gegen ein gut zubereitetes Moretum mit frischem Brot und einigen Oliven ist absolut nichts einzuwenden. Gerne dazu noch ein paar lukanische Würste. Und was ißt Du gerne, Senecia?" Daß Kinder natürlich am liebsten die Süßspeisen mochten, war keine Überraschung. Darin unterschied sich Magnus also schon mal nicht von seinen Altersgenossen. Ansonsten schien sein Speiseplan recht einfach gewesen zu sein. Na, wenn man sich an etwas schnell gewöhnte, dann war es eine gute Küche.
Senecia schrieb:
Ach, es war einfach herrlich mal wieder in gemütlicher Runde zu speisen. Kurz schenkte Senecia Maximus ein Lächeln, bevor sie sich ein Stückchen Huhn in den Mund schob und noch etwas Soße mit dem Brot nahm. Die letzten Wochen hatte sie fast ausschließlich mit Annalis zusammen gegessen, und da hat man sich nach einiger Zeit alles erzählt was es zu erzählen gab. Aber das hier war richtig familiär. Kurz überlegte Senecia was sie besonders gern aß. „Hm, so ziemlich alles was mit Honig zubereitet wird mag ich sehr gerne. Diese Süße in Verbindung mit dem herzhaften Fleisch…“ verträumt ging ihr Blick kurz zur Decke. Dann wieder zu Maximus und Magnus. „Und den Nachtisch mit Feigen , Quark und Honig, da könnte ich glatt für sterben.“ Der Ausdruck auf ihrem niedlichen Gesicht war geradezu verträumt.
Dann richtete sich ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf Maximus. „Es ist wirklich erstaunlich schwer, hier in Mogontiacum, an Neuigkeiten aus Rom zu kommen, aber ich hoffe doch sehr Maximus, dass du es noch nicht weißt.“ Mit einem spitzbübischen Lächeln schaute Senecia zu Maximus. Man konnte förmlich sehen, dass sie fast platzte um die Neuigkeit zu erzählen. „Ich habe gerade heute einen Brief von einer Freundin aus Rom erhalten und sie schreibt, dass Senator Romilius sich auf eine Tändelei mit einer, hm, wie kann man sie am besten beschreiben…. ah, mit einer sehr hoch gestellten Dame, eingelassen hat. Es ist überall in Rom Gesprächsthema.“
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Maximus schrieb:
Amüsiert beobachtete Maximus, wie genußvoll Senecia aß. Es schien ihr zu schmecken. Und als sie dann von ihren Lieblingsspeisen sprach, nickte er zustimmend. "Ja, dieses Zusammenspiel von herzhaft und süß esse ich auch ganz besonders gern. Und ich sehe schon, ihr seid beide ganz süße." Er mochte Süßspeisen zwar auch, zog aber bei einer Wahl zwischen beidem doch eher das herzhafte vor. "Also, ich schlage vor, Du stirbst lieber nicht, denn dann kannst Du derartige Leckereien ja gar nicht mehr genießen."
Dann kam das Gespräch auf Neuigkeiten aus Rom und Maximus hörte natürlich sehr aufmerksam zu. Jede Kleinigkeit konnte sich als wichtig erweisen. "Ja, bis die Nachrichten hier ankommen, sind sie schon von der Wirklichkeit völlig überholt. Aber trotzdem ist alles interessant. - Eine sehr hochgestellte Dame? Wer soll das sein... oh nein, doch nicht....?" Er konnte sich den Namen gerade noch so verkneifen und warf einen Blick auf Magnus. Nein, für Kinder war das wirklich kein Thema. "Romilius ist ein Dummkopf. Heißblütig und gedankenlos. Ohne den Einfluß seines Vaters hätte er es nie in den Senat geschafft. - Diese Geschichte kann ihn den Kopf kosten."
Senecia schrieb:
„Magnus, wieso bist du denn so still? Oder hat das Essen dich so gefangen genommen?“ Besorgt blickte Senecia zu Magnus. Zwar kannte sie den Jungen erst seid gut einer Stunde, aber er war noch jung und Senecia fand ihn sehr nett.
„Tja, wenn es nur um den Einfuß des Vaters gehen würde, dann säße ich auch schon im Senat.“ Ein entzückendes, freches Grinsen lag auf Senecia’s Gesicht. Wie gerne würde sie sich mit der Politik befassen und wirklich etwas bewegen könne, aber als Frau war das einfach unmöglich. Sie konnte nur hoffen, irgendwann mal einen Mann zu heiraten ,der ihre Meinung genauso zu schätzen wusste wie ihr Vater und vielleicht so Einfluss auf die Geschicke Roms zu nehmen.
Durch das gute Essen und die doch recht gelöste Atmosphäre hatte Senecia ihren Wein bereits ausgetrunken und hielt nun ihr Glas zum erneuten füllen dem Sklaven entgegen. Noch ein paar Schlucke und ihre Wangen fingen an sich rosig zu färben.
Magnus schrieb:
Der Junge war in der Tat ziemlich ruhig geworden, da er mit erhöhter Aufmerksamkeit den Bemerkungen um die 'Tändelei' folgte. Daß ein Seitensprung oft schwer bestraft wurde, hatte er bereits von seiner Mutter gehört. Von ihr wußte er auch, daß an ihrer Verbindung zu Maximus an sich nichts Verwerfliches gewesen war. Dennoch dachte er nun genau darüber nach - er wußte so wenig von seinem Vater, nur da nötigste. Zeit, etwas mehr in Erfahrung zu bringen. Er warf ein leicht verlegenes Grinsen zu Senecia hinüber. "Naja, ich hab gerade überlegt ..." Sein Blick glitt unsicher zu Maximus. "Darf ich fragen, wie hast du Mutter eigentlich kennengelernt?"
Maximus schrieb:
Maximus lachte Senecia offen an. "Du würdest Dir Deinen Sitz im Senat sicherlich verdient haben, wärest Du nur als Junge geboren. Doch leider sitzen allein wegen des Einflusses ihrer Väter eine Menge Dummköpfe im Senat." So war nun einmal die Wirklichkeit. Der Blick des Legaten lag weiterhin auf der schönen Claudia. Der Mann, der sie einmal zur Frau erhalten würde, hatte großes Glück. Er würde mit ihr alles besprechen können, würde sicher auch so manchen Rat erhalten, der sich als sehr wertvoll herausstellen konnte.
Es hätte so schön sein können. Wenn nicht Magnus wieder auf das ursprüngliche Thema, nämlich seine Mutter, zurückgekommen wäre. Innerlich seufzte Maximus, denn es war ihm ein wenig unangenehm, vor Senecia darüber sprechen zu müssen. Auch wenn er nichts bereute, so schien es doch ein wenig unangemessen. "Hat sie Dir das nicht erzählt, Magnus? Nun, auf einem Patrouillenritt wurden wir von einem Unwetter überrascht und ... brauchten Unterschlupf. Es ergab sich, daß Deine Mutter und ich beide nicht schlafen konnten und uns zufällig trafen. Es war ... fast wie eine Art Fügung. Denn uns beide plagte das gleiche Leid, die Trauer um den kürzlich verstorbenen Ehepartner. - Und alles weitere, Magnus, geht Dich nichts an." Er lächelte in der Erinnerung daran. Der Schmerz war tief gewesen. Natürlich hatte Magnus' Mutter diesen Schmerz nicht heilen können. Doch sie hatte Maximus ins Leben zurückgeholt, das er eigentlich schon hatte aufgeben wollen. Sie hatten nie darüber gesprochen, doch er vermutete, daß dies umgekehrt ähnlich gewesen war.
Senecia schrieb:
Voller Spannung verfolgte Senecia die Antwort von Maximus auf Magnus’ Frage. Der Junge hatte ausgesprochen was sich Senecia schon die ganze Zeit gefragt hatte. Maximus Antwort überraschte sie nicht sonderlich. Anscheinend hatten weder er, noch Magnus Mutter, Ehebruch begangen, aber die große Liebe war es auch nicht, sondern sie hatten sich nur gegenseitig getröstet. Und daraus war Magnus entstanden? Mehr sollte da nicht gewesen sein? Nur eine Nacht und schon musste die Frau die Konsequenzen tragen? Fragend und mit einer hochgezogenen Augenbraue schaute Senecia zu Maximus. Am liebsten hätte sie ihn weiter gefragt, hielt es aber für zu taktlos, obwohl…. Nein! Sollte doch ruhig Magnus weiter fragen. Kindern nahm man die Neugier nicht so übel wie Erwachsenen. Aber sie konnte ihn ermutigen noch weiter zu fragen.
„Und Magnus, ist deine Neugier nun befriedigt, oder willst du noch mehr wissen.“ Anschließend wendete sie sich an Maximus.
„Kinder nehmen nun mal kein Blatt vor den Mund.“ Ihr Blick war keck und deutlich war ihre Zuneigung zu sehen. Senecia konnte verstehen, wenn Maximus nicht weiter darüber reden wollte, aber es war zu spannend mehr über diesen Mann, der ihr Vormund war, zu erfahren. Schnell wendete sie sich wieder ihrem Essen zu und verspeiste die letzten Krümel von ihrem Teller. Und schon war das Glas mit dem Wein-Wasser-Gemisch wieder leer. Auffordernd hielt sie ihr Glas wieder dem Sklaven hin.
Magnus schrieb:
"Ja, doch, so ähnlich hat sie es mir auch erzählt", bestätigte er Maximus' Vermutungen. „Und Magnus, ist deine Neugier nun befriedigt, oder willst du noch mehr wissen.“ Er grinste leicht zu Senecia rüber, da er ahnte, daß sie bestimmt genauso neugierig wie er war. "Eigentlich schon", meinte er mit Nachdruck. "Naja, das andere ...", er sah mit einem entschuldigenden Lächeln zu Maximus, "frag ich dich lieber später mal, wenn wir allein sind." Obwohl er vor Neugier fast platzte, wollte Magnus sich nicht gleich am ersten Abend einen Patzer leisten. Zwar war er jetzt nicht mehr wütend auf seinen Vater, doch eine gewisse Unsicherheit verspürte er immer noch. Er fragte sich, ob Maximus je an seine Mutter zurückgedacht hatte oder über mögliche Konsequenzen jener Nacht nachgedacht ...
Maximus schrieb:
Mit hochgezogener Augenbraue blickte Maximus von Magnus zu Senecia und von Senecia zu Magnus. Warum nur hatte er das Gefühl, daß die beiden sich hier merkwürdig einig waren? Senecia sprach dem Wein recht eifrig zu, schon wieder ließ sich sich den Becher füllen. Aber irgendwie hatte sie recht. Die Luft war sehr trocken heute Abend. Auch er ließ sich den Becher nochmal auffüllen.
"So, eine kleine Verschwörung ist das hier, hm? Ich weiß gar nicht, was ihr habt. So ungewöhnlich ist so etwas doch auch wieder nicht. Und wenn ich etwas von Dir, Magnus, gewußt hätte, dann hätten wir uns garantiert schon früher kennengelernt. - Also ich denke doch auch, daß wir dieses Thema nun genügend behandelt haben. - Nun, sprechen wir doch lieber von naheliegenden Dingen. Wie, findet ihr, sollten wir dieses Jahr die Saturnalien begehen?"
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Senecia schrieb:
‚Mhm, so ungewöhnlich ist das gar nicht mal. Na klar. Für einen Mann vielleicht.’ dachte Senecia bei sich. Die Mutter von Magnus hatte bestimmt kein leichtes Leben mit einem unehelichen Kind und ohne Mann. „Hattest du denn keinen Vater Magnus? Also… ich meine, hat deine Mutter denn nicht wieder geheiratet? Ihr seid doch hoffentlich nicht die ganze Zeit alleine gewesen?“ „Und das soll jetzt kein Vorwurf an dich sein Maximus. Ich hab schon verstanden, dass du dich durchaus um dein… Kind gekümmert hättest. Nun gut… ein anderes Thema.“ Senecia grinste. Der Themenvorschlag von Maximus war dann doch etwas weit hergeholt. „Findest du es nicht ein wenig verfrüht, sich jetzt schon um die Vorbereitung der Saturnalien zu kümmern? Wir haben noch über ein halbes Jahr Zeit dafür.“
Magnus schrieb:
"Naja, nicht wirklich ..." Magnus konnte trotz seines eher nichtssagenden Tonfalls nicht verhindern, daß sich eine Unmutsfalte auf seiner Stirn bildete. Dieses Thema haßte er! "Sie hat seit zwei Jahren einen Bewerber, Lucius Gavius Avitus. In letzter Zeit war er fast jeden Tag zu Besuch." Er griff nach seinem Wasserbecher und nahm einen großen Schluck.
Maximus schrieb:
Maximus lächelte. Ja, es war noch sehr früh, aber zu früh konnte es dafür ja nie sein. "Nun, bald beginnen die Sommerfeldzüge und da werde ich hier das Oberkommando und sehr viel zu tun haben. Wir müßten uns zumindest überlegen, ob wir hier feiern und vielleicht andere einladen wollen - oder ob wir uns im Gegenteil einladen lassen. Denn ich muß dann meine Klienten organisieren, die Sklaven haben ja frei. Und auch hier und da schon mal eine entsprechende Bemerkung fallen lassen, damit sich nicht mehrere Feiern gegenseitig in die Quere kommen." Er wollte ja keine bis ins Dateil durchorganisierte Planung hören, sondern nur das Grobe festgelegt wissen.
"Deine Mutter hat nicht wieder geheiratet, Magnus? Das war aber nicht klug. Und Du solltest nicht so abfällig von dem Mann sprechen, der anscheinend die Zuneigung Deiner Mutter besitzt. Ich kann mir schon gut vorstellen, daß sie ihn nur deshalb nicht geheiratet hat, weil Du so eifersüchtig auf ihn reagierst, wie es hier den Anschein hat." Seine Mutter hätte es einfach tun sollen. Der Junge hätte schon gelernt, damit zu leben. Maximus hielt nichts davon, sein Leben nach den Kindern auszurichten. Im Gegenteil hatten sie zu lernen, sich ihren Eltern anzupassen. Bestand nicht das ganze Leben daraus, sich irgendwo einzufügen? Je früher ein Kind dies lernte, umso besser.
Senecia schrieb:
„Nun, da ich noch recht neu bin in deinem Haushalt Maximus, möchte ich mich mit einer Meinung über die Vorbereitungen der Saturnalien doch lieber zurück halten. Außer den Iuliern kenne ich noch keine weitere Familie in Mogontiacum, aber wenn du das möchtest, dann kann ich auch dies mit Agrippina besprechen. Sie wird mir sagen können, ob sie schon über eine Feier im Hause Iulia nachgedacht hat oder nicht. Wenn es bei dir im Hause statt finden soll, dann bedürfte es für mich ein wenig mehr Vorbereitung, da ich mich in Mogontiacums Gesellschaft noch nicht außreichend umgesehen habe und du mir mehr über die einzelnen Leute erzählen müsstest. Oder Annalis kümmert sich um die Vorbereitungen. Beim ausführen und bedienen hinterher kann ich selbstverständlich gerne helfen, dass haben wir zu Hause auch immer getan.“ Nun schaute Senecia auch zu Magnus. „Deine Mutter hat seid zwei Jahren einen Verehrer und ihn noch nicht geheiratet? Das ist mehr als rücksichtsvoll von ihr. Du magst ihn wohl nicht besonders, oder? Was ist denn Gavius für ein Mann?“ Senecias Stimme klang mitfühlend, da auch sie sich nicht hätte vorstellen können, dass ihr Vater eine andere Frau mit ins Haus gebracht hätte, die sie als Mutter hätte anerkennen müssen. Da war es ihr doch wesentlich lieber, dass sie alleine geblieben sind, aber anscheinend lebte sie auch in besseren Verhältnissen als es Magnus vergönnt war. Nun, jetzt konnte sie ja etwas daran ändern, auch wenn sie ihm keine Mutter sein könnte, so wollte sie ihm die Liebe und Wärme entgegenbringen, die der Junge offensichtlich vermisste.
10.12.2008 19:37:53 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.184
"Also ich bitte Dich, Senecia. Gerade weil Du neu bist im Haushalt, solltest Du Deine Meinung sagen. Damit mal wieder ein wenig frischer Wind hier hereinkommt. In der Provinz neigt man schnell dazu, in Gewohnheiten zu verfallen, die dann schnell das Leben reizlos und langweilig machen. Ich bin sicher, Du bist genau die Richtige, um das zu verhindern." Maximus lächelte die hübsche Claudia an. Er fand sie wirklich interessant und hatte in ihrer Gegenwart nicht das Gefühl, daß es je langweilig werden könnte mit ihr.
Magnus schien die Frage nach dem Freund seiner Mutter ein wenig übel zu nehmen. So still wie er war. Maximus mußte ihm wohl noch beibringen, daß man auf jeden Fall antworten sollte, wenn man etwas gefragt wurde. So war es fast unhöflich. Er konnte nur hoffen, daß Senecia es dem Jungen nicht übel nahm. Er hatte eben noch nicht die richtige Erziehung erhalten.
Der nächste Gang wurde aufgetragen. Gegrillte Forellen mit gedünstetem Gemüse. Maximus mochte diese Fische, auch wenn sie bei vielen Römern der gehobenen Gesellschaft als zu gewöhnlich verschrien waren.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.187.12.63
Lieblich, und leicht beschwipst, lächelte Senecia Maximus, ob dieses Lobes, an. Ihre Gesichtsfarbe wurde ein wenig dunkler. Bildete sie sich das nur ein, oder schaute Maximus sie besonders intensiv an? Ach, bestimmt bildete sie sich das aufgrund des hohen Weingenusses nur ein.
„Nun gut Maximus, dann werde ich dir ab sofort meine Meinung offen und ehrlich mitteilen und dich bei folgenden Konsequenzen auf deine eben getroffene Aussage hinweisen. Dann möchte ich auch gleich damit anfangen….“ Senecia holte kurz Luft und setzte sich ein wenig gerader hin. „Meiner Meinung nach ist es auch Aufgabe des Hausherren, regelmäßig zum Abendessen zu erscheinen und nicht immer seine Familie alleine speisen zu lassen. Es ist verständlich das du dein Morgenmahl und Mittagessen im Castellum einnimmst, aber bitte Maximus, das Abendessen gehört der Familie.“ Bestätigend nickte Senecia mit dem Kopf und schaute noch mal zu Magnus.
Wieso hatte er noch nicht auf ihre Fragen geantwortet?
„Ist etwas Magnus?“ fragte sie sogleich besorgt. Sah der Junge etwa grün aus im Gesicht? Vertrug er etwas vom Essen nicht?
13.12.2008 20:31:04 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Etwas erschrocken blickte Magnus auf und grinste leicht verlegen. Was Gavius für ein Mann war, darüber hatte er eigentlich noch kaum nachgedacht. Er wußte nur, daß dieser ihn oft rügte und seine Mutter wohl dazu gebracht hatte, ihn hierher zu schicken. Und obwohl dieser Mann, der sowas wie sein neuer Vater werden sollte, ihn längst angeboten hatte, ihn Gavius zu nennen, beharrte er immer noch auf den Cognomen, Avitus. "Nein, ich hab nur nachgedacht ... Naja, also", fing der Junge unsicher an, "er ist eigentlich recht wohlhabend - aber er kann mich nicht leiden. Er will mir immer alles verbieten! Wieso soll ich dann ihn leiden können?" Daß Avitus zu ihm so streng war, weil er sich Sorgen um ihn und seine Mutter machte, war Magnus noch gar nicht in den Sinn gekommen.
14.12.2008 15:36:03 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.8
Nun schaute Maximus natürlich schon ein wenig erstaunt drein, nickte aber ergeben. "Ja, ich möchte sehr gerne, daß Du mir offen und ehrlich alles sagst, Senecia." Wie schön sie war. Niedlich geradezu mit den geröteten Wangen und den leicht übermütig blitzenden Augen. Was für eine Frau! "Und ich gelobe Besserung! Ganz bestimmt. Und werde von nun an zu den Mahlzeiten erscheinen, sofern nicht etwas sehr, sehr schwerwiegendes dazwischen kommt." Absolute Garantien konnte ein Mann in seiner Position nun einmal nicht geben. Doch er hatte den ehrlichen Vorsatz, von jetzt ab zum Essen da zu sein.
Als Magnus dann endlich mal wieder reagierte, hätte Maximus am liebsten laut aufgelacht. Es war nicht zu überhören, wie einseitig der Junge den Freund seiner Mutter beurteilte. "Na, es ist wohl eher so, daß Du ihn nicht leiden kannst, was? Daß Du Deine Mutter nicht teilen willst. Und natürlich muß er Dir einiges verbieten. Glaube nicht, daß Du hier alles darfst. Verbote sind nötig bei Kindern, weil sie selbst Gefahren - oder gesellschaftliche Unmöglichkeiten - noch nicht richtig einschätzen können. Ich weiß, das willst Du nicht hören. Kein Kind will das hören. Aber es ist so. Diese Erkenntnis trifft einen allerdings erst, wenn man erwachsen ist." Er konnte sich schon gut vorstellen, wie das abgelaufen war. Die Andeutungen aus dem Brief dazugenommen ergab dies schon ein recht deutliches Bild.
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„Ich hoffe sehr, dass du dich auch in einem Monat noch an dein Versprechen erinnern wirst Maximus.“ Spielerisch drohte sie ihm mit dem erhobenen Zeigefinger. „Aber ja, wenn die Arbeit es wirklich nicht erlaubt, so nehme ich auch eine Entschuldigung von einem Boten entgegen.“ Und wieder war das Blitzen in ihren Augen zu sehen. Es bereitete ihr Vergnügen so mit Maximus zu scherzen.
Aha, Gavius war also wohlhabend. Dann würde die Mutter von Magnus die Gelegenheit der Abwesenheit ihres Sohnes bestimmt nutzen und Gavius endlich zum Mann nehmen. Senecia lächelte. Das würde Magnus bestimmt nicht gefallen, aber besonders wohl schien er sich hier auch nicht zu fühlen. Und Maximus trug auch nicht dazu bei dem Jungen die Angst zu nehmen.
„Ich ahne schon, dass ihr zwei euch erst noch zusammenraufen müsst. Wie schätzt du dich denn ein Magnus? Wirst du ein gehorsamer Sohn sein, oder hast du viele Flausen im Kopf und wirst Maximus erstmal reizen. Ich glaube nämlich das Maximus SEHR streng sein kann, da würde ich dir raten etwas vorsichtig zu sein. Dies nur als gut gemeinter Rat.“ Verschwörerisch schaute Senecia zu Magnus und zwinkerte ihm kurz zu.
„Und wenn du Fragen hast, egal welcher Art, dann kannst du auch jeder Zeit zu mir kommen und ich werde versuchen sie dir zu beantworten.“ Zärtlich lag ihr Blick auf Magnus. Er war noch so jung und so unerfahren. Und er weckte tatsächlich den Wunsch in Senecia selber ein Kind zu haben. Unweigerlich ging ihr Blick zu Maximus. Wäre er eine gute Wahl? Oder hatte Maximus womöglich schon Bewerber für sie ins Auge gefasst. Und wieder stellte sich Senecia die Frage, ob sie ihn daraufhin ansprechen sollte. Ihr heiratsfähiges Alter war schon lange überschritten.
Absolut unschlüssig winkte Senecia lieber den Sklaven mit dem Fisch herbei und bediente sich erstmal am Fisch. Vorsichtig probierte sie ihn. „Hm, lecker.“ War der einzige Kommentar den sie dazu abgab. Dann deutete sie mit der Hand auf ihr Glas und der Sklave füllte es erneut mit Wein und Wasser.
14.12.2008 19:03:02 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Magnus hatte unwillig das Gesicht verzogen, als Maximus mit den gleichen Behauptungen anfing, wie seine Mutter und Avitus. Er war froh, als die nette Frau wieder das Wort ergriff. Nanu, warum wurde Senecia denn so rot? Lag das am Wein, oder an den Blicken, die sie immer wieder mit Maximus austauschte? Dann aber fragte sie ihn, wie er selbst sich einschätzen würde. Und obwohl sie ihm verschwörerisch zuzwinkerte, zog Magnus nun eine versonnene Schnute. "Wir müssen uns doch erstmal richtig kennenlernen", antwortete er ausweichend. "Und uns -" von sich selbst überrascht, hielt der Junge plötzlich inne. Noch vor ein paar Stunden hatte er absolut keine Lust auf das verspürt, was er hier gerade verkündete. Aber da Maximus ja höchstwahrscheinlich sein richtiger Vater war, kam ihm die Vorstellung, mit ihm zusammenzuleben, nur halb so schlimm vor wie damals bei Avitus - "Und uns aneinander gewöhnen", schloß er ein wenig bedröppelt. Jetzt hatten sie es geschafft, noch ehe ihm bewußt geworden war, daß er sich gar nicht mehr so schrecklich unwohl fühlte, wie bei seiner Ankunft. Und, wenn er ganz ehrlich war, hatte ihn auch ein bißchen die Neugier gepackt, wie sich Maximus in seiner neuen Vaterrolle schlagen würde. Rasch tat Magnus sich ebenfalls noch von dem Fisch auf, um sich von seiner unerwarteten Erkenntnis abzulenken.
14.12.2008 20:00:55 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.156
Maximus mußte unwillkürlich lachen. Er hatte das sichere Gefühl, daß Senecia einen kleinen Schwips hatte. Aber das störte nicht. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil schien ihr dies die Hemmungen zu nehmen und so gab sie sich, wie sie eben war. Und er fand das ausgesprochen sympathisch. "Ich bin sicher, Du wirst dafür sorgen, daß ich dieses Versprechen nicht vergesse, nicht wahr?", scherzte er zurück und blinzelte ihr zu. "Und das ist auch gut und richtig so, ich verlasse mich da ganz auf Dich."
Es war eine interessante Frage, die Senecia dem Junge da stellte. Und Maximus hörte sich gespannt die Antwort an. "Zum Politiker taugst Du jedenfalls. Du hast die Frage nicht beantwortet und einfach im Moment unerfüllbare Bedingungen in den Raum gestellt. Nicht schlecht. Allerdings hast Du gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß Du uns nicht vertraust, ein wenig zu auffällig. Aber ich denke, in ein paar Jahren wirst Du den Bogen raushaben, auch da drumherum zu kommen. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, daß Dein Bild von Dir selbst nicht unumwunden positiv sein kann. Also handelt es sich wohl um eine durchaus ehrliche Einschätzung. Ich bin wirklich gespannt auf den Tag, an dem Du uns Deines Vertrauens für würdig erachtest und die Frage beantwortest."
Maximus lächelte und zwinkerte dem Jungen zu, um seinen Worten die Härte zu nehmen. Er wollte Magnus nicht bedrängen. Nicht jetzt am Anfang. Sollte er ruhig für sich behalten, wie er über sich selbst dachte.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.195.31
Maximus wollte sich auf sie verlassen? Aber sie war doch nur Gast in seinem Haus. Na gut, sein Mündel, aber so wie er das sagte, klang es ein wenig anders. Senecia wurde schon wieder rot. Himmel war das warm hier im Raum. Etwas unruhig rutschte sie auf ihrer Cline hin und her.
Geschickt der junge Magnus. Wo hatte er nur gelernt so geschickt einer Antwort auszuweichen? Maximus traf den Nagel auf den Kopf und Senecia fiel nichts mehr ein, was sie noch hätte erwiedern können. „Gleich morgen werde ich zu Agrippina gehen und mich nach einem guten Hauslehrer für dich erkundigen.“ teilte sie Magnus mit. Dann widmete sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder der leckeren Forelle, denn langsam fiel es ihr schwer dem Gespräch noch richtig zu folgen.
14.12.2008 21:06:32 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Magnus verschluckte sich fast, als er Maximus' Worte hörte. Daß er zum Politiker taugte, hatte ihm noch keiner gesagt! Hustend griff er nach seinem Wasserbecher und nahm einen großen Schluck. "Ähm ja, ich auch", sagte er ein wenig unbeholfen, lächelte jedoch erleichtert, als Maximus ihm einen nicht mehr ganz so ernsten Blick zuwarf. "Wie lang ist der Unterricht denn eigentlich am Tag?" wollte er dann wissen, da Senecia nun wieder die Sache mit dem Hauslehrer ansprach.
14.12.2008 21:32:20 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.156
Maximus genoß seinen Fisch sehr, aß ihn aber dennoch nicht ganz. Er wußte ja, daß noch ein weiterer Gang - und nicht zu vergessen der Nachtisch - noch folgen würde. "Damit nimmst Du mir wirklich eine Last ab, Senecia. Und Du siehst ja, wie dringend der Lehrer benötigt wird." Dem Jungen fehlte wirklich einiges an Bildung. Doch noch war er jung genug, die Defizite schnell aufzuarbeiten.
"Jeden Vormittag, mein Junge. Nach einigen Frühübungen im waffenlosen Kampf, würde ich sagen. Am Nachmittag folgen dann Reitunterricht und Unterricht im Schwertkampf. So in etwa stelle ich mir jedenfalls Deinen Tagesablauf vor." Daß der Junge da anderer Meinung sein mochte, kam Maximus nicht in den Sinn. Wäre auch unwichtig gewesen. Kinder hatten solche Dinge nicht zu entscheiden, sie würden ja doch nur versuchen, sich vor den für sie unangenehmen Dingen zu drücken. Doch auch die waren eben nötig, um sie auf das Leben vorzubereiten.
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„Oh, den Reitunterricht könnte vorerst ich übernehmen.“ Warf Senecia überfreudig in die Unterhaltung. Wenn sie etwas gut konnte, dann reiten. Und wenn es sein musste sogar breitbeinig mit einem Kleid, so wie an dem Tag ihrer Ankunft hier in Mogontiacum. Nur kurz ließ sie die Gedanken in der Vergangenheit verweilen. Schnell richtete ihr Blick sich in die Zukunft. „Dann unterscheidet sich der Unterricht von Jungen doch in einigen Dingen, wie zum Beispiel der Kampfübungen, gegenüber dem von Mädchen.“ Vertraulich fing Senecia an drauf los zu plappern. „Ich musste immer den Benimm-Unterricht über mich ergehen lassen. Ich sag dir Magnus, auch das ist kein leichter Unterricht. Da hätte ich das ein ums andere Mal gerne ein Gladius in der Hand gehabt. Und mein Lehrer in römischer Geschichte….“ Hell erklang ein Lachen von Senecia. „Den hättest du mal erleben sollen. Ich hasste seinen Unterricht und er wusste, den Göttern sei Dank, nie wo er mich finden würde.“ Ertappt und verraten hielt sich Senecia plötzlich die Hand vor den Mund, nur damit sie nicht weiter sprechen würde und schaute um Entschuldigung suchend zu Maximus. Das war nun wirklich keine Geschichte für einen Jungen, der bald seinem Unterricht fleißig nachkommen sollte. Langsam ließ Senecia die Hand wieder sinken und meinte lapidar. „Aber gefunden hat mich dann immer mein Vater, und dann musste ich selbstverständlich doch zum Unterricht. Also Magnus, solltest auch du dich versuchen zu drücken, sei dir gewiss, wir kennen dieses Haus besser als du.“ Eigentlich sollte dieser Satz mahnend sein, aber Senecia konnte nicht verhindern, dass es mehr belustigt denn ernst klang.
16.12.2008 21:01:28 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Das klang wirklich nach einem straffen Tagesplan, doch Magnus war, obwohl leicht eingeschüchtert, vielmehr beeindruckt von dem Unterricht, den er künftig erhalten sollte. "Klingt ja ganz schön spannend!" rutschte es ihm begeistert heraus. Im Reiten wollte er ja ohnehin besser werden, und daheim in Mantua hatte er das Kämpfen nur heimlich mit Calvinus üben können - was nicht selten Ärger wegen dem Standesunterschied gegeben hatte. "Ein bißchen reiten kann ich schon", teilte er Senecia dann mit. "Naja, also ich hab's immer auf unseren Ackergäulen geübt, und ganz selten mal auf dem von Calvinus, das ist aber richtig ausgebildet!" Er grinste der jungen Frau entgegen. Ihm war klar, daß sie die letzten Worte nur drangehangen hatte, um von ihren Unarten abzulenken, die sie als Kind so wie er begangen hatte. Verstohlen warf Magnus einen Seitenblick zu seinem Vater. Ob Maximus sich jetzt auch insgeheim an derartige Geschichten aus seiner Jugend erinnerte?
16.12.2008 22:46:58 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.117
Maximus mußte nun doch ziemlich aufpassen, daß ihm nicht die Gesichtszüge entgleisten. Senecia wollte dem Jungen Reitunterricht geben? Gut, die Sklaven hatte ihm berichtet, daß sie geritten war auf dem Weg hierher. Also konnte sie sich wohl oben halten. Aber Unterricht geben war ja nun doch ein klein wenig etwas anderes. Doch natürlich nickte er dazu. Er würde den Stallmeister als Aufpasser dazunehmen. Der konnte ihm ja berichten, ob der Unterricht der jungen Claudia etwas taugte. Auch wenn er die junge Frau sehr gern hatte und ihr auf keinen Fall eine Absage erteilen wollte, mußte er doch darauf achten, daß Magnus das Richtige lernte. "Es ist wirklich sehr freundlich von Dir, diesen Unterricht vorerst zu übernehmen, Senecia." Er lächelte sie an, sie sollte nicht merken, daß er Bedenken hatte. Außerdem war er ihr ja auch sehr dankbar, daß sie sich des Jungen so intensiv annehmen wollte.
"Benimm-Unterricht bleibt auch den Jungen nicht erspart. Auch Magnus nicht." Er konnte es sich nicht verkneifen, den Jungen bei diesen Worten zu beobachten. Wie würde er wohl auf diese Ankündigung reagieren? Dann mußte Maximus doch schmunzeln, als Senecia davon berichtete, wie sie versucht hatte, diesem Unterricht zu entkommen. Und sich wohl plötzlich daran erinnerte, daß es unklug war, dies vor dem Jungen zu erzählen. Am liebsten hätte Maximus laut aufgelacht. Aber auch das war vor dem Jungen wohl unklug. Ebenso wie zu erwähnen, daß auch er hin und wieder seinen Lehrern entwischt war - und wie. Nein, das würde er Senecia mal erzählen, wenn sie allein waren.
"Ich werde dafür sorgen, daß Dir ein ordentliches Pferd für den Reitunterricht zur Verfügung steht. Kein Ackergaul." Was übersetzt hieß, daß er ihm eines schenken würde. Doch das mußte er ja nicht ankündigen, es war doch viel schöner, den Jungen zu überraschen. "Dieser Calvinus, wie heißt der mit vollem Namen? Er hatte Unterricht im Schwertkampf, er hatte ein ausgebildetes Schwert. Mir scheint, er stammt aus einer guten Familie?"
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.25.206.15
Das mit dem Reitunterricht war ihr nun einfach so rausgerutscht. Ob sie das wirklich konnte, wusste sie selber nicht so genau. Aber wie man einem Pferd beim reiten seine Anweisungen gab, dass konnte sie Magnus auf alle Fälle beibringen. Und so verlernte sie es auch nicht. Sie hatte ja vergangenen Herbst erlebt, wie wichtig es war, selber reiten zu können und sich nicht nur zu Fuß oder mit der Sänfte herumtragen zu lassen. „Gut! Sehr gut! Dann fangen wir gleich morgen mit dem Unterricht an. In der Früh ist die Luft noch so schön, da könnten wir ja einen kleinen Ausritt machen, dabei kann ich dir gleich die Stadt ein wenig zeigen.“ Etwas aufgeregt und sehr fröhlich schaute Senecia zu Magnus. Bestimmt würde ihm die Aussicht auf einen kleinen Ausritt gefallen, oder? Nein, den kleinen Zweifel schob Senecia schnell wieder von sich. Natürlich würde es Magnus gefallen.
Interessiert schaute sich Senecia nach dem nächsten Gang um. Der Fisch konnte doch noch nicht alles gewesen sein. Und sie war sehr neugierig, was es noch leckeres geben würde. Gemütlich lehnte sie sich wieder auf der Cline zurück und lauschte dem Gespräch zwischen Maximus und Magnus über diesen Calvinus.
20.12.2008 16:39:22 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
"Klingt wirklich gut!" Sichtlich erfreut lächelte Magnus die beiden Erwachsenen an. Doch als Maximus erwähnte, Benimunterricht sei auch für Jungen gut, wurde sein Gesicht für einen kurzen Moment lang. Das "Muß das sein?" lag ihm schon beinahe auf der Zunge, da hakte Maximus nun, wenn auch etwas verspätet, wegen Calvinus nach. "Lucius Domitius Calvinus", erklärte er ihm.
20.12.2008 22:56:43 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.157
Ein Ausritt? Naja, warum nicht? Er war bis hierher geritten, es war ja nicht so, daß er noch nie auf einem Pferd gesessen hatte. "Wenn ihr die Stadt allerdings verlassen wollt, dann nehmt eine Eskorte mit und bleibt in Stadtnähe. Ich möchte nicht noch jemanden verlieren..." Er dachte an Drusilla, die im Herbst überfallen worden und seit dem verschollen war. Seine Miene wurde traurig und er winkte den Sklaven, den nächsten Gang aufzutragen, der aus Rinderbraten mit Pilzen und Zwiebeln bestand. Dazu gab es wieder ofenwarmes Brot. Zugleich ließ er sich seinen Becher wieder füllen.
Die Erwähnung des Benimmunterrichts schien seine Wirkung zu tun, stellte Maximus fest und seine Laune besserte sich wieder. "Domitius... Domitius... Ja, Senator Domitius erwähnte einmal, daß seine Familie in Mantua lebt. Da wird er wohl irgendwie dazu gehören." Na, da hatte der Junge anscheinend ohne es zu ahnen standesgemäße Freunde gehabt. "Du kannst ihm ja ab und an einen Brief schreiben."
Senecia war anscheinend schon recht angeheitert. Amüsiert beobachtete Maximus, wie ihre Bewegungen ein wenig fahriger wurden. Und die geröteten Wangen standen ihr ausgesprochen gut. Der Gedanke an Drusilla hatte sich wieder verflüchtigt. Im Augenblick konnte er nichts für sie tun. Doch wenn die Feldzüge begannen, würden seine Späher jedes Dorf daraufhin ausspähen, ob die junge Römerin sich dort befand.
Er aß nur wenig von diesem Gang, denn er wollte noch etwas von dem Nachtisch probieren. Ob er Senecia nicht besser zu ihrem Zimmer begleitete? Ja, das war gewiß besser. Immerhin mußte sie die Treppe überwinden. Wie hübsch sie war...
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.131.225
Na ups, da hatte sie wohl ohne es zu merken, ein empfindliches Thema bei Maxiumus erwischt. Nur dunkel konnte sich Senecia daran erinnern, dass ein Mitglied dieses Haushaltes fehlte. Sie hatte völlig verdrängt, dass Drussila auf dem Weg zur Villa Rustica Valeria anscheinend entführt worden war. Schnell wollte sie Maximus beruhigen. „Wir werden nur innerhalb der Stadt reiten. Baldemar wird uns auf alle Fälle begleiten und wenn du es wünscht, so können wir selbstverständlich auch eine Eskorte mitnehmen.“ Beschwichtigend ging ein Lächeln zu Maximus, gleichzeitig hielt Senecia ihr Glas erneut dem Sklaven zum füllen entgegen. Die letzten zwei Gänge hatte sie sich zurück gehalten, aber nun war ihr Glas leer und zwei weitere Gänge folgten noch. Das Rindfleisch war nicht ganz ihr Fall und sie nahm auch nur wenig davon. Dafür etwas mehr von dem Brot, denn das würde dem Wein entgegen wirken. Seelig lächelte Senecia in die Runde. Leider konnte sie der Unterhaltung nicht mehr so gut folgen, wie sie es gerne gewollt hätte, und ihr Blick glitt ständig zwischen Magnus und Maximus hin und her. Es musste doch Ähnlichkeiten zwischen den beiden geben!
23.12.2008 19:19:59 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Als Maximus tatsächlich Senecias Vorschlag zustimmte, strahlten Magnus' Augen auf. Doch schon im nächsten Moment wich der freudige Ausdruck verwirrtem Stirnrunzeln. Seinen Worten nach war die Familie also nicht vollzählig, und das lag nicht am Fehlen von Annalis. Wen er wohl verloren hatte, und vor allem, wie? Doch Magnus hielt es für taktlos, nachzufragen, da sein Vater das Thema anscheined nicht weiter aufrollen wollte. Stattdessen grübelte Maximus über die Domitier nach, und Magnus nickte automatisch zu den Vermutungen. "Ja, Calvinus ist bestimmt ganz gespannt drauf, wie es hier so ist", ging er, nun gleich wieder viel fröhlicher, darauf ein. Daß Senicia immer noch - oder schon wieder - so komisch zwischen ihnen hin und her sah, fand er inzwischen fast lustig. Das lag bestimmt am Wein, denn auch der Junge hatte bemerkt, wie die Bewegungen der jungen Frau etwas fahriger geworden waren, ebenso wie ihr Blick. Hoffentlich wurde ihr davon nicht schwindlig ...
26.12.2008 00:11:03 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.220
"Ein Sklave sollte euch auf jeden Fall begleiten. Eine Eskorte ist aber nur nötig, wenn ihr die Stadt verlaßt. Ich wünsche euch jedenfalls viel Vergnügen bei eurem Ausritt." Er schmunzelte, während er Senecia beobachtete. Es war wirklich eine Freude, sie anzuschauen. Hoffentlich würde ihr eigenes Haus nicht so schnell fertig gestellt. Er wußte jetzt schon, daß er sie sehr vermissen würde.
Das Rindfleisch schien keinen rechten Anklang zu finden und so winkte Maximus den Sklaven, damit sie den Nachtisch brachten. Gebackene Obstküchlein mit Sahne, das war bestimmt nach dem Geschmack der beiden, Süßes mochten sie bestimmt beide gerne. Und Maximus auch, obwohl er es niemals so offen zugeben würde. "Dann wirst Du wohl auch ein Pferd brauchen, das zu Dir paßt, Magnus. Na, morgen wird es mit irgendeinem gehen. Aber ich werde morgen mal schauen, ob ich etwas passendes finden kann."
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.30.136
‚Ob er etwas passendes finden würde?’ Überrascht schaute Senecia Maximus an. Sollte das heißen, der junge Magnus würde sein eigenes Pferd bekommen. Das wäre durchaus großzügig von Maximus. Obwohl er noch nicht mit Sicherheit sagen konnte, dass Magnus wirklich sein leibhaftiger Sohn war, so behandelte er ihn aber als solchen. Und das von der ersten Minute an. Senecia lächelte seelig, ob des Weines. Aber heute passte alles einfach alles gut zusammen. Es war keine schlechte Stimmung, das Essen war sehr gut und der Wein schmeckte vorzüglich dazu. Also reichte sie ihr Glas erneut dem Sklaven entgegen, um es wieder zu füllen. Genüsslich lehnte sie sich an der Kline an und sprach zu Maximus. „Also reicht mein Baldemar. Das ist gut.“ stellte sie nüchtern fest. Es fiel ihr sehr schwer deutlich zu sprechen und ein kichern kam auch noch hinterher. Neugierig versuchte Senecia dem Sklaven, der den Nachtisch brachte, auf das Tablett zu schauen, und sie rutschte auch schon verdächtig nah an die Kante der Cline ehe sie es bemerkte und sich schnell wieder fing. „Na ups….“ Kicherte Senecia. „Da wär ich doch bald…. „ kichern „…von der Cline gerutscht…. Was gibt es denn?“ Sie konnte ihre Neugier nicht zügeln. „Sag Magimus. Was gibt es denn neues aus dem Castellum. Hast du schon neue Rekkkrutten bekommen?“ Verflixt war das ein schweres Wort. War das jetzt richtig was sie gefragt hatte? Wußte Maximus überhaupt etwas von neuen Rekruten? Senecia wüsste ja zu gern mehr über das Leben im Castellum. Ob sie Maximus einfach mal wieder, unter einem Vorwand, dort besuchen sollte? Sie könnte doch morgen mit Magnus daran vorbei reiten und dann mal einen kurzen Abstecher machen. Ja, das war eine sehr gute Idee. „Isch hab gehört, dass die jungen Männer ganz genau bemustert werden.“ Ein breites Grinsen spielte um ihren süßen Mund. Senecias Gedanken waren alles andere als jungfräulich, auch wenn sie dies noch war. Das andere Geschlecht hatte durchaus seinen Reiz und Senecias Fantasie lief grad kreuz und quer. Da waren die süßen Törtchen eine willkommene Ablenkung. „Hm… dasch sieht aber gut aus.“
27.12.2008 22:37:17 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.174
Auch Maximus ließ sich ein weiteres Mal seinen Becher füllen. Heute wurde er ja im Castellum nicht mehr gebraucht. Zumindest, wenn nichts unvorhergesehenes dazwischen kam. Außerdem war es gerade so schön gemütlich und angenehm hier zu sitzen und zu plaudern. "Na, in der Stadt mag Dein Baldemar auch ausreichen. Nur zum Einkaufen nimmst Du bitte weitere Sklaven mit, denn Baldemar kann nicht Deine Einkäufe tragen und Dich gleichzeitig beschützen." Er mußte sich diesen Baldemar unbedingt nochmal genauer anschauen. Denn er konnte Senecia natürlich nur meinem absolut zuverlässigen Mann losschicken. Oder... ja, am besten ließ ein oder zwei von den Frumentarii unauffällig folgen. Ja, das war eine sehr gute Idee!
Als sie beinahe von der Cline rutschte, wurde sein Schmunzeln noch vertieft. Es war wohl wirklich das beste, wenn er nachher mitging. Nur für den Fall, daß ihr Gleichgewicht nicht mehr so ganz zuverlässig war. Im nächsten Moment allerdings, er nahm gerade einen Schluck Wein, erwies sich genau dies als fatal. Es brauchte seine ganze Geschicklichkeit, um den Wein nicht quer über den Tisch zu prusten. Sie wollte was?
Hustend griff er nach einem Tuch. Mühevoll nur gelangte er zu Atem zurück. Noch immer heiser und unterbrochen von Husten ergriff er schließlich das Wort: "Also... nein, bei der Musterung wirst Du kaum dabei sein können. Aber... wenn Du gerne möchtest, kannst Du mal beim Training zuschauen. Sobald es wärmer wird, müssen die Soldaten auch regelmäßig Schwimmtraining am Rhenus durchführen. Vielleicht magst Du dabei zusehen? Von der Ferne?" Er nahm natürlich an, daß sie diese Frage nur gestellt hatte, um ihn aus der Reserve zu locken. Und er war nur so darauf eingegangen, um es ihr mit gleicher Münze heimzuzahlen. Selbstverständlich nahm er nicht an, daß sie wirklich hingehen würde. "Es wird bald ein neuer Schwung Soldaten aus Rom kommen."
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.187.186.198
„Ach her jeh! Isch was nich in Ordnung Maximus?“ So schnell sie konnte, stellte Senecia ihr Glas auf einem der Tische ab und ging erstaunlich sicher zu Maximus rüber. Dann klopfte sie ihm hilfreich auf den Rücken und hörte ihm interessiert zu. Dabei setzte sie sich auf die Kante seiner Cline. Sie brauchte ja nicht viel Platz. Senecia rutschte nur ein kleines Stück näher auf die Cline, da sie ansonsten fast schon wieder von einer Cline gerutscht wäre, weil sie sich ihr Stück zum setzen zu klein gewählt hatte. Das klang sehr verlockend was er ihr da mit den Soldaten und dem Schwimmunterricht anbot. Ernsthaft schaute sie ihn an. „Geht’s wieder?“ Ihre Hände lagen nun locker in ihrem Schoß und sie schaute ihn mit unschuldigen Augen an. „Meinst du das wirklich ernst Maximus?“ hackte Senecia noch mal nach. „Ich meine das mit dem Schwimm….training der Soldaten und das ich… also… das man dabei zuschauen darf?“ Wirklich glauben konnte sie ihm das nicht, aber Erfahrung mit dem Militär hatte Senecia keine. Ihr Vater war schon immer Politiker gewesen und Brüder hatte sie nun mal keine.
28.12.2008 23:13:48 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.17
"Doch, doch", hustet Maximus, während Senecia ihm freundschaftlich den Rücken klopfte. Als er sich dann beruhigte, wurde er sich ihrer direkten Nähe nur allzu bewußt. Wie gut, daß sie ein wenig beschwipst war, so war diese Situation kaum zweifelhaft. Schon gar nicht, solange der Junge anwesend war. Doch Maximus konnte nicht verhindern, daß ihm irgendwie warm wurde. Ihre Haare dufteten einfach wunderbar. Und es kostete ihn einiges an Kraft, sie nicht zu berühren oder gar zu umarmen. Es war lange her... zu lange...
Wieder mußte Maximus lachen. "Niemand kann Dir verbieten, am Rhenus entlang zu gehen. Auch nicht, wenn gerade einige Soldaten ihr Schwimmtraining absolvieren. Allerdings... schickt es sich eigentlich nicht." Er zwinkerte ihr belustigt zu und fragte sich unwillkürlich, ob sie das tatsächlich tun würde. Es hatte so ein klein wenig etwas Verruchtes. Und doch war es bei ihr irgendwie unschuldiger Art. Daher konnte er ihr auch nicht böse sein.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.187.249.38
Aha, das hatte sie sich doch gedacht. Es war also nicht wirklich gut, sich beim Schwimmtraining der Soldaten blicken zu lassen, aber….. Senecia führte diesen Gedanken lieber nicht zu ende, denn sie bekam schon wieder rote Wangen und dieses mal würde Maximus sie bestimmt bemerken, da sie ja auf seiner Cline saß. Ach, wie gerne hätte sie sich jetzt in den Arm nehmen lassen, so wie ihr Vater es früher öfters getan hatte, aber nun war er im Olymp und Maximus war nur ihr Vormund und nicht ihr Vater. Obwohl… Möglichst unbemerkt schaute Senecia von ihren Händen zu Maximus und betrachtete den Mann neben sich. Aber nur so lange, bis er zu ihr blickte und sie schnell wieder auf ihre Hände schaute. Wieder schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, welche Art von Mann Maximus wohl für sie als Ehemann auswählen würde. Ob er selbst in Frage käme? Überrascht über ihre eigenen Gedankegänge versuchte Senecia sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren. Außerdem konnte sie schlecht noch länger hier sitzen bleiben. „Also sollte ich das mit einem Ausritt am Rhenus lieber lassen, wenn die Soldaten gerade ihr Schwimmtraining absolvieren.“ Bestätigend nickte Senecia. „Ja, das wird besser sein.“ Doch ein kleines Grinsen konnte sie sich nicht ganz verkneifen. „Ich, ähm… geh dann mal lieber wieder rüber.“ Vorsichtig stand Senecia auf, aber so sicher wie sie noch vor einem Moment zu Maximus gelaufen war, so unsicher war sie jetzt auf ihren Beinen und kam ins Stolpern. Es gab in diesem kurzen Augenblick der Entscheidung zwei Möglichkeiten. Erstens, sie ließ sich von dem ungewollten Schwung nach vorne fallen und würde das gute Essen im Raum verteilen, da sie dann unweigerlich den Tisch in der Mitte anrempeln würde, oder sie würde sich nach hinten fallen lassen und somit auf Maximus und seine Cline fallen. Mit nicht ganz klarem Kopf entschied sich Senecia reflexartig für den Schwung nach hinten und landete so unfreiwillig wieder auf der Cline, von welcher sie sich eben erhoben hatte, und auf Maximus. „Ahhhh…!“
31.12.2008 00:01:44 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Es war ein so schöner Anblick, diese glänzenden Augen und die geröteten Wangen, daß Maximus den Blick nicht von ihr abwenden konnte. Er schmunzelte amüsiert und nickte dabei gespielt ernsthaft. "Ja, vielleicht wäre das das beste." Ob sie es wohl tun würde? An den Rhenus reiten, wenn dort gerade die Soldaten schwimmen gingen? Er traute es ihr ohne weiteres zu. Man mußte nur daran denken, wie sie hierher gekommen war. Sie war eine Frau, die nicht nur redete, sondern auch ohne weitere Umstände ihre Worte in Taten umsetzte. Wobei er fürchtete, daß sie nicht immer so sehr gründlich über die Folgen nachdachte.
Als sie aufstand, schaute er bedauernd drein, aber nur für einen Moment, denn auf einmal fiel sie auf ihn zu. So schnell konnte er kaum reagieren. Ausweichen war nicht drin. Er breitete also die Arme aus, um sie aufzufangen. "Na, hoppla!" Sicher fingen seine Arme sie auf und unwillkürlich umarmte er sie, - nur um ihr Halt zu geben, versteht sich. "Alles in Ordnung mit Dir?", fragte er fürsorglich und ziemlich nah an ihrem Ohr. Wie wunderbar sie duftete...
bearbeitet von Quintus Valerius Maximus am 01.01.2009 21:06:17 --------------------------------------------------------------------------------
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.44.225
Mit einem sehr erschrockenen Ausdruck in den Augen blickte Senecia zu Magnus. Ach her je, war ihr das jetzt peinlich vor dem Jungen. Das sie in Maximus Armen lag, und sich unwillkürlich das bewahrheitet hatte, was sie sich kurz zuvor gewünscht hatte, registrierte sie erst, als sie seine Stimme an ihrem Ohr vernahm. Ein leichter Schauer ging durch ihren Körper, den sie nicht unterdrücken konnte und sie blieb einen Moment länger in Maximus Armen als es sich wahrscheinlich schickte. Vorsichtig drehte sich Senecia zu Maximus um. „Ja, danke… es…. „ da fand sie endlich ihre Sprache und ihren Humor wieder. „Ich bin ja weich gelandet.“ Und sie gab ihm einen spielerischen Schlag auf die Arme. „Du kannst mich wieder loslassen.“ Grinste sie ihn frech an und der Schalk sprach aus ihren funkelnden, dunklen Augen, die jetzt noch einen Deut dunkler wirkten. ‚Hm, kuschelig ist es ja schon hier.’ kam ihr mal wieder einer dieser unanständigen Gedanken. 'Und wie gut er riecht!' Lag das am Wein? Es wurde Zeit für sie in ihr Cubiculum zu kommen.
bearbeitet von Claudia Senecia am 01.01.2009 21:20:32 --------------------------------------------------------------------------------
01.01.2009 21:19:11 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 77.24.38.248
"Ja, das ist gerade nochmal gut gegangen", grinste Maximus und hielt sie auch noch einen Moment länger fest, als eigentlich schicklich gewesen wäre. Doch als sie auf seine Arme knuffte, ließ er natürlich sofort los und bot ihr einfach die Hände an, damit sie sich daran abstützen konnte beim Aufstehen. "Bist Du sicher, daß ich loslassen kann? Ich kann Dich auch nach oben tragen - nachher..." Auch seine Augen funkelten und nicht weniger Schalk stand in ihnen geschrieben. Wobei er durchaus in der Lage war, sie tatsächlich nach oben zu tragen.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.44.225
Unsicher versuchte sich Senecia von der Cline zu erheben und war Maximus für die helfenden Hände auch sehr dankbar. Er würde sie zur Not nach oben tragen? Hm, ein durchaus verlockendes, und unmoralisches Angebot. Was sollte das bedeuten? Wollte Maximus was von ihr? Was für ein Spiel trieben sie beide hier? „Ja, danke Maximus, du kannst loslassen.“ antwortete Senecia amüsiert und ging vorsichtig zu ihre Cline zurück. ‚Hm… und diese starken Arme.’ Dachte sie bei sich und musterte Maximus. Sollte er doch ruhig mitbekommen, dass sie ihn anschaute. Was war schon dabei? Er war ein schöner Mann. „Vielleicht komme ich später noch auf dein Angebot zurück Maximus.“ entgegnete sie ihm frech und griff sich noch ein Stück Obst aus der Schale auf dem Tisch.
01.01.2009 22:29:39 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 77.24.38.248
Auch wenn sie sagte, daß er loslassen konnte, war Maximus doch bereit, sie notfalls wieder aufzufangen, sollte sie noch einmal das Gleichgewicht verlieren. Doch jetzt schaffte sie es zurück zu ihrer Cline. Er lächelte und nahm sich einen Apfel. Eigentlich war das gar kein so unschöner Gedanke. "Nun, das darfst Du gerne tun, es wäre mir eine Ehre, Dich sicher nach oben zu bringen." Nein, niemals würde er solche eine Situation ausnutzen. Er würde sie nach oben bringen, auf das Bett legen und den Sklavinnen den Rest überlassen. Aber trotzdem war es ein wahrhaft schöner Gedanke, sie so in den Armen zu halten... Nein, was dachte er da eigentlich? Sie war sein Mündel!
Aber andererseits... er war durchaus noch in den besten Jahren. Und hätte eigentlich schon lange wieder heiraten sollen. Wäre er nicht so weit weg von Rom in der Provinz, hätte der Kaiser längst gedrängelt. Und auch wenn sie noch sehr jung war, sie... sie war einfach reizend und es wäre durchaus noch vertretbar vom Altersunterschied her.
Er sah ihren Blick und in diesen konnte man so manches hineininterpretieren. Oder redete er es sich nur ein, weil es ihm schmeichelte? Er sollte es noch ein wenig beobachten. Sie besser kennenlernen. Und ihr mehr Gelegenheit geben, ihn kennenzulernen. Vielleicht.... zumindest sollte man sich alle Möglichkeiten offen halten. Im Grunde wäre sie die optimale Gattin.
01.01.2009 22:46:59 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Mit wachsender Belustigung hatte Magnus das Geschehen zwischen Maximus und Senecia beobachtet. Aus dem Grinsen des Jungen war nach und nach unterdrücktes Glucksen geworden, und ein paarmal mußte auch er sich schwer beherrschen, sein Essen nicht hervorzuprusten. Bis Senecia zu Maximus hinüberging und auf ihrem Rückweg prompt wieder zurück auf seinen Schoß segelte. Nun konnte Magnus sich nun wirklich nicht mehr beherrschen. Lachend tauchte er halb unter dem Tisch ab, weil auch er beinahe das Gleichgewicht verlor und die Cline bedenklich ins Wanken geriet.
bearbeitet von Caius Iunius Magnus am 03.01.2009 18:37:43 --------------------------------------------------------------------------------
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.25.191.16
Als Magnus anfing zu lachen, konnte auch Senecia nicht länger an sich halten. „Ich weiß….“ meinte sie zwischen zwei Lachern, „… ich bin heute ein wenig ungeschickt. Na ups… Magnus? Was willst du denn unter dem Tisch?“ Kichernd setzte sich Senecia wieder auf ihre Cline.
Es war ein Pfirsich, den sie sich genommen hatte, und als sie hineinbiss, lief der Saft an ihrem Mund herunter, da der Pfirsich sehr süß und saftig war. „Ihhhhh…." Entfurh es ihr, als der Saft weiter an ihrem Hals entlang lief. Schnell legte sie den Pfirsich auf ihren Teller und griff nach einem Tuch auf dem Tisch um sich die klebrigen Spuren vom Hals und Gesicht zu wischen.
03.01.2009 18:43:42 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.189
Maximus schaute von einem zum anderen. Hatte der Junge etwa von dem Wein getrunken? Doch dem fröhlichen Gelächter konnte der ach so ernste Legat sich nicht lange entziehen und fiel schließlich in das Gelächter mit ein. Vor allem, als Senecia in den Pfirsich biß und ihr das "Ihhhh" entfuhr, konnte Maximus sich selbst vor Lachen kaum noch halten. Es war einfach zu schön!
"Ihr seid mir schon zwei Spaßvögel. So habe ich schon ewig nicht gelacht. - Warte, ich helfe Dir." Maximus befeuchtete ein Tuch mit etwas Wasser und stand dann auf, beugte sich über Senecia und wischte ihr fürsorglich den Obstsaft vom Hals. Dabei kam er ihr wieder so nahe... Es war so warm hier!
03.01.2009 20:46:41 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Kichernd schob Magnus seinen Kopf und dann den Rest seines Körpers unter dem Tisch hervor. "Ich wollte nur sichergehen, daß du nicht deine schönen Kleider betropfst", neckte er Senecia, während er zugleich ein weiteres Tuch auf ihrem Schoß plazierte. Ein schelmisches Grinsen zuckte über seine Lippen. Ein Gutes hatte es, daß er so lang mit seiner Mutter zusammengelebt hatte - er wußte schon recht gut, welche Kommentare Frauen gefielen.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.186.159.21
Maximus kam zu ihr herüber und half ihr die Spuren der klebrigen Attacke des Pfirsichs zu beseitigen. Und er war ihr dabei so nah….. Warum fühlte sie sich auf einmal so komisch? Ein Kribbeln ging durch ihren Körper und sie nahm Maximus schnell das feuchte Tuch aus der Hand. „Danke…. für das Tuch.“ Setzte Senecia noch schnell nach und schaute ihm dabei direkt in die Augen… und verlor sich darin. Wieso nur fiel ihr erst jetzt auf, dass Maximus graue Augen hatte? Erst Magnus brachte sie dazu sich von diesen Augen zu lösen, und zu schauen, wo der Junge wieder hervor kam. „Das ist äußerst fürsorglich von dir Magnus, dass du dir Sorgen um meine Kleidung machst. Aus dir wird bestimmt auch ein Herzensbrecher.“ lächelte sie ihn lieblich an.
03.01.2009 22:49:57 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.189
Ihre Blicke trafen sich und für eine ganze Weile schien die Zeit stillzustehen. Bis sie den Blick auf den Jungen lenkte und auf dessen Worte einging. Auch ein Herzensbrecher? Na, was sollte denn das nun heißen? Wollte sie damit etwa auf ihn anspielen? Das konnte doch eigentlich gar nicht sein! Oder doch?
Maximus spürte, wie die Röte in seine Wangen stieg beim Anblick ihres lieblichen Lächelns, mit dem sie das gesagt hatte. Vor lauter Verlegenheit flüchtete er sich in die Vaterrolle. "Magnus, ich glaube, es wird Zeit, daß Du ins Bett gehst. Die Reise war anstrengend und es ist schon spät." Er selbst setzte sich wieder und auch das war wie eine Flucht. Hoffentlich hatte Senecia das nicht bemerkt.
03.01.2009 23:02:34 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
Magnus war ebenfalls dieses eine kleine Wort aufgefallen, und interessiert legte er den Kopf schief. "Auch?" hakte er nach. Dann jedoch wurde sein Gesicht lang. War ja klar, immer wenn es interessant wurde, schickte man die Kinder ins Bett! "Muß das sein?" muckte er leicht auf und griff sich schnell noch einen Pfirsich, um noch ein paar Minuten hinauszuzögern. Die Röte in Maximus' Gesicht war ihm nicht entgangen.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.186.159.21
Was war denn das? Wurde Maximus etwa rot? Oder war ihm einfach nur warm hier drinnen? Das Triclinium war kein besonders großer Raum und heute hatten die Sklaven auch sehr gut eingeheizt, zumindest kam es Senecia so vor. Und wenn sie es so empfand, dann war bestimmt auch Maximus in seiner, ihm sehr gut stehenden, Toga bestimmt warm. Ja, das würde es sein.
„Auch Magnus? Was meinst du mit auch?“ verwirrt schaute Senecia den jungen Magnus an. Aber da kam ihr Maximus dazwischen und wiß Magnus an ins Bett zu gehen. „Oh ja, es ist schon spät, und du hattest einen anstrengend Tag junger Mann. Wir sollten dann die Hausbesichtigung auf morgen verschieben. Hm….“ nachdenklich tippte Senecia wieder mit einen Finger an ihre Lippen. „Und unseren Ausritt sollten wir auf Nachmittags verschieben, denn ich glaube ich möchte morgen etwas länger ruhen.“ Leicht verlegen spielten ihre Hände mit dem feuchten Tuch in ihrem Schoß und nur langsam schaute sie wieder auf.
bearbeitet von Roald am 27.01.2009 21:42:43 --------------------------------------------------------------------------------
04.01.2009 01:11:55 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.39.223
"Ja, das muß gleich sein", sagte Maximus und ließ sich von dem Pfirsich nicht im Geringsten beeindrucken. Er winkte einem der Sklaven, damit dieser Magnus zu seinem Zimmer führte. "Gute Nacht, Magnus", wünschte er dem Jungen und nickte ihm lächelnd zu.
Das war gut. Sehr gut. Während er den Jungen ins Bett schickte, ließ die Röte in seinen Wangen ein wenig nach. Hoffentlich hatten die beiden nichts davon bemerkt, das wäre ja geradezu peinlich. "Also reitet ihr erst nachmittags aus? Nun, dann könnt ihr mir abends ja gleich berichten, was ihr erlebt habt." Ja, er hatte sich Senecias Worte zu Herzen genommen und würde sehen, daß er pünktlich zum Abendessen wieder hier war. "Bist Du schon sehr müde, Senecia? Oder hast Du noch Lust, ein paar Schritte durch den Garten zu gehen mit mir?"
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.25.185.10
OOC: Sorry Magnus wenn ich dich grad überspringe, aber du kannst Senecia ja morgen beim Ausritt noch mal nach dem „Auch“ fragen
„Gute Nacht Magnus. Wir sehen uns dann morgen.“ gab Senecia dem Jungen noch freundlich mit auf den Weg.
Senecia schaute überrascht zu Maximus. „Gerne berichte ich dir morgen davon. Also wirst du wieder mit uns speisen? Das freut mich.“ Wieder stieg eine leichte Röte in ihre Wangen. Verflixt aber auch, wieso nur hatte man heute so hier eingeheizt?
Warum nicht ein paar Schritte durch den Garten gehen? Davon würde sie bestimmt wieder einen klaren Kopf bekommen und könnte sich dabei gleich ein wenig von der Wärme hier drinnen abkühlen lassen. „Ja, ich glaube ich würde mich gerne ein wenig bewegen. Nur…. Hoffe ich, dass ich nicht wieder falle.“ antwortete sie ihm lachend in der Erinnerung an ihren Fall auf Maximus beim aufstehen von der Cline. Den Pfirsich ließ Senecia liegen, denn sie wollte sich nicht noch mal vor Maximus so bekleckern. Einmal reichte. Obwohl der eine Bissen sehr lecker gewesen war.
04.01.2009 19:40:04 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 77.21.154.134
"Och Mann", grummelte der Junge leise vor sich hin, lächelte aber dann doch, als die Erwachsenen ihm so freundlich eine gute Nacht wünschten. "Euch auch", gab er, schon wieder bedeutend fröhlicher, zurück. Sein erster Tag hier war gar nicht so schlimm geworden, wie er bei seiner Ankunft befürchtet hatte. Im Gegenteil, mittlerweile fand er Maximus, wie auch Senecia äußerst nett! So manch anderer Mann von hohem Rang hätte wohl ganz anders reagiert, wenn plötzlich ein fremdes Kind vor der Tür stand, das angeblich das Seine sein sollte. "Das war ein schöner Abend", fügte Magnus noch ehrlich hinzu. Ein Großteil seiner anfänglichen Angst war verflogen, und fast schon freute er sich auf's Schlafen, weil dann die Zeit bis zum nächsten Morgen ebenfalls verfliegen würde. Der Reitunterricht mit Senecia würde bestimmt Spaß machen!
Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.39.90
Na, gar so unglücklich wirkte Magnus denn doch nicht. Und er fügte sich in die Anweisung ohne Theater zu machen. Das war doch gar kein schlechtes Zeichen, fand Maximus. Vermutlich war der Junge bei seiner Mutter einfach zu wenig gefordert gewesen. Nicht, daß er sich einbildete, daß es einfach würde mit dem Jungen. Doch im Moment sah es doch so aus, als wären die Probleme nicht unlösbar.
Als Magnus den Raum verlassen hatte, wandte sich Maximus wieder Senecia zu. "Oh, mach Dir keine Sorgen, Du wirst gewiß nicht fallen, wenn Du Dich nur an meinem Arm festhältst. Und unser Garten besitzt ja auch nicht viele Stolperfallen. - Wenn Du Dich mir anvertrauen möchtest, heißt das", fügte er noch hinzu und blickte sie dabei treuherzig an. Sie würde doch wohl nicht an seiner Ehre zweifeln? Oder gar annehmen, daß er nicht in der Lage war, ihr genügend Stütze zu geben?
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Maximus konnte sehr herzerwärmend gucken und Senecia war gerne bereit sich seiner Obhut anzuvertrauen. „Sicher, wenn du mir deinen Arm zur Verfügung stellst, und mir einen festen Halt gibst, dann lass uns gehen.“ In Gedanken bereitete Senecia sich darauf vor, sich jetzt von ihrer Cline zu erheben. Sie wollte einen guten Eindruck auf Maximus machen (wieso eigentlich?) und nicht gleich hier ins stolpern geraten. Ihr Geist war ein wenig vom Wein umnebelt und Senecia hoffte sehr, dass die frische Luft ihr gut tun würde.
Langsam stand sie auf… und…. es ging. Für etwa eine Sekunde, dann fing die Welt an sich zu drehen und Senecia schaute erstaunt zu Maximus und streckte ihren Arm nach ihm aus. Kichernd fiel sie in seine Arme. „Ups…. das klappt wohl doch nicht.“ meinte sie kichernd. Anscheinend war ihr der Wein doch mehr zu Kopf gestiegen als sie gehofft hatte. Wie nur hatte sie den Weg von ihrer Cline zu Maximus seiner hinbekommen. Auf einmal war alles gar nicht mehr so schön. Sie fühlte sich elend und das konnte man ihrem plötzlich veränderten Gesichtsausdruck auch deutlich ansehen.
07.01.2009 13:58:15 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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"Aber natürlich tue ich das", versicherte Maximus ihr und trat einen Schritt näher, um ihr gleich seinen Arm anbieten zu können. Keinen Augenblick zu spät, denn sie schwankte auf einmal sehr und er konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen. Und auf einmal sah sie gar nicht mehr rosig, sondern eher grünlich-blaß aus. "Na, holla. Das war wohl ein bißchen viel Seegang. Warte, wir gehen ein paar Schritte an die frische Luft, da wird es besser werden", sagte er sanft in besorgtem Tonfall. Und wenn nicht, konnte sie dort alles loswerden, das ihrem Magen nicht paßte.
Er trug sie fast mehr, als er sie geleitete, doch der Garten war nicht weit. Die Nachtluft war kühl und klar, gerade recht für ihren Zustand. "Geht es? Möchtest Du Dich auf die Bank dort setzen?" Noch immer hielt er sie fest und sicher in seinem Arm und würde eben gehen, wohin immer sie wollte.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.131.49
Es tat sehr gut, einen sicheren Halt neben sich zu haben, und Senecia rieß sich arg zusammen, ihr Essen, oder den Wein, bei sich zu behalten. Sie ließ sich von Maximus nach draußen führen und atmete gierig die frische Nachtluft ein. Je mehr sie tief durchatmete, um so besser ging es ihr. „Jah… setzten ist eine sehr gute Idee.“ antwortete Senecia etwas gequält und stolperte auf die Bank im Garten zu. „Zu viel Wein.“ War ihr einfache Feststellung dazu. Erleichtert setzte sie sich und legte den Kopf in ihre Hände. So blieb sie ein paar Minuten sitzen, ehe sie wieder zu Maximus aufschaute. Inzwischen war ihre Gesichtsfarbe wieder normal.
„Bitte entschuldige, Maximus. Darf ich dich um einen Gefallen bitten?“ Sie wartete kurz auf ein zustimmendes Nicken von ihm, dann fuhr sie fort. „Könntest du mich bitte das nächste mal davon abhalten, so viel Wein zum Essen zu trinken?“ Bittend sah sie ihn an. Sie hoffte zwar selber, jetzt ihren Punkt zu kennen, an dem sie keinen, oder nur stark verdünnten Wein, trinken sollte, aber sie war sich nicht sicher.
07.01.2009 15:00:09 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.41
Tatsächlich schien die kühle Nachtluft ihr gut zu tun. Sie sog die Luft tief ein und etwas Farbe kehrte in ihre blassen Wangen zurück. Gerne half er ihr, bis zur Bank zu kommen und setzte sich dann neben sie, wobei er allerdings ihren Arm noch nicht losgelassen hatte, obwohl sie hier nun wirklich keine Stütze mehr brauchte.
"Du brauchst Dich für nichts zu entschuldigen. Schau... hier sind wir doch unter uns und besser Du lernst hier Deine Grenzen kennen, als irgendwo in einer großen Gesellschaft." Er fand nichts schlimmes dabei, eigentlich hatte er ihren Schwips ganz niedlich gefunden. Nunja, bis zu dem Moment, in dem es ihr schlecht ging. Er wünschte ihr ja keineswegs Übelkeit. "Gerne gebe ich Dir dies Versprechen. Vermutlich hätte ich schon früher reagieren sollen. Es... es tut mir leid, daß ich so unachtsam war. Ich werde in Zukunft besser auf Dich achtgeben. Versprochen." Vielleicht sollte er von vornherein das Mischungsverhältnis abändern lassen? Wenigstens für die Mahlzeiten.
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Maximus war so unglaublich verständnissvoll. Senecia konnte es kaum glauben. Sollte sie zweimal in ihrem Leben so ein Glück haben und in Maximus ihren zweiten Vater gefunden haben? Ja, vielleicht war es das, was ihr so ungemein gut an Maximus gefiel. Er hatte sie noch nicht einmal bestraft, als sie im Herbst, auf einem Pferd reitend und nach zweitägiger Reise allein, hier in seinem Domus angekommen war. Und jetzt sprach er ihr gut zu. Dieser Mann war einfach wundervoll. Es brach einfach aus ihr heraus. Sie musste ihn jetzt umarmen. Schon so lange war ihr lieber Vater von ihr gegangen und Senecia sehnte sich nach Berührungen.
Schnell drehte sie sich zu Maximus hin und schlang ihre Arme seinen Nacken in der Hoffnung, dass er diese Umarmung erwidern würde und sie einen Moment der absoluten Sorglosigkeit, Geborgenheit und Sicherheit erfahren konnte. „Danke… Vielen, vielen Dank.“ sagte Senecia mit all ihren Gefühlen in der Stimme ganz nah bei Maximus Ohr.
08.01.2009 21:17:33 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Zu sagen, Maximus war sehr überrascht über diese plötzliche Umarmung, wäre eine unglaubliche Untertreibung. Er war verblüfft, verdattert, überrumpelt. Da hatte er nun eine überaus hübsche junge Dame im Arm - und wußte nicht recht, was er tun sollte. Dann diese Stimme, mit der sie ihm dankte. Ihm wurde ganz heiß dabei. "Hm", machte er unentschlossen und legte einen Arm fürsorglich um sie. "Ich glaube... also", er räusperte sich verlegen, "am besten bringe ich Dich nach oben, ja? Dann kannst Du Dich ausschlafen. Und morgen... morgen ist ein neuer Tag und wir können uns unterhalten." Ein so zartes Wesen hatte er schon lange nicht mehr auf seinen Armen getragen. Und er spürte, wie sein Herz heftiger zu klopfen begann, als er sie nun einfach auf seine Arme nahm, um sie hereinzutragen. "Das ist Dir hoffentlich nicht unangenehm so?", fragte er noch sorgenvoll. Nicht, daß sie etwas falsches von ihm dachte!
bearbeitet von Quintus Valerius Maximus am 08.01.2009 21:41:12 --------------------------------------------------------------------------------
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Dankbar ließ Senecia sich von Maximus auf die starken Arme nehmen und sie ließ dabei auch ihre Arme um seinen Nacken, schließlich musste sie sich festhalten. War sie auch wirklich nicht zu schwer für ihn? Nur einen kurzen Moment schaute sie besorgt Richtung Boden. Dann lehnte sie den Kopf an Maximus Schulter und antwortete ihm. „Nein, das macht mir überhaupt nichts aus. Ich glaube so komme ich viel sicherer in mein Zimmer.“ Als sie wieder einatmete, konnte sie den wohligen Duft von Maximus riechen und ihr entfuhr ein kleines Seufzen.
08.01.2009 22:08:49 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Sie vertraute sich ihm völlig an, lehnte sich an ihn. Was das für ein wunderschönes Gefühl war! Warum nur fühlte er sich an den Moment erinnert, als er seine Frau damals über die Schwelle seines Hauses getragen hatte. Naja, streng genommen tat er das jetzt auch, als er vom Garten in das Haus trat. Unwillkürlich mußte er über diesen Gedanken grinsen. Was Senecia wohl sagen würde, wenn sie seine Gedanken lesen könnte? Vermutlich würde sie lachen, dieses wunderschöne Lachen, und dann spielerisch nach ihm schlagen und sowas wie "das hättest Du wohl gerne", sagen.
Sorgsam trug Maximus seine kostbare Fracht die Treppe hinauf bis in das Zimmer, das inzwischen ganz das ihrige war. Eine Sklavin stand schon bereit und hielt die Tür offen. Die Decke war auch schon zurück geschlagen und so brauchte er sie nur noch abzulegen, was er sehr vorsichtig tat. "Ich überlasse Dich dann mal der Fürsorge der Sklavinnen. Sie werden sich gut um Dich kümmern. Du brauchst nichts weiter zu tun, als sie gewähren zu lassen und einzuschlafen. Schlafe wohl, Senecia. Angenehme Träume wünsche ich Dir."
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Mit einem erneuten Aufseufzen ließ sich Senecia ins Bett legen und nur widerwillig löste sie die Hände um den Nacken von Maximus. Hm… er hatte so gut gerochen, und er war so herrlich warm… und… ‚Was bitte sind denn das für Gedanken?’ fragte sich Senecia in einem Anfall geistiger Klarheit. „Ich… ähm… Danke Maximus.“ Sie schenkte ihm noch eines ihrer lieblichen Lächel und ließ sich dann, nachdem Maximus den Raum verlassen hatte, von ihrer Serva und einer weiteren Sklavin entkleiden.
=> Fortsetzung in Domus Valerie / Cubiculum von Claudia Senecia
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Einen Abend später
Nach der doch recht unerfreulichen Begegnung mit Maximus im Atrium, hatte sich Senecia in ihr Cubiculum zurück gezogen um dort die restliche Zeit bis zum Abendmahl zu verbringen. Sie bat ihre Serva Frija, ihr erneut die Haare zu stecken, zog sich nochmals um und ging anschließend langsam die Treppe zum Atrium hinab. Vorsichtig schaute Senecia um die Ecke, und tatsächlich, Maximus war schon gegangen. Bestimmt hatte er noch etwas zu erledigen und würde nun in seinem Arbeitszimmer sitzen, oder durch den Garten spazieren. Tzzz… das er, als Legat, sich ein solch laues Leben erlauben konnte.
Als Senecia das Triclinium betrat war noch niemand aus dem Mundschenksklaven dort. Kein Wunder, sie war extra früher hergekommen, damit Maximus aus sie treffen würde und nicht umgekehrt. Es roch schon seid einer Weile sehr lecker aus der Küche und inzwischen knurrte Senecia der Magen vom reiten heute Mittag. Dem Sklaven befahl sie ihr Saft zu bringen. Der Saft bei Agrippina war wirklich köstlich gewesen und nun wollte Senecia testen, ob er hier auch so lecker war.
02.02.2009 15:59:10 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus hatte sich wahrhaftig eine Weile lang in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und die Briefe durchgesehen und beantwortet, die heute gekommen waren. Das dauerte länger, als er gedacht hatte und so war es schon Zeit zum Essen, als er endlich fertig war. Er ließ sich von einem Sklaven eine Waschschüssel bringen und machte sich ein wenig frisch, bevor er dann ins Triclinium ging.
Magnus war noch nicht da, aber Senecia war bereits anwesend. "Guten Abend. Na, geht es Dir jetzt besser?", fragte er ohne Spott in der Stimme, eher mit Besorgnis. Er ging tatsächlich davon aus, daß frauliche Probleme für ihre üble Laune am Nachmittag verantwortlich waren.
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Als Maximus hereintrat, hatte Senecia gerade ihr Glas mit dem Saft an die Lippen gesetzt und trank nun langsam einen Schluck. Erst dann ließ sie sich dazu herab ihm zu antworten. Vorsichtig stellte sie das Glas auf einen Tisch neben sich und schaute zu Maximus. „Guten Abend, Maximus. Ja, danke. Es ist alles bestens. Hast du noch gearbeitet?“
bearbeitet von Claudia Senecia am 03.02.2009 12:50:09 --------------------------------------------------------------------------------
03.02.2009 12:49:44 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Zunächst einmal ließ sich Maximus bequem auf seiner Cline nieder und winkte einem der Sklaven, ihm einen Becher verdünnten Weines zu reichen. Dann nickte er. "Ich habe noch die Korrespondenz durchgesehen und erledigt. Und wie hast Du den Rest des Nachmittags verbracht?" Noch immer kam sie ihm ein wenig unnahbar und gereizt vor, doch er bemühte sich, das ganz einfach zu ignorieren und sprach in lockerem Plauderton mit ihr.
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„Ich habe noch ein wenig geruht. Der Ausritt war anstrengender als ich gedacht hatte.“ Senecia winkte einen Sklaven herbei und befahl ihm ihr ein wenig Obst zu bringen. Ihr war noch nicht nach etwas schwerem zu Essen. Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht als sie an das gestrige Abendessen und den all zu saftigen Pfirsich dachte. Ihre Augen glitten von ganz alleine zu Maximus und sofort verschwand das Lächeln wieder. ‚Nun reiß dich aber mal zusammen!’ tadelte sie sich mal wieder selbst. Sofort kehrte das Lächeln zurück, denn Senecia wollte endlich nicht mehr an diese 'Tat' von Maximus denken.
„Wo Magnus noch nicht hier ist, ich wollte dich noch etwas fragen. Als ich heute morgen bei Agrippina war, um mich nach ihrem Hauslehrer zu erkundigen, da kamen wir auf eine Idee. Wie wäre es, wenn Magnus zusammen mit Nero und Drusus unterrichtet würde? Dann hätte er einen griechischen Lehrer und bestimmt den Besten den man hier in Mogontiacum bekommen kann.“ Nun strahlte Senecia wirklich. Sie hielt das für eine sehr gute Idee. „Agrippina schlug vor, dass wir sie gerne gemeinsam besuchen könnten, um uns den Lehrer anzuschauen. Schließlich obliegt es dir die endgültige Entscheidung zu fällen.“ Langsam senkte Senecia ihren Blick, denn eine Entscheidung würde in Bezug auf sie selbst auch irgendwann einmal anstehen, und auch da hatte Maximus das letzte Wort. Unruhig spielte sie mit dem Apfel in ihrer Hand und biss dann kurzer hand herzhaft hinein.
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Magnus, der noch draußen gewesen war, hatte sich noch schnell umgezogen, bevor er sich zum Triclinium aufmachte. Nun aber beeilte er sich, rechtzeitig zum Abendessen zu kommen - denn schließlich wollte er nach wie vor einen guten Eindruck auf Maximus machen. Gerade als er über die Schwelle trat, hörte er den Vorschlag, den Senecia seinem Vater bezüglich des Hauslehrers unterbreitete. "Oh, das wäre richtig toll!" stimmte er begeistert zu. Dann erst fiel ihm ein, daß das wohl nicht besonders höflich war, und er grinste die beiden Erwachsenen verlegen an: "Ich meine, Salvete Senecia und Maximus."
03.02.2009 20:28:55 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Auch Maximus nahm sich einen Apfel und biß herzhaft hinein. War ihr Lächeln wirklich gerade bei seinem Anblick erstorben? Nein, das bildete er sich gewiß ein. Unwillkürlich faßte er an sein Kinn, aber er hatte nicht mit dem Apfel gekleckert. Und es gab auch keine Flecken auf seiner Kleidung, die ihren Unmut hätten wecken können. Aber bildete er es sich wirklich nur ein? Ihr Ton war schon wieder lockerer. Trotzdem fühlte er sich zunehmend unwohl in seiner Haut. Warum konnte sie nicht einfach sagen, was ihr nicht paßte?
"Das ist eine hervorragende Idee", begann Maximus bereits auf ihren Vorschlag zu antworten, als Magnus hereinplatzte. "Salve, Magnus", erwiderte Maximus den Gruß, sprach dann aber erst einmal weiter zu Senecia. "Zwar sind Nero und Drusus deutlich jünger als Magnus, doch da er ohnehin große Defizite bei seiner Bildung hat, wird das vermutlich ganz gut passen. Und Du hast recht: Sie werden gewiß den besten Lehrer haben, den man in Mogontiacum finden kann. Hat Agrippina schon gesagt, wann sie Zeit für uns beide hat?"
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Sencia musste doch tatsächlich hell auflachen als Magnus ins Triclinum platzte und anscheinend einen Teil ihrer Unterhaltung gehört hatte. „Immer schön langsam mit den jungen Pferden, Magnus.“ Tadelte sie ihn gespielt. „Komm her und setzt dich zu uns.“ Forderte sie den Jungen auf und deutete auf die dritte freie Cline. Es war doch sehr praktisch, dass sie zur Zeit nur zu dritt waren zum speisen. Aber in dem Moment fiel Senecia auf, dass Maximus nur äußerst selten, wenn nicht sogar gar nicht, seine Offiziere zu sich einlud. Machte er das nur in seinem Haus im Castellum? Sie würde ihn später mal fragen.
„Nun, ich muß Agrippina nur Bescheid geben, wann du Zeit hast.“ antwortete Senecia auf Maximus Frage. „Und da du bereits heute so früh zu Hause warst, gehe ich davon aus, dass du nicht sonderlich viel zu tun hast und wir gleich morgen zu ihr können, oder liege ich da falsch?“ Senecias Ton war dabei ein wenig spitz und sie schallt sich selbst dafür, dass sie ihm sein Vergnügen mit der Sklavin noch immer hinterher trug. Wenn sie sich weiterhin so zickig benahm, dann würde Maximus doch noch etwas merken. „Entschuldige bitte, Maximus, dass sollte nicht so klingen, als ob du nichts zu tun hättest.“ räumte sie daher in sanfterem Ton wieder ein.
05.02.2009 13:08:50 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Magnus strahlte, als Maximus verkündete, daß er dies für eine hervorragende Idee hielte. Nur sein Kommentar, daß er einiges nachzuholen hätte, lockte kurz ein unwilliges Stirnrunzeln auf seine Miene. Etwas verwirrt horchte er auf Senecias Tonfall - sie hörte sich irgendwie leicht gereizt an, oder kam ihm das nur so vor? Doch ihre Worte lenkten seine Aufmerksamkeit schnell wieder auf das eigentliche Gesprächsthema. Magnus ließ sich neben Senecia nieder, wobei er seinem Vater einen fröhlichen Blick zuwarf. "Können wir sie nicht zum Essen einladen?" fiel es ihm dann plötzlich ein, was er ohnehin hatte fragen wollen. "Dann kann ich Drusus Bruder auch gleich kennenlernen ... und auf den Lehrer bin ich auch gespannt", gab er mit einem etwas verlegenen Lächeln zu. Denn wer der Lehrer wirklich der beste sein sollte, so hoffte er natürlich, würde dieser seinen Unterricht nicht allzu langweilig gestalten.
06.02.2009 20:07:44 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus runzelte die Stirn. Erst war er ihr nicht genug zuhause, nun auf einmal zuviel. Er fragte sich, ob sie irgendetwas vorgehabt hatte und er dies durch seine Anweseneheit irgendwie verhindert hatte. Das würde ihre angespannte Laune durchaus erklären. "Nun, ich habe durchaus einiges zu tun. Doch selbstverständlich werde ich mir für solch eine wichtige Angelegenheit Zeit nehmen. Laß uns also morgen gemeinsam zu Agrippina gehen und alles besprechen. - Was hat Dir heute eigentlich derart die Petersilie verhagelt, Senecia? War ich Dir irgendwie im Weg?" Nun hatte er es doch ausgesprochen und bereute es sogleich. Es wäre besser, so etwas nicht vor dem Jungen zu bereden.
"Magnus, das mit dem Abendessen ist keine schlechte Idee, doch ich denke, vorher sind noch einige Dinge zu besprechen. Ich weiß noch nicht, welchen Status der Lehrer hat. Und auch nicht, was Germanicus und Agrippina überhaupt zu der ganzen Angelegenheit sagen."
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Senecia lächelte Magnus an, als dieser sich neben sie auf die Cline setzte. Jawohl, er setzte sich zu ihr und nicht auf die freue Cline. Ein kleines triumphierendes Lächeln folg zu Maximus rüber. Einen Arm um den Jungen legend ermahnte sie ihn zur Geduld. "Du wirst die Familie von Drusus noch früh genug kennen lernen und auch den Lehrer. Schau, ich habe ihn auch noch nicht gesehen, oder gesprochen und muß nun warten bis dein Vater Zeit dafür hat." sprach Senecia verständnissvoll zu Magnus. "Und das mit dem Essen läßt sich gewiss mal einrichten, oder Maximus." Strahlend schauten die beiden zum Hausherrn und bildeten so eine verschworene Gemeinschaft. Senecia fühlte sich wesentlich wohler seid Magnus hinzugekommen war und sie fing bereits an den Jungen richtig lieb zu haben.
Senecia versteifte sich als von Maximus die Frage nach ihrem Kräutergarten kam. "Ach was, nein." gab sie möglichst locker zur antwort und nahm dabei ihren Arm von Magnus zurück um erneut herzhaft in den Apfel zu beißen. So konnte sie Zeit gewinnen, um sich eine schöne Antwort zu überlegen. "Der Tag heute war sehr anstrengend und dann kommen wir nach Hause und der Hausherr hat nichts besseres zu tun, als zu lesen." Dieses mal war nur ein sehr leichter Vorwurf aus ihrer Stimme zu hören, und auch diesen meinte Senecia nicht ernst. Sie mußte wirklich mit dieser Sache abschließen. Also verzieh sie Maximus jetzt und hier sein lasterhaftes Verhalten. "Da darf ich doch wohl mal ein wenig eifersüchtig sein, oder?"
09.02.2009 18:17:19 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Magnus hatte, trotz der ernüchternden Worte, brav genickt, da er sich auf der anderen Seite auch von Senecia in seiner Idee bestärkt fühlte. Und auch Maximus zeigte sich nicht abgeneigt - wenn das kein Grund zur guten Laune war! Auf einmal jedoch fingen die beiden Erwachsenen schon wieder an zu frotzeln - und Magnus hörte sich das ganze erst einmal stumm an. Bei Senecias letzter Bemerkung platzte er jedoch verwundert heraus: "Du bist eifersüchtig auf ein Buch?!" Wie ging das denn bitte? Dann aber ging ihm auf, daß Senecia das wohl kaum ernst gemeint haben konnte. "Achso!" Magnus mußte lachen, zwinkerte vergnügt seiner neune Freundin zu. "Vielleicht solltest du selbst mal ein Buch schreiben, damit Maximus etwas spannenderes zum Lesen hat."
09.02.2009 18:36:37 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Irgendwie hatte der alte Taktiker Maximus das Gefühl, daß sich hier Fronten bildeten. Er mußte unwillkürlich den Kopf schütteln, um diese Vorstellung wieder loszuwerden. Schließlich waren sie hier nicht im Krieg, sondern bei einem gemütlichen Abendessen, dachte er lächelnd.
Oder?
"Wir werden gleich morgen mit Agrippina sprechen. Und der Verlauf des Gespräches entscheidet dann darüber, ob ein derartiges Abendessen zustande kommt oder nicht." Maximus wollte sich jetzt nicht für etwas festlegen, das er am Ende vielleicht nicht halten konnte. Auch wenn die beiden sehr geschickt darin waren, ihn in die Enge zu treiben.
"Eifersüchtig? Weil ich es mir einmal bequem gemacht habe? Daß ich sonst die anstrengenderen Tage habe, hat dabei wohl gar nichts zu sagen?", fragte er gespielt empört und grinste dabei. Das war ja mal wieder klar, der arme Hausherr mußte immer schuften und tat er es einmal nicht, war es natürlich eine große Sünde. Das war ja fast, als wäre er verheiratet...
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Senecia mußte glatt husten, als sie Magnus hörte. Du bist eifersüchtig... Aber zum glück kam noch nach ...auf ein Buch? Da hoffte Senecia, dass ihr Hustenanfall, der von einem verschluckten Stückchen Apfel herkam, nicht so sehr viel Aufmerksamkeit schenken würde. Höfflich hielt sie sich eine Tuch vor den Mund um des Hustenreizes Herr zu werden und dann Magnus zweiten Teil seiner Aussage, sie solle doch selber ein Buch schreiben, die volle Aufmerksamkeit zu schenken.
"Nun Magnus, dass ist nicht ganz so einfach ein Buch über mehrere Schriftrollen hinweg zu schreiben. Dazu muß derjenige schon einiges erlebt haben um auch entsprechendes zum niederschreiben zu haben. Damit kann ich nun wirklich nicht aufwarten." fügte Senecia noch lächelnd hinzu und strich Magnus dabei über sein Kopfhaar. Aber ohne es durcheinander zu bringen, dass hätte er sicher nicht gewollt. "Vielleicht möchtest du mal ein großer Schreiber werden?" fragte sie dann Mangnus.
An Maximus gewandt meinte Senecia. "Nun, es ist ein wenig ungewohnt dich nach Monaten, in denen du kaum für ein gemeinsames Abendessen Zeit gefungen hast, mit einem Buch im Atrium zu sehen. Da lag der Verdacht doch nahe, dass du nichts zu tun hattest." lächelte sie lieb zu Maximus rüber. "Aber selbstverständlich darfst du dir deine Zeit so einteilen, wie du es für richtig hälst. Wann meinst du können wir morgen zu Agrippina gehen? Ich frage nur, damit ich ihr einen Boten schicken kann, der sie auf unseren Besuch vorbereitet."
Endlich wurde die Vorspeise von den Sklaven serviert. Senecia legte ihren kaum gegessenen Apfel beiseite und nahm sich eines der gefüllten Eier. Außerdem hielt sie einem der Sklaven ihren Becher hin und flüsterte ihm zu, er solle ihn mit Traubensaft und Wasser füllen. "Ich wünsche euch einen guten Appetitt."
bearbeitet von Claudia Senecia am 13.02.2009 09:49:29 --------------------------------------------------------------------------------
10.02.2009 09:26:14 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Magnus konnte nicht umhin, vielsagend zu grinsen, als er Senecias 'Sonderwunsch' am Rande mitbekam. Natürlich verriet er nichts, sondern ging lieber auf ihren Vorschlag mit dem Bücherschreiben ein. Ich und Schreiber? Da mußte er kurz drüber nachdenken. "Naja ... vielleicht. Falls ich Offizier werde, kann ich meine Abenteuer aufschreiben - oder wichtige Ereignisse für die Zukunft festhalten!" Oh ja, das könnte wirklich spannend werden! Mit blitzenden Augen, noch halb versunken in dieser Vorstellung, musterte Magnus die Vorspeisen, die nun aufgetragen wurden. Kurz darauf fanden drei gefüllte Eier auch den Weg auf seinen Teller.
bearbeitet von Caius Iunius Magnus am 10.02.2009 20:06:05 --------------------------------------------------------------------------------
10.02.2009 20:04:15 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus mußte unwillkürlich lachen, als er die Skepsis in Magnus' Tonfall hörte. Ein Schriftsteller zu werden, schien nicht so ganz zu dem zu passen, was er sich selbst zu seiner Zukunft überlegt hatte. Immerhin versuchte er, Senecia damit zu gefallen, daß er die Möglichkeit ins Auge faßte, seine zukünftigen Abenteuer niederzuschreiben. Wobei die Abenteuer selbst mit Sicherheit einen weit höheren Stellenwert hatten als das Niederschreiben. "Manchmal überraschen wir uns selbst, Magnus. Wer weiß, was aus Dir noch alles werden kann."
Zu Senecia gewandt grinste er ein wenig. "Nun, ich habe mir die Zeit heute mehr oder weniger gestohlen, eingedenk des von Dir geäußerten Wunsches, ich möge mehr zuhause sein. Anscheinend war ich ein wenig zu schnell damit." Eigentlich war sie schon wieder unglaublich niedlich. Gerade weil sie heute so ungnädig war.
Er nahm sich ebenfalls von den Eiern und ließ sie sich schmecken. "Ich denke, ich werde es schaffen, am frühen Nachmittag zuhause zu sein. Dann können wir gerne zu ihr gehen. Das ist auch eine gute Zeit, vielleicht treffen wir sogar auch Germanicus an. Ja, das ist eine gute Idee, ihr einen Boten zu schicken. - Magnus, hast Du eigentlich alles Nötige für den Unterricht? Wachstafeln? Eine ordentliche Schreibfeder und gutes Papyrus?"
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Anscheinend schien Maximus nichts dagegen zu haben, sollte Magnus sich in Richtung eines Philosophen entwickeln. Liebevoll schaute Senecia den Jungen an. Ihre mütterlichen Instinkte wurden immer intensiever und am liebsten hätte sie Magnus nun ganz doll an sich gedrückt und geherzt. Wie nur brachten es die Eltern über sich, ihre Kinder in die Ferne zu geben zum lernen? Ein Glück war ihr Vater nie so gewesen.
Mit einem warmen Lächeln schaute Senecia Magnus an. "Vielleicht solltest du zum Essen doch lieber auf deine eigene Cline wechseln mein Junge." Zärtlich strich sie ihm dabei über den freien Arm. Wie weich seine Haut war... und deutete auf die dritte, noch freue Cline.
Noch immer lächelnd antwortete sie an Maximus. "Gut, dann werde ich einen Boten hinschicken." Auffordernd winkte Senecia einen Sklaven herbei. "Schick Baldemar zu den Iuliern. Er soll den Herrn und mich für morgen Nachmittag anmelden." Dann wand sich Senecia wieder den beiden zu.
13.02.2009 10:07:12 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
Nachdenklich nickte Magnus auf Maximus Worte hin. Sich selbst überrascht, das hatte er manchmal auch schon getan. Zum Beispiel, als er sich an seiner ersten, 'authentischen' Zeichnung versucht hatte, vor über einem Jahr. Er war überrascht gewesen, wie einfach es doch war, den Hund ihres Nachbarn zu skizzieren! "Hab ich", antwortete Magnus abermals mit einem Nicken, als sein Vater sich nach dem Lernmaterial erkundigte. "Naja, meine Schreibfeder ist ein bißchen lädiert an der Spitze ..." Es mußte irgendwann versehentlich auf der Reise passiert sein. Was zur Folge hatte, daß die Schrift nun ziemlich krumm und schief aussah und es manchmal kleckste. Verwundert drehte Magnus den Kopf, da Senecia seinen Arm tätschelte, warf ihr aber ein kurzes Grinsen zu, als er aufstand, um sich auf seiner Cline niederzulassen. Er mochte ja die junge Frau auch schon sehr gern! Und die Blicke, die Maximus und Senecia sich immer wieder 'unauffällig' zuwarfen, vielen inzwischen auch dem Jungen auf. Genauso hatte es auch bei Avitus und seiner Mutter angefangen! Nur, daß er es hier eher interessant als nervig fand ...
13.02.2009 10:33:17 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus beobachtete die beiden. Fast wie Mutter und Sohn. Oder doch eher große Schwester und kleiner Bruder? Auf jeden Fall schienen die beiden sich ohne große Schwierigkeiten zu verstehen. Warum hatte er dann mit beiden so seine Schwierigkeiten? "Wir werden eine neue Schreibfeder für Dich finden, Magnus. Hast Du eigentlich Deiner Mutter schon geschrieben? Du kannst solche Briefe einfach dem Maiordomus geben, er sorgt dann dafür, daß sie mit meiner Post zusammen verschickt werden."
Mit der Vorspeise waren sie wohl alle fertig, daher gab Maximus den Sklaven einen Wink, den nächsten Gang zu bringen. Fisch. Es war sogar Süßwasserfisch, ein Essen, das in Rom als Arme-Leute-Essen galt. Doch Maximus mochte den Geschmack frischer Forellen und Flußkrebse, also gab es so etwas in seinem Haus.
"Also, Magnus, Du hast Drusus also schon kennengelernt. Und? Versteht ihr euch gut? Er ist etwas jünger als Du, aber er hat es ziemlich faustdick hinter den Ohren." Da mußte man nur an den Ausflug mit den Germanen denken. Oder an den Wettrennen, die der Junge im Castellum veranstaltete, sehr zum Vergnügen der Soldaten, die regelmäßig Wetten abschlossen.
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Interessiert betrachtete Senecia die nächsten Speisen die hereingetragen wurden. Wer in diesem Hause war eigentlich für die Speisenfolge zuständig? Eine Hausherrin gab es nicht. Ob sich Maximus um so etwas auch kümmerte. Da könnte sie ihm natürlich helfen.
"Wer ist eigentlich für die Festlegung der Speisen zuständig, Maximus?" fragte Senecia prompt nach. Sie nahm sich ein wenig von einer Forelle. Trotz des Ausritts hatte sie keinen sonderlichen Appetitt.
Als Maximus sich nach Drusus erkundigte, hatte Senecia Mühe, sich ein Lächeln zu verkneifen. Hoffentlich würde Magnus nicht von dem Wettrennen erzählen, bei welchem sie sich bereitwillig angeschlossen hatte. Sie wollte lieber nicht das Maximus davon erfuhr. Es wäre ihr peinlich, da ihr Benehmen nicht ganz damenhaft gewesen war und sie ein wenig kindisch war. Fast wie mit ihrer Eifersucht auf diese Sklavin. Überrascht hielt Senecia mitten auf dem Weg zu ihrem Mund, inne. Hatte sie gerade etwa Eifersucht gedacht. So ein Unsinn. Schnell schob sie die Finger in ihren Mund und lauschte der Unterhaltung zwischen Magnus und Maximus.
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Magnus nickte zur Antwort. "Ich hab schon einen Brief angefangen, aber der ist noch nicht ganz fertig." Als Maximus erzählte, wie einfach solche Briefe vom Majordomus weitergeleitet wurden, lächelte er erfreut. "Das ist ja praktisch!" Der Junge nahm seinen letzten Bissen Ei, griff nach dem Wasserbecher, während er aufmerksam, aber unaufällig Claudia Senecia und seinen Vater beobachtete. "Oh ja, er hat mir viel über Mogontiacum erzählt", ging er auf Maximus' Frage zu Drusus ein, "und mir interessante Plätze gezeigt!" berichtete Magnus strahlend, während er neugierig die appetitlich angerichtete Forelle musterte, die soeben aufgetischt wurde. "Drusus war auch gerade mit seinem Pony unterwegs und er hat sich uns angeschlossen. Wir haben ein richtig tolles Wettreiten gemacht!" Hier warf er Senecia ein vergnügtes Zwinkern zu.
16.02.2009 17:39:45 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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"Soso.. angefangen. Ich habe ihr schon zwei Briefe geschrieben." Das stimmte sogar. Auch wenn der zweite erst gestern abgeschickt worden war. Doch Maximus hielt es für seine Pflicht, Magnus' Mutter erst über die gesunde Ankunft des Sohnes und dann über seine Pläne mit dem Jungen auf dem Laufenden zu halten. "Du solltest ihn möglichst bald beenden, denn sicher wartet sie sehnsüchtig auf eine Nachricht von Dir."
Er lächelte, als Magnus von dem Ausritt erzählte. "Was denn für interessante Plätze? Und wie ist das Wettrennen ausgegangen?" Warum zwinkerte er denn Senecia so zu. Sie hatte doch nicht etwa...? Nein, bestimmt hatte sie den Schiedsrichter gemacht.
"Die Speisefolge? Die habe bisher ich festgelegt. Mundet Dir Süßwasserfisch nicht? Ich muß gestehen, daß ich ihn sehr gerne mag, auch wenn er in Rom als Arme-Leute-Essen verschrien ist. Dafür kann ich Schwan und Giraffe so gar nichts abgewinnen." Manches, so hatte er den Verdacht, kam nur auf den Tisch, weil es exotisch war. Und nicht weil es schmeckte. "Aber wenn Du möchtest, kannst Du das gerne übernehmen." Das war ja sowieso eher die Aufgabe einer Frau.
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Erleichter darüber, dass Magnus die pikante Tatsache für sich behielt, kaute Senecia auf dem wirklich gut schmeckenden Fisch herum und antwortete erst nachdem sie sich die Finger abgeleckt hatte. „Ja, ich kümmere mich gerne um die Speisenfolge.“ Stimmte sie Maximus Vorschlag zu. Das hätte sie sonst vorgeschlagen, aber so war es seine Idee, und das gefiel den Männern. „Und Maximus, drängel Magnus nicht so sehr. Er ist gerade mal zwei Tage hier, da gibt es noch viel zu viel zu entdecken und zu erleben. Und je mehr er erlebt hat, um so mehr kann er seiner Mutter schreiben, stimmt’s Magnus.“ Jetzt zwinkerte Senecia dem Jungen zu, denn wenn er ihr einen Gefallen tat, dann konnte auch sie ihm einen Gefallen tun.
Bei anschließenden entspannten Gesprächen über die lustigsten, schönsten oder auch interessantesten Ecken von Mogontiacum verlief das weitere Abendessen sehr angenehm und ruhig. Endlich lagen sie alle satt und rund auf ihren Clinen und Senecia wiß ihren Sklaven an, ihr jetzt einen unverdünnten Wein zu reichen. Sie hatte der Nachspeise doch zu starken Zuspruch geschenkt und braucht nun etwas, was für Ordnung in ihrem Bauch sorgen würde.
16.02.2009 19:57:12 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Erstaunt sah Magnus von seinem Teller hoch und zu Maximus rüber. Er hatte also seiner Mutter schon zwei Mal geschrieben? Dann mußte er sich mit seinem Brief wirklich ranhalten ... Doch zum Glück kam ihm Senecia zur Hilfe! Erleichtert grinste er ihr zu. Wie recht sie hatte damit, lieber beendete er den Brief morgen Abend, wenn er noch mehr zu erzählen hatte. "Zuerst hat Drusus gewonnen", berichtete Magnus nun fröhlich von dem Rennen. "Und dann ich. Drusus hat nämlich denselben Trick angewandt, den Calvinus mir auch schon gezeigt hat - also, wenn man sich weit vorbeugt, ist der Widerstand nicht so groß. Also hab ich das auch ausprobiert, und es hat geklappt!" erklärte er stolz.
Der Rest des Abends verging mit spannenden Geschichten und Anekdoten, was man alles wo in Mogontiacum entdecken oder erleben konnte. Auch die Unterhaltung zwischen Maximus und Claudia Senecia wurde zusehends ungezwungener, so daß Magnus manchmal einfach still lag, um den Erwachsenen zu lauschen. So merkte er gar nicht, wie ihm langsam die Augen zu fielen. Bäuchlings, den Kopf auf die Arme gestützt, lag er da, während sein Atem nun ruhiger und gleichmäßiger ging.
17.02.2009 14:39:46 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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"Gut, dann ist das also beschlossen", nickte Maximus zum Thema Speisereihenfolge. Ihm konnte das nur recht sein. Eine Aufgabe weniger. Außerdem traute er Senecia auch beim Essen weit mehr Phantasie zu als sich selbst.
Daß Senecia den Jungen wegen des Briefes noch in Schutz nahm, verstand Maximus ja nicht so richtig. Immerhin konnte er so viele Briefe schreiben, wie er wollte. "Die Reise sollte doch schon genug Stoff bieten. Laß Dir nicht zuviel Zeit, Magnus. Denk daran, wie Deine Mutter sich fühlen muß. Über Deine Erlebnisse hier kannst Du dann ja im nächsten Brief berichten." Er empfand es als Selbstverständlichkeit, daß Magnus schnellstmöglich schrieb.
Doch dann wurden die Themen lockerer und auch lustiger. Maximus nahm erfreut wahr, daß auch Senecia sich immer mehr entspannte und freute sich an ihrem Lächeln, wann immer sie zuließ, daß es ihre Miene beherrschte. Es dauerte eine Weile, bis er merkte, daß Magnus auf seiner Cline eingeschlafen war. "Nanu... ich glaube, da muß ich wohl jemanden zu Bett bringen", schmunzelte er und deutete auf den friedlich schlafenden Jungen.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.25.126.98
Senecia hätte nicht gedacht, dass der Abend doch noch so schön und unterhaltsam sein konnte, wie er es jetzt war. Erst als Maximus sie auf Magnus hinwies, bemerkte Senecia den schlafenden Jungen und stellte fest, dass er schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt hatte. Kichernd hielt sie die Hand vor den Mund um möglichst leise zu sein.
"Das ging aber schnell." alberte sie ein wenig rum. Senecia antwortete mit einem einfachen "Ja" auf Maximus Feststellung, dass er wohl jemanden zu Bett bringen müßte. "Soll ich einen Skalven rufen um ihn ins Bett bringen zu lassen?"
17.02.2009 19:06:36 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.32.52
Auch Maximus schmunzelte und schaute amüsiert zu Senecia, die sich die Hand vor den Mund hielt, damit ihr Kichern den Jungen nicht weckte. Jetzt war sie wieder so wie gestern, ganz unbeschwert und überwältigend charmant. Was für eine Frau! Wer immer sie zur Frau bekam, würde sich über Langeweile ganz sicher niemals beschweren können. Er blickte sie an, noch immer schmunzelnd. Warum nur stellte er sich immer öfter vor, was für ein Leben einen Mann an ihrer Seite erwartete?
"Nein, nein, ich mache das schon", wehrte er lächelnd ab. Er erhob sich und stellte den Weinbecher ab, den er immer noch in der Hand gehalten hatte. Dann trat er an die Cline heran, auf der Magnus friedlich schlief, und nahm den Jungen vorsichtig auf seine Arme. Wie leicht er noch war... wie klein... "Machst Du mir die Türen auf, Senecia?" Natürlich könnten das auch die Sklaven tun. Aber so war das doch viel familiärer.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.75.99
Anscheinend hatte Maximus Gefallen daran gefunden, Leute durch die Gegend zu tragen. Senecia schmunzelte und zuckte nur kurz mit den Schultern. Wenn er unbedingt wollte. Sie erhob sich um ihm zu helfen, als Maximus auch schon den schlafenden Magnus auf den Arm nahm und sie bat die Tür zu öffnen.
"Sicher doch. Gerne der Herr." konnte sich Senecia nicht verkneifen ihn zu ärgern. Als er Magnus vorbeit trug schaute sie ihn lächelnd an. "Guter Vater." und ging dann hinter Maximus durchs Atrium nach oben zu den Schlafräumen um ihm auch da mit der Tür behilflich zu sein. Außerdem wollte Senecia abwarten, ob Magnus vielleicht doch noch mal wach wurde, dann könnte sie ihm eine Gute Nacht wünschen.
18.02.2009 22:33:53 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Magnus seufzte leise und schmiegte sich an ihn, als Maximus ihn hoch hob. Richtig wach wurde er allerdings nicht. Nur mit einem kurzen, müden Blinzeln streifte er die Gesichter der beiden Erwachsenen. Das leise 'Nacht' aus dem Mund des Knaben klang dabei nicht minder schläfrig. Gemütlich lehnte er den Kopf an Maximus Schulter und schlief ganz einfach weiter.
20.02.2009 19:53:07 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.38.190
Es hatte etwas von Vertrauen, wenn ein Kind sich so an einen schmiegte und einfach weiterschlief. Da wurde einem doch ganz warm ums Herz. Maximus flüsterte ihm ein "Gute Nacht" zu, während er den Kleinen in sein Zimmer trug. "Schlägst Du bitte die Decke zurück, Senecia?", bat er sie, damit er den Jungen gleich auf dem Bett ablegen konnte, bevor er ihn von seinen Schuhen und der überflüssigen Kleidung befreite. "Das Nachthemd muß hier auch irgendwo sein."
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Gemeinsam mit Maximus und Magnus ging Senecia nach oben zum Cubiculum von Magnus. Obwohl sofort ein Sklave angelaufen kam, kam Senecia Maximus Aufforderung nach und öffnete die Tür zum Schlafraum. Schnell lief sie zum Bett und schlug die Decke zurück. Lächelnd beobachtete sie wie Maximus den Jungen auf das Bett legte. Ob sie irgendwann auch Kinder haben würde, so wie Agrippina? Vielleicht mit Max…. Nein! Ihre Gedanken gingen schon wieder in diese Richtung. Jetzt reichte es aber. Sollte Maximus sie jetzt die ganzen nächsten Wochen verfolgen? Als er sie bat ihm das Nachthemd zu reichen, suchte Senecia sofort danach, doch der Sklave, welcher ihnen schon im Flur entgegen gekommen war, hielt ihr das Hemd bereits hin. „Hier, Maximus.“ und Senecia reichte es weiter an den Hausherren.
„Kann ich dir behilflich sein, Herr?“ fragte der Sklave untertänigst und wartete auf die Antwort des Herren.
23.02.2009 20:44:34 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus winkte ab. "Ich denke, das bekommen wir schon hin", meinte er auf das eifrige Angebot des Sklaven und grinste Senecia an. "Oder etwa nicht?" Vorsichtig zog er Magnus die Tunika aus, dann hielt er den schlafenden Jungen halb aufrecht, damit Senecia ihm das Nachthemd überziehen konnte. "Wenn sie so schlafen, dann sehen sie immer ganz lieb aus. Als ob sie kein Wässerchen trüben könnten." Sein Grinsen wurde noch ein wenig breiter. Wie wohl Senecias Kinder sein würden? Wenn sie auch nur ein bißchen von der Art ihrer Mutter erbten, würden sie sicherlich eine erziehrische Herausforderung. Was er natürlich niemals offen äußern würde. Aber seine Augen funkelten ein wenig übermütig bei dem Gedanken.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.146.137
„Oh,… ja… natürlich.“ entfuhr es Sencia als Maximus sie bat ihm zu helfen. Da er auf dem Bett saß, und Magnus hielt, konnte sie sich daneben stellen und dem Jungen vorsichtig das Hemd über den Kopf streifen. Mit deutlicher Belustigung in der Stimme meinte Senecia, „Na, wenn Magnus dafür mal nicht schon zu alt ist.“ Nachdem sie es erfolgreich geschafft hatte auch die Arme in das Hemd zu bekommen, trat Senecia wieder einen Schritt zurück und schaute Magnus an. „Ja, du hast Recht.“ stellte sie etwas erstaunt fest. Da Senecia keine Geschwister gehabt hatte, kannte sie so etwas nicht und nahm jetzt zum ersten mal wahr, wie lieb Magnus aussah. Ein warmes Lächeln lag auf ihren Lippen und sie schaute Maximus verliebt an. ‚Was mache ich denn da?’ fuhr es ihr dann erschrocken durch den Kopf. Schnell schaute Senecia wieder weg, konnte aber nicht verhindern, dass sie rot wurde. Hoffentlich war Maximus viel zu sehr mit Magnus beschäftigt um ihr Verhalten zu bemerken.
25.02.2009 12:33:47 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.32.96
Wie geschickt sie dem Jungen das Nachthemd überzog! Maximus lächelte sie erfreut an. Sie schien wirklich ein Händchen für Kinder zu haben. Ob sie wohl... Nein, er sollte aufhören mit solch dummen Tagträumen! Doch er konnte nicht verhindern, daß ihre Hände sich berührten, als sie dem Jungen das Nachthemd überzog und er ihn anschließend zurücklegte und sorgfältig zudeckte.
Als er aufschaute, bemerkte er ihren Blick und legte fragend den Kopf schief. "Alles in Ordnung?", fragte er leise, stand auf und blieb sehr nah vor ihr stehen. Seine Hand faßte nach ihrer. Eine unwillkürliche Geste, die er gar nicht so geplant hatte. Als er es merkte, war es zu spät, er konnte sie kaum einfach loslassen, ohne sie zu beleidigen. Doch er konnte nicht verhindern, daß auch seine Wangen eine leichte verlegene Röte annahmen.
25.02.2009 19:37:16 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
Magnus bekam nur halb mit, wie er umgezogen wurde. Leise murmelte er etwas, drehte sich mehr im Schlaf als bewußt ein wenig um, so daß Senecia ihm das Nachthemd leicher überziehen konnte. Seine Gedanken waren längst weit weg im Land der Träume, wo er bei einem gewaltigen Pferderennen antrat und natürlich als erster ins Ziel ging!
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.161.87
Die kleinen Berührungen beim umkleiden von Magnus waren wir Blitze für Senecia. Sie musste sich arg beherrschen nicht zurück zu zucken, wenn Maximus sie zufällig berührte.
Nachdem sie Maximus so völlig in Gedanken angestarrt hatte, trat er auf sie zu und fragte sie ob alles in Ordnung war. Dann griff er nach ihrer Hand und ihr Herz schien zu hüpfen. Unweigerlich ging ihr Blick nach oben in sein Gesicht und sie tauchte ein in seine wundervollen grauen Augen. Was hatte er sie eben gefragt? Alles war aus ihren Gedanken verschwunden, in diesem einen Moment gab es nur ihn und sie.
‚Mitten im Zimmer von Magnus?’, schoß es Senecia durch den Kopf. ‚Unmöglich!’ Erschrocken über sich selbst, riß sie sich aus Maximus Blick los und entzog ihm langsam ihre Hand, was sie innerlich fast verrückt machte, da ihr beider Hände sanft übereinander glitten, ehe sich auch die Fingerspitzen trennten und Senecia verzweifelt nach Worten rang. „Ich… ähm… hrrghm… weiß nicht?“ Sie konnte sich wirklich nicht erinnern, was er sie gefragt hatte. „Wir sollten Magnus nicht weiter stören.“ warf Senecia noch schnell ein und ging rückwärts einen Schritt in Richtung Tür, ehe sie sich umdrehte und der Zauber sie endlich los ließ.
26.02.2009 10:21:14 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.24
Auch Maximus hatte das elektrisierende gespürt, als sie sich berührten. Doch noch zwang er sich, das zu ignorieren. Oder vielmehr versuchte er, es zu ignorieren. Sein Blick hielt den ihren gefangen und obwohl sie ihm ihre Hand wieder entzog, tat sie es doch so langsam und sanft, daß es ihm ganz warm wurde in seinem Inneren. Weiß nicht? Was für eine Antwort auf seine Frage! Sie schien verwirrt, verlegen... Ob es ihr unangenehm war, daß er sie berührt hatte? Es schien fast so, obwohl ihre langsamen, sanften Bewegungen eine andere Sprache sprachen. Und doch wandte sie sich so plötzlich um, als wollte sie flüchten. Vor ihm flüchten.
Sie verließen das Zimmer des Jungen und Maximus schloß sorgfältig die Tür hinter sich. "Senecia...", begann er zögernd. Dann brach er doch wieder ab. Sie war so perfekt. Aber auch noch so jung! Wie könnte er das Vertrauen mißbrauchen, das sie in ihn setzte. Sie vertraute darauf, daß er ihr einen anständigen Ehemann suchte. Es wäre nicht recht, dies auszunutzen, um selbst... Nein, das wäre nicht recht. Oder? Es wäre gut zu wissen, was sie eigentlich empfand. Aber wie sollte er das nun wieder herausfinden?
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Senecia hatte das Gefühl, die Zeit würde ganz langsam vergehen und irgendwie hoffte sie auch das dem so war, denn dann würde dieses herrliche Gefühl in ihrem Magen noch länger andauern. Als sie draußen auf dem Flur waren, und Maximus die Tür zu Magnus Cubiculum geschlossen hatte, hörte sie ihn ihren Namen rufen und Senecia drehte sich zu dem Legaten um. "Ja?" Klang das gerade nur in Ohren so hoffnungsvoll?
Wieder schaute Senecia verlegen weg, und da sah sie sie. Eine hübsche, nicht mehr ganz so junge Hispanierin. Konnte das.... war das etwa?... Senecias Gesichtsausdruck war mit einem mal wie eingefroren. Ihre Stimme plötzlich unterkühlt, zurückhaltend. Ihr Kinn leicht vorgeschoben fragte sie, "Was wolltest du Maximus?"
Beiträge: 436 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: 90.187.92.120
Leise war Lysandra dem Hausherren in den ersten Stock gefolgt. Als sie Senecia aus dem Cubiculum des Jungen kommen sah, und direkt danach Maximus, war sie um die Ecke getreten, hinter der sie gewartet hatte. Sie wollte Maximus zuvor kommen, und ihm ihre Dienste selber anbieten. Doch als sie das Gesicht der Herrin sah, stopte die Hispanierin ihre Schritte.
(OOT: Amalia, könntest du mir das Bild bitte etwas kleiner machen? )
bearbeitet von Amalia am 26.02.2009 21:25:47 --------------------------------------------------------------------------------
26.02.2009 20:06:10 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.24
Dieser hoffnungsvolle Unterton, mit dem sie das Ja aussprach. Dies machte auch Maximus Hoffnung. Vielleicht... vielleicht empfand sie ja ebenso wie er? Immerhin war er doch ein durchaus ansehnlicher Mann. Der Militärdienst verschaffte ihm einen trainierten Körper, er war kein Dickbauch wie mancher Senator es in seinem Alter bereits war. "Ich... wollte Dich nur..." Er brach ab, denn Senecias Gesichtsausdruck wandelte sich schlagartig zu einer eisigen Maske, als sich ihr Blick auf etwas richtete, das sich hinter ihm befand. Er drehte sich um. Lysandra. Hatten die Frauen etwa Probleme miteinander? Dieser unterkühlte Ton nun, ein krasser Gegensatz zu dem Ton, mit dem sie Ja? gefragt hatte. "Nein, nichts. Bitte laß Dich von mir nicht aufhalten", sagte er und sein Blick zeigte deutlich seine Enttäuschung. Er wandte sich an Romana und winkte sie fort. "Sag den anderen, daß sie den Tag beenden sollen und... dann geh Du auch zu Bett, Lysandra", wies er die Sklavin an. Er fühlte sich plötzlich so kalt in seinem Inneren. Keinen Moment kam ihm der Gedanke, die Hispanierin mitzunehmen in sein Cubiculum, obwohl ihm durchaus klar war, warum sie sich her herumtrieb. Nein, heute war ihm nicht danach.
bearbeitet von Quintus Valerius Maximus am 26.02.2009 21:05:22 --------------------------------------------------------------------------------
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.187.92.120
Senecias Blick ging von der Sklavin wieder zu Maximus. Auch sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Und er wollte... nichts. Enttäuschung machte sich in Senecia breit, aber sie ließ sich nichts davon anmerken. "Dann gehe ich jetzt in mein Cubiculum." Senecia sah nur ein Problem darin. Sie mußte an Maximus vorbei gehen. Ein Stück hinter der Hispanierin hinterher.
Ein kleiner Ruck ging durch ihren Körper und Senecia schritt an Maximus vorbei zu ihrem Zimmer. Würde er diese Nacht wirklich alleine schlafen? An ihrer Tür drehte sich Senecia noch einmal um. "Gute Nacht." Und dann schenkte sie Maximus doch noch mal eines ihrer reizenden Lächeln. Bis die Sklavin aufgetaucht war, war der Abend sehr schön gewesen. Und nun würde Senecia mit einem warmen Gefühl unter ihre Schaffelldecke schlüpfen.
Beiträge: 436 Mitglied seit: 26.11.2008 IP-Adresse: 90.187.92.120
„Ja Herr.“ erwiederte Lysandra mit gesenktem Blick. Es traf sie schon ein wenig, dass Maximus diese Nacht wohl alleine verbringen wollte. Dabei war er letzte Nacht so zärtlich zu ihr gewesen, dass sie ihm Gleiches gerne mit Gleichem vergolten hätte. Sie drehte sich um und ging mit schwingenden Hüften zur Treppe.
bearbeitet von Geschichtenerzähler am 27.02.2009 10:34:11 --------------------------------------------------------------------------------
26.02.2009 21:18:50 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.236
"Gute Nacht, Lysandra", wünschte er der Sklavin freundlich, als er ihre Enttäuschung bemerkte. Sie war schön, zärtlich und feurig. Aber sie durfte auch nicht den Fehler begehen, in diesen Nächten mehr zu sehen, als es war: nämlich daß sie sich einfach gegenseitig ein wenig Wärme gaben.
Er wandte sich wieder Senecia zu, die sich gerade anschickte in ihr Cubiculum zu verschwinden. "Gute Nacht, Senecia." Was für ein Lächeln! Was das wohl nun wieder zu bedeuten hatte? Eben war sie noch so eisig gewesen, daß es ein Wunder war, daß der Atem nicht in Wolken vor seinem Gesicht gestanden hatte. "Schlaf gut", wünschte er ihr noch und hoffte, daß sie sich bis morgen wieder beruhigt haben würde. Lysandra.... irgendwie hatte Senecia anscheinend ein Problem mit ihr.
27.02.2009 20:07:10 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.32.135
Heute erschien Maximus besonders pünktlich im Triclinium. Er wollte es sich nicht nehmen lassen, seinen Bruder und dessen Freund hier noch einmal zu begrüßen. Später als die beiden zu erscheinen wäre ihm doch etwas unangemessen vorgekommen. Und er war tatsächlich der erste. Weder Senecia noch Magnus waren schon da. Und so besprach er sich noch kurz mit den Sklaven, damit sie sich heute besondere Mühe gaben. Die Küche hatte sich schier übertroffen. In aller Eile waren noch zwei Hühner geschlachtet worden und ein Junge mußte zum Markt hetzen, um dort auch noch ein paar Besonderheiten zu erstehen. Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Und Maximus fragte sich, ob Senecia ihre Finger mit im Spiel hatte bei diesem improvisierten Festmahl.
17.03.2009 18:39:49 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Zwei Sklaven führten den Valerier und dessen Decurio in das Balneum, auch wenn Gaius selbst den Weg dorthin kannte. Decimus sprach seinen Freund nicht wegen dem angespannten Gespräch mit seinem Bruder, das vorhin stattgefunden, an. Doch er erkannte, dass sich Labienus in keinster Weise entspannt fühlte. Gerade im Gegenteil. Er sah so aus als würde er sich wegen jeder noch so geringen Kleinigkeit sofort aufregen zu müssen. So penibel hat er ihn selbst noch nicht kennen gelernt. Im Balneum angekommen wurden sie entkleidet und stiegen ins Bad. Lange blieben beide stumm, bis endlich Gaius das Wort ergriff. „Genieße den Aufenthalt hier im Hause Valeria, mein Freund. Denn wen unsere Dienstzeit bei der XIV. beginnt, sind diese angenehmen Zeiten eindeutig wieder vorbei.“ machte er es seinem Decurio klar und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Decimus war Gaius Verhalten anfangs gar nicht geheuer gewesen, aber wie es schien hatte sich sein Freund endlich wieder beruhigt. Tja, was bewirkten alles diese erholsamen römischen Bäder. Sie konnten einen anderen Menschen aus einen machen.
Bevor es Zeit zur Cena wurde, ließen sich Labienus und Helvius jeweils in ihr zugewiesenes Cubiculum führen. Gaius wollte etwas Schlaf nachholen. Er schickte die Sklaven aus seinem Zimmer und legte sich erschöpft auf das Bett und schloss die Augen. Er genoss diese unbeschreibliche Ruhe um sich und es war einer der Sklaven der ihn tief schlafend vorfand. Dieser tippte nur kurz an Labienus Schulter um ihn zu wecken. Decimus wartete schon vor seinem Cubiculum als sein Vorgesetzter aus diesem heraus schritt. „Dann wollen wir mal.“ entgegenete ein einigermaßen erholter Labienus ihm kurz. Mit schnellen Schritten näherten sie sich dem Triclinium, in dem Maximus sie schon erwartete. Mit einem gut gelaunten Lächeln auf den Lippen ging er seinen älteren Bruder zu. Gaius sah jetzt viel entspannter und frischer aus, als bei seiner Ankunft. Außerdem war es selten geworden, dass er sich als einen solch lebenslustigen Menschen zu zeigen wagte. "Ich danke dir nochmals für deine Einladung, Bruder. Und mach mir meinetwegen ja keine zu viele Umstände." meinte er bescheiden.
17.03.2009 19:49:30 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
Die letzten Stunden des Tages hatte Magnus damit verbracht, sein Pferd blitzblank zu striegeln. Der Sklave, welcher normalerweise dafür verantwortlich war, hatte das ganze nur mit einem wissenden Grinsen beobachtet. Im Vorbeigehen hatte er dem Jungen lediglich ein Zwinkern zugeworfen, und Magnus hatte sich beeilt, in sein Zimmer zu kommen, um sich für das Abendessen zurecht zu machen. Magnus hatte bereits gehört, daß irgendein besonderer Besucher angekommen war, und auf den war er natürlich jetzt neugierig! Nachdem er sich gründlich gewaschen und umgezogen hatte, eilte er zum Triclinium, wo er leise eintrat. Sogleich entdeckte er Maximus und die beiden für ihn noch fremden Männer. "Salvete", grüßte er sie höflich, wobei er ein Lächeln in die Runde warf. Etwas verwundert suchten seine braunen Augen den Raum ab, als er feststellte, daß Senecia noch gar nicht da war.
bearbeitet von Caius Iunius Magnus am 17.03.2009 21:52:13 --------------------------------------------------------------------------------
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.178.228
Obwohl Senecia ziemlich bald nachdem Maximus sein Officium verlassen hatte auch gehen wollte, hatte es länger gedauert als sie gedacht hatte. Der Scriba und sie waren noch ins Gespräch gekommen und nun war Senecia zu spät um noch pünktlich zur Cena zu erscheinen.
Als sie im Domus ankam, kam ihr auch sogleich ihre Serva Frija entgegen und erzählte Senecia aufgeregt von dem neu eingetroffenen Besuch. Doch blieb Senecia keine Zeit mehr, um sich großartig umzukleiden oder besonders herzurichten. Also ließ sie sich lediglich kurz, Füße, Hände und Gesicht waschen, und eilte dann, unter ständigem rumgezupfe von Frija an ihren Haaren, durchs Atrium zum Triclinium.
Leicht außer Atem, in ihre alltägliche Stola gekleidet und mit ein paar losen Haarsträhnen erschien Senecia in der Tür zum Triclinium. „Salvete.“ grüßte sie fröhlich in die Runde und schritt ins Triclinium als wäre sie nicht zu spät oder ein wenig unpassend für Besuch gekleidet.
18.03.2009 10:47:28 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.38.97
"Du bist mir jederzeit willkommen, Bruder, das weißt Du. Und die Umstände sind keine, wenn es um Dich geht." So einfach war das. Es war eine Selbstverständlichkeit und Maximus tat die Angelegenheit mit einer wegwischenden Handbewegung ab. "Bitte, nehmt doch Platz. Macht es euch bequem, wir sind hier nicht beim Kaiser. Und auch nicht bei seiner Gattin, was ja noch förmlicher wäre." Er wagte ein freches Grinsen und war froh, daß Magnus noch nicht da war. Doch im nächsten Augenblick betrat der Junge schon das Triclinium. Er faßte Magnus bei den Schultern und schob ihn vor Labienus. "Das hier ist Magnus, ich habe euch ja schon von ihm erzählt. Magnus, dies ist mein Bruder Gaius Valerius Labienus - und dies sein Freund Decurio Helvius Tibullus." Er gab ihm einen leichten Stubser, der so viel bedeutete wie "benimm Dich bloß anständig".
Als etwas später dann Senecia eintrat, erkannte Maximus sofort sein Versäumnis. Wie hatte er das vergessen können? Sie würde furchtbar wütend auf ihn sein, das wurde ihm schlagartig klar. Denn er hatte ganz vergessen, ihr mitteilen zu lassen, daß Gäste anwesend waren. "Senecia, schau, wer unerwartet eingetroffen ist: Mein Bruder. Seid ihr euch überhaupt schon einmal begegnet? Gaius Valerius Labienus. Und dies ist sein Freund Helvius Tibullus. - Wenn ich den Herren vorstellen darf: Claudia Senecia. Mein Mündel." Irgendwie sah sie heute sogar besonders reizend aus. Diese etwas eigenwilligen Haarsträhnen... Aber sie würde das anders sehen. Jede Frau würde das anders sehen, da war er sich leider sicher.
18.03.2009 20:03:14 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Und schon trat dieser besagte Junge, von dem sein Bruder gesprochen hatte, in das Triclinium und begrüßte die beiden Gäste herzlich und wurde auch schon von seinem „vermutlichen“ Vater ihnen vorgestellt. „Salve, Magnus“ grüßte der Tribun knapp zurück und auch Decimus begrüßte ihn freundlich. Gaius versuchte dabei freundschaftlich zu Lächeln, aber trotzdem musste es für den Jungen nicht sonderlich sympatisch gewirkt haben. Das war also dieser plebejische Junge, der sich als Sohn seines älteren Bruders ausgab. Labienus Blicke blieben lange an ihm haften und er würde Magnus auch den Rest des Abends genaustens beobachten.
Gerade als die beiden Platz nehmen wollten, trat ein weiterer Gast der Familie ins Triclinium. „Salve Claudia. Nein, persönlich kennen wir uns nicht. Aber begegnet sind wir uns sicherlich schon einmal. Ich hoffe du hast dich gut bei meinem Bruder eingelebt?“ Fragte er sie spontan. Wie lange diese Begegnung aber schon zurück lag, wusste Labienus nicht mehr so genau. Immerhin hatte er die letzten drei Jahre fast nur in Judäa verbracht und der ewigen Stadt Roma für einige Zeit den Rücken gekehrt. Helvius war hin und weg von der schönen jungen Claudierin und konnte gar nicht mehr seine Augen von ihr lassen. Erst als Labienus Platz nahm, wurde er unsanft aus seiner Schwärmerei gerissen.
18.03.2009 20:59:01 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
Neugierig beäugte Magnus den hohen Besuch. Daß Maximus ihm einen leichten Stubbs gab, quittierte er vorsichthalber nur mit einem entwaffnenden Lächeln. Dennoch glitten die Augen des Jungen ein wenig unsicher zwischen dem Besuch und seinem Vater hin und her - auch wenn Labienus gewissermaßen sein Onkel war, Magnus hatte dessen Blicke sofort bemrekt und er spürte die Reserviertheit des Mannes. Der Junge war froh, als Senecia endlich den Raum betrat, so daß er ihr nun ein freudiges Lächeln schenken konnte. "Salve, Senecia!" strahlte er sie an. Hoffentlich würde er heute neben ihr sitzen können, denn Labienus Blicke waren ihm doch einigermaßen suspekt ...
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.186.85.76
Ein kurzer Blick auf Maximus, aber das Lächeln in Senecias Gesicht blieb unverändert. Deshalb war der Legat von seiner Arbeit nach Hause gerufen worden. Und Senecia hatte schon gedacht, dass es nur ein kurzer Besucher gewesen sein, aber nicht der Bruder von Maximus. Doch da Senecia bereits von ihrer Serva erfahren hatte, wer zu Besuch gekommen war, verlor sie nicht einen Augenblick ihre Haltung, sondern ging noch ein paar Schritte auf Labienus und seinen Freund zu.
„Es freut mich sehr, Labienus, dich mal persönlich kennen zu lernen. Gewiss sind wir uns mal über den Weg gelaufen, aber wer merkt sich schon ein kleines Mädchen.“ erwiderte sie keck. Labienus Frage ließ sie erneut kurz zu Maximus blicken und ihr Lächeln erschien nun warm. „Ja, danke, ich habe mich sehr gut hier eingelebt. Das Leben in der Provinz hat durchaus ein paar Vorzüge.“
Da Senecia etwas verspäte war, hatte sie die etwas unterkühlte Begrüßung des jungen Magnus durch Labienus nicht mitbekommen. Wie für ein Triclinium üblich, enthielt auch dieses nur drei Clinen. Somit lenkte Senecia ihre Schritte zu Magnus, denn mit ihm auf einer Cline zu sitzen erschien ihr am unverfänglichsten, und begrüßte ihn nochmals mit einem besonders herzlichen Lächeln. Der Junge war ihr sehr ans Herz gewachsen in den letzten Tagen. Senecia setzte sich und ließ sich einen Becher verdünnten Weines geben. „Darf ich fragen was dich und deinen Freund Helvius Tibullius nach Mogontiacum verschlägt?“ Gedanklich ging Senecia die heutige Speisenfolge durch, die sie bereits am Morgen mit der Köchin geplant hatte. Bestimmt hatte sie ihre Anweisungen gut ausgeführt und auch für ein zusätzliches Gericht gesorgt. Also schaute die junge Patrizierin gespannt zu Maximus Bruder.
19.03.2009 15:17:54 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.38.106
Hm, das war aber etwas sehr förmlich hier, fand Maximus. Magnus fühlte sich sichtlich unwohl, anscheinend spürte er, daß Labienus Vorbehalte hatte. Kinder und ihr Instinkt, einfach furchtbar. Und Senecia? Sie schien ungewöhnlich locker. Ihr Lächeln gefror auch ihm gegenüber nicht. Zürnte sie ihm doch nicht? Maximus war verwirrt, nahm das alles aber für den Moment einfach hin. "Nun kommt und macht es euch bequem. Es gibt heute sogar Mulsum. Möchte jemand davon?" Es war klar, daß Magnus mit jemand nicht gemeint sein konnte. Er selbst ließ sich etwas von dem mit Honig aufbereiteten Wein einschenken, nachdem er sich auf der Cline niedergelassen und seine Hände in der von Sklaven gereichten Schüssel gewaschen hatte.
"Ja, Gaius. Damit hast Du vorhin noch nicht so recht herausgerückt. Daß Du Dich hast nach Rom versetzen lassen, hast Du ja erwähnt. Aber ich muß ehrlich gestehen, daß ich nicht mehr damit gerechnet hatte, daß Dein Weg Dich noch einmal hierher zurückführen würde." Maximus war sich nicht sicher, ob Labienus in solch einer Runde nicht ein Problem haben würde, darüber zu sprechen. Doch eine gewisse Berechtigung zu der gestellten Frage glaubte er schon zu haben.
19.03.2009 17:47:10 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Geschmack hatte ja sein Bruder, dass musste man ihm lassen. Er war eben ein Glückspilz davon war Labienus schon immer überzeugt gewesen und Fortuna war ihm eben auch Hold gewesen als sie ihm diese reizende Claudierin zu ihm schicken ließ. Quintus kleiner Bruder tat sich etwas schwer die Förmlichkeiten hinter sich zu lassen. Er war eben schon lange nicht mehr bei seinem Bruder zu Besuch und der Kontakt zu ihm war in den letzten drei Jahren auch eher mager ausgefallen. „Es freut mich zu hören, dass du dich hier wohl fühlst, Senecia. Das Leben in der Provinz ist wahrlich um einiges angenehmer, als im konservativen Roma. Deren Prunk und Reichtum man anfangs als ein nicht wegzudenkendes Bedürfnis empfindet und man erst immer zu spät erkennt das man aufgrund der ständigen intriganten Machenschaften und dem Klatsch und Tratsch der vornehmen Gesellschaft letztendlich daran zu ersticken droht.“ Labienus hatte eine negative Meinung was Rom betraf. Hätte er dort die letzten Jahre verbringen müssen, hätte seine familiäre Situation jetzt sicherlich anders ausgesehen. Als Maximus den Gästen Mulsum anbot, wünschten Labienus und Decimus ebenfalls einen Becher davon. Gerade als Gaius zum Trinken ansetzen wollte, kam die nicht gerade überraschende Frage, weswegen sie hierher zurückgekehrt waren.
Sofort setzte er den Becher wieder ab, ohne einen Schluck davon zu nehmen. Sein Blick fixierte Magnus, der gerade bei Senecia Platz genommen hatte. Was würde es schon diesen Plebejer-Jungen angehen, weswegen er so plötzlich nach Mogontiacum zurückgekehrt war. Er musste sich sowieso gut überlegen, was er hier zu Tisch den Gästen offenbarte und was er lieber bei sich behielt. Er betrachtete etwas in sich hineingekehrt den prächtig verzierten Becher, bevor er ohne seine Zuhörer anzusehen zu sprechen begann. „Sagen wir mal so. Ich bin hierher zurückgekehrt, um endlich meine Vergangenheit abschließen zu können?“ Als er wieder zu den anderen aufsah, zeigte sich ihnen wieder ein verzweifelter Labienus, der immer noch damit zu kämpfen hatte, endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Aber auch ein Hauch von unendlichem Hass lag in seinem Blick. So als würde ihm die Versetzung in jene Provinz gerade recht gekommen sein um seinen persönlichen Rachefeldzug zu starten.
19.03.2009 20:54:28 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
Erleichtert ließ Magnus sich neben Senecia auf der Cline nieder. Da die Erwachsenen natürlich wieder sofort wichtige Dinge zu besprechen hatten, verfolgte er zunächst stumm, aber mit offenen Ohren. Mit der Vergangenheit abschließen? Das klang ziemlich kompliziert, und Labienus' Gesicht nach zufolge mußte es außerdem etwas sehr ernstes sein. Daß Maximus was von Mulsum erwähnte, nahm Magnus kaum zur Kenntnis, da es für ihn ohnehin noch nichts von Bedeutung war. Stattdessen ließ er sich lieber einen Becher Ziegenmilch schmecken, während er aufs Essen wartete.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.122.54
Ohne es zu wollen, zog Senecia Vergleiche zwischen Maximus, seinem jüngeren Bruder Labienus und seinem Freund Helvius. Es hätte Maximus bestimmt gefreut, dass er bei dieser ‚Begutachtung’ in ihren Augen am besten abschloss. Doch das war nicht an ihrem Gesicht abzulesen, außer vielleicht darin, das sie Maximus ein klein wenig mehr anlächelte als die andren anwesenden Herren.
Überrascht lauschte Senecia auf, als Labienus so abfällig über die Hauptstadt des Imperiums sprach. „Aber sagte nicht eben Maximus, dass du dich hast nach Rom versetzen lassen? Bist du dann nur auf der Durchreise?“ Senecia war sichtlich verwirrt, was nicht zuletzt daran lag, dass sie nichts über Labienus wusste. Sie musste feststellen, dass sie und Maximus sich sehr wenig über die Familien unterhielten. Meist ging es um alltägliche Dinge und Leute, aber nie über die weit verstreute Verwandtschaft.
Und dann erwähnte Labienus auch noch seine Vergangenheit. Was war in seiner Vergangenheit geschehen? So verzweifelt wie er nun aussah, schien es etwas wirklich schlimmes gewesen zu sein. Senecia zermarterte sich ihren süßen Kopf, ob sie nicht in ihrer Zeit hier in Mogontiacum irgendetwas aufgeschnappt hatte, was mit der Familie Valeria zu tun gehabt hatte, aber dem schien nicht so. Sie wollte nicht so taktlos und neugierig erscheinen, deshalb fragte sie nicht weiter nach. Vielleicht könnte sie Maximus zu einem späteren Zeitpunkt darauf ansprechen, aber im Moment ging nur ein kurzer fragender Blick zum Legaten.
20.03.2009 10:05:35 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.32.125
Nachdem die Sklaven jedem die Gelegenheit gegeben hatten, sich wie es üblich war, vor dem Mahl die Hände zu waschen, begannen sie, die Vorspeisen aufzutragen. Obst, sowohl getrocknetes als auch frisches, das in mundgerechte Stücke geschnitten und mit einer gewürzten Honigsoße übergossen war, dazu herzhafte Käsestücke und ofenwarmes Brot wurden gereicht.
"Ist in Rom etwas vorgefallen, daß Du mit den dortigen Gegebenheiten so hart ins Gericht gehst? Ich stimme Dir ja zu, daß das Provinzleben weit entspannter ist. Aber übertreibst Du nicht ein wenig? - Du hast Dich verändert, Bruder. Es gab eine Zeit, als Du das römische Intrigenspiel als Herausforderung gesehen hast." Maximus hatte das Gefühl, seinen Bruder ganz neu kennenlernen zu müssen. Auch, daß er den Becher wieder absetzte, ohne getrunken zu haben. Ließ er sich so leicht aus der Ruhe bringen? Nach all den Jahren? "Und... Du meinst, Du bist soweit? Ist es nicht eigentlich nichts anderes als Selbstquälerei? Tu Dir nicht weh, Bruder. Du hast mehr als genug Schmerz durchlitten für ein Leben."
20.03.2009 17:46:28 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Maximus Besorgnis um seinen kleinen Bruder war nicht zu Unrecht. Irgendetwas schien ihn nervös zu machen. So als könnte er keine Ruhe mehr finden. Endlich nahm er einen ersten Schluck vom Honigwein, danach beantwortete er rasch die Frage der Claudierin. „Ich hielt mich nur eine kurze Zeit in Rom auf. Bis zu meiner Versetzung verweilte ich dann im östlichen Brundisium.“ Tibullus nahm derweilen etwas vom ofenwarmen Brot und dem dargebotenen Käse. Gaius trank noch einen Schluck und griff dann auch nach den Käsestückchen. „Direkt etwas vorgefallen nicht, aber ich habe vor, wenn meine Dienstzeit hier in Germanien enden sollte, lieber zurück nach Syria zurückzukehren als eine senatorische Laufbahn in Rom zu beginnen.“ Labienus Antworten blieben sehr oberflächlich, vielleicht lag es an der Anwesendheit von Magnus, weshalb er nicht genauer auf seine Probleme eingehen wollte.
„Ob ich schon soweit bin? Quintus, das ist jetzt schon ganze drei Jahre her. Vielleicht sieht man es mir nicht sofort an, aber ich komme davon hinweg. Und es war meine Entscheidung diesen Weg zu gehen. Ich möchte endlich dieses Kapitel abschließen. Deswegen bin ich hier. Ich hatte damals meine Versetzung so weit weg von diesem schrecklichen Ort wie es nur ging veranlasst. Aber letztendlich hat mir das auch nicht viel gebracht. Ich musste einfach zurückkehren. Mach dir keine Sorgen um mich, ich weiß was ich tue.“ Labienus Worte kamen mit einer gewissen Art von Entschlossenheit rüber. Auch wenn er ihm nicht die direkte Wahrheit offen legte. Um zu verhindern das Quintus nicht ein weiteres Mal nachzustöchern versuchte, lenkte er deswegen geschickt von diesem ihm sehr heiklem Thema ab. „Mich wundert es, dass ich meine Nichte Drusilla bis jetzt noch nicht angetroffen habe. Ich war im vergangenen Jahr bei ihren Eltern zu Besuch in Tibur und dort hatten sie mir mitgeteilt, dass sie sich hier in Mogontiacum aufhalten würde.“ Er blickte erwartungsvoll zu seinem Bruder, um zu erfahren, was mit ihrem Verbleib war.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.66.12
Senecia bediente sich am Obst, und blieb lieber bei dem verdünnten Wein, von dem sie nur hin und wieder einen Schluck nahm. Labienus Antwort stellte Senecia nicht ganz zufrieden, sie wollte aber auch nicht weiter nach fragen. Lieber würde sie Maximus morgen noch mal in seinem Officium aufsuchen und sich einiges von ihm in Ruhe erklären lassen. Somit nickte sie zu der Aussage von Labienus und versuchte sich aus seinen weiteren Worten einen Reim zu machen. Schon drei Jahre her… darüber hinweg kommen… Kapitel abschließen…. diesem schrecklichen Ort...? Meinte er damit Mogontiacum? Senecia schaute fragend in die Runde. Doch wenn man ihr nicht freiwillig mehr erzählen wollte, dann würde sie es dabei belassen.
Und tatsächlich Labienus kam sofort auf ein anderes Thema zu sprechen. Drusilla. Sofort ging Senecias Blick zu Maximus. Bestimmt wusste Labienus noch nichts von Drusillas Verschwinden auf dem Weg zur Villa Rustica in diesem Frühjahr. „Nun werter Labienus, deine Nichte Drusilla hatte sich vor einer Weile auf den Weg zur Villa Rustica Valeria gemacht und sie scheint dabei überfallen worden zu sein.“ erwiderte Senecia in ruhigem Ton. „Wie es ausschaut wurde sie dabei entführt, aber alles weitere lass dir lieber von Maximus berichten, er hat auch neue Erkenntnisse in diesem Fall.“
22.03.2009 12:29:34 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
Wie auch Senecia, nahm auch der kleine Magnus eher von Obst und Käse und nur eine Scheibe Brot dazu, im Gegensatz zu den Männern, die herzhaftes zu bevorzugen schienen. Genüßlich biß der Junge von einem soßenüberzogenen Stück Apfel ab, während er den Gesprächen der Erwachsenen weiter lauschte. Zunächst waren diese sehr verwirrend, da es um irgend etwas ging, was Labienus wohl erlebt hatte, er aber nicht so recht mit der Sprache rauswollte. Der Themawechsel zu seiner Nichte ließ bereits das übliche familiäre Gerede erahnen, doch dann erwähnte Senecia etwas, das Magnus aufhorchen ließ. Drusilla war überfallen und entführt worden?! "Etwa von den Germanen?" hakte er sofort interessiert nach. Das versprach in der Tat eine spannende Geschichte zu werden! Neugierig sah er zwischen Senecia und den Männern hin und her.
bearbeitet von Caius Iunius Magnus am 23.03.2009 00:16:00 --------------------------------------------------------------------------------
23.03.2009 00:15:19 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.36.88
"Eine senatorische Laufbahn hat auch etwas für sich. Schau mich an, ich bin Legat und Senator. Als Ritter kannst Du nicht mehr als Praefect werden. Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages sogar noch Consul." Maximus lachte. Eigentlich hatte er nie vorgehabt, sich derart ins politische Geschehen einzubringen. Doch mittlerweile schloß er das gar nicht mehr aus. Mit dem Alter wurde man eben doch offener für alle Möglichkeiten.
"Du weißt, was Du tust? Labienus... man selbst kann das meistens gar nicht beurteilen. Tu, was Du für nötig hältst. Aber versprich mir bitte eines: Geh niemals allein." Er blickte seinen Bruder ernst an. So mancher schon hatte Dummheiten gemacht, übermannt von Trauer und Schmerz. Er wollte seinen Bruder nicht verlieren. Nicht auf so unnötige Weise verlieren.
Und so wechselte nun das Thema von einem für Labienus heiklen Thema zu einem für ihn heiklen Thema. Daß er nicht selbst losziehen konnte, um Drusilla zu suchen, wurmte ihn unendlich. Doch die Befehle des Germanicus waren eindeutig. Dankbar schaute er zu Senecia herüber, die schon eine Kurzfassung der Geschehnisse lieferte. Maximus räusperte sich. "Ja, das ist es in etwa. Mir liegen schon ein paar weitere Informationen vor. Eventuell wissen wir sogar schon, in welchem Dorf sie sich befindet. Ein Spähtrupp ist dorthin unterwegs. Ich hoffe, wir können sie befreien. Bevor... bevor ihr etwas angetan wird. Du kannst mir glauben, am liebsten wär sich selbst losgeritten." Er blickte in seinen Becher und ihm war anzusehen, wie sehr ihn das belastete. "Wenn ich wenigstens Lucanus hätte schicken können. Aber der hat sich beim Statthalter unbeliebt gemacht und wurde auf eine Mission zu den Mattiacern geschickt. Er ist überfällig und ich mache mir mittlerweile auch um ihn große Sorgen."
23.03.2009 18:05:49 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
"Sorge dich nicht um Bruder. Ich werde schon nicht in mein eigenes Verderben laufen." grinste Labienus und versuchte damit das Gespräch etwas aufzulockern und um seinen Bruder zu bestätigen, dass er nichts zu befürchten habe. Doch konnte er, wenn es wirklich darauf ankam, sich unter Kontrolle halten und es verhindern nicht unüberlegt zu handeln? Dieses Mal ging es um seine Familie selbst und nicht um irgendeinen Befehl des Statthalters von Antiochia. Nun sollte er doch endlich mit der Sprache herausrücken. Aber diese dringliche Angelegenheit wollte er lieber mit seinem Bruder alleine besprechen, ohne seinem claudischem Gast und vorallem ohne den Plebejer-Jungen Magnus. Die Erleichterung hielt nicht lange an, als er das Gesprächsthema wechselte und Senecia`s Worten lauschte.
Zuerst folgte er konzentriert Senecia`s und danach Maximus Schilderungen, als diese von Drusilla`s Verbleib berichteten. Labienus glaubte sich verhört zu haben. Drusilla? Eine Gefangene bei den Germanen? Anfangs hoffte er doch, dass dies ein schlechter Scherz sei, aber es entsprach der Wirklichkeit. Was diese Wilden mit einer Patrizierin treiben würden, daran wollte er gar nicht denken. „Du weißt ihn welcher Germanensiedlung sie sich befindet und erhoffst dir durch einen Spähtrupp sie wieder Heil zurückzubringen?“ entfuhr es Labienus und warf seinem Bruder unglaubwürdige Blicke zu. Er bereute es, dass er nicht früher hierher zurückgekehrt war. Zu gern hätte er sich dieser Aufgabe angenommen, seine Nichte aus der Gewalt der Germanen zu befreien. Anfangs hätte er versucht mit ihnen zu verhandeln, doch wenn sie nicht darauf eingegangen wären, hätte er wahrlich drastischere Methoden an den Tag gelegt. Methoden die er aus Judäa kannte und die immer ihre Wirkung fanden. Auch Labienus ist es nicht entgangen, dass es auch seinem Bruder grämte tatenlos zusehen zu müssen. „Dann können wir nur hoffen, dass ihre Entführer vernünftig genug sind und sie freiwillig laufen lassen.“ Fuhr er selbstsicher fort, denn würde es dieses besagte Dorf vorziehen sich gegen Rom zu stellen? Er nahm einen weiteren Schluck vom Honigwein, der, so kam es ihm zumindest vor, seine Süße, nach dieser niederschmetternden Neuigkeit, eindeutig verloren hatte.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.143.138
(OOT: Sorry, ich hab total übersehen das ich hier dran bin. Bitte erinnert mich ruhig daran.)
Senecias Kopf schoss förmlich in Maximus Richtung und sie schaute ihn aus großen Augen an. „Du willst Consul werden?“ fragte sie ihn völlig perplex. „Aber… „ schnell schluckte sie die weiteren Worte hinunter, denn wenn Maximus dies wirklich als Ziel verfolgen würde, dann müsste er nach Rom gehen und dann… Würde er sie mitnehmen?
Schnell wand sich Senecia der Frage von Magnus zu. „Von wem in dieser Gegend sonst, als von Germanen?“ antwortete sie dem Jungen ruhig. „Hier gibt es bestimmt viele Diebe und Gesetzlose, weshalb auch immer Legionäre als Schutz mitreisen. Aber bei Drusilla scheint dieser Schutz nicht gereicht zu haben.“
Neugierig musterte sie Labienus und versuchte aus seinen wenigen Worten und seiner Mimik schlau zu werden, aber so wirklich wollte ihr dies nicht gelingen.
bearbeitet von Roald am 28.03.2009 06:37:00 --------------------------------------------------------------------------------
27.03.2009 16:24:59 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 91.67.149.54
"Meinst du, Lucanus ist auch von den Germanen gefangen worden?" wollte Magnus erstaunt wissen. "Dann sind die aber ganz schön gefährlich!" Er hatte ja schon ziemlich viel über diese Wilden von den Erwachsenen gehört - aber noch nie welche gesehen, außer die, die vom Sklavenhändler auf dem Markt verkauft wurden. "Manche sachen, daß ihre Sprache von den Tieren stammt, stimmt das?" Daß sein Vater erwähnte, er wollte vielleicht Consul werden, interessierte den Jungen kaum. Über die wilden Germanen zu reden war da doch um einiges spannender!
29.03.2009 17:45:54 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.36.37
Warum nur konnten die Worte seines Bruders ihn nicht beruhigen, sondern weckten nur erst recht ein ungutes Gefühl in ihm? Maximus nickte aber, denn er wollte keine offenen Zweifel äußern. Labienus war sein Bruder und er sollte seinen Worten vertrauen.
Das Thema Drusilla war für Maximus ein wirklich schmerzhaftes und man konnte ihm ansehen, daß er auch mit sich selbst unzufrieden war. "Wäre der Statthalter nicht hier und ich könnte selbst entscheiden, wäre längst eine Legion unterwegs, um sie zu befreien. Ja, ich glaube zu wissen, wo sie ist. Doch mehr als ein paar Männer konnte ich nicht hinschicken. Germanicus hält den Zeitpunkt für einen Angriff auf die Marser für ungünstig. Mir sind die Hände gebunden, Labienus. Ich tue alles, was in meiner Macht steht. Gerne hätte ich Lucanus geschickt. Ich hoffe, er kommt bald zurück, damit ich ihm diesen Auftrag geben kann. - Oder möchtest Du es versuchen?" Er blickte seinen Bruder prüfend an. Wäre er der Richtige für solch einen Auftrag?
Das Thema Consul überging Maximus erst einmal. Es war ja noch kein konkreter Plan für die nahe Zukunft. Sondern nur eine Möglichkeit, die er für irgendwann ins Auge faßte. Er schaute Senecia bei ihrer Frage nur an und zuckte mit den Schultern. Darüber konnten sie ein anderes mal sprechen. Ob sie eine gute Consulgattin sein würde? Ganz sicher... Ach, was dachte er da nur wieder!
"Drusilla wurde von einer Räuberbande überfallen, konnte ihnen im Nebel aber entkommen. Dabei lief sie direkt einem jungen Germanen in die Arme. Und beide zusammen einem Sklavenhändler. Doch auch der konnte die beiden nicht behalten, denn weitere Germanen kamen hinzu, die zum gleichen Dorf gehörten wie der junge Germane. Und sie nahmen dem Sklavenhändler beide ab. Drusilla ist mit den Germanen gegangen. Und sie hat ihre wahre Identität verschwiegen. Ich weiß, daß die Germanen einem Marserdorf angehören. Dem Dorf des Alarich. Den kennen wir schon gut, erst letzten Herbst waren zwei unserer Spione in diesem Dorf, doch sie flogen auf und nur einer der beiden konnte zu uns zurückkehren. Dieser Alarich ist ein alter Fuchs. Aber zumindest einer, der zu seinem Wort steht." Maximus seufzte und sein Blick suchte den von Senecia. "Nun habt ihr den gleichen Wissensstand wie ich." Es war ihm deutlich anzusehen, wie sehr er sich um Drusilla sorgte. Doch er hegte auch die Hoffnung, daß Alarich so viel Ehre im Leib hatte, Drusilla nichts anzutun. Jeden Tag rechnete er mit einer Lösegeldforderung für sie.
Dann wandte er sich an Magnus und schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, Magnus, das stimmt nicht. Sie sprechen einfach eine andere Sprache. Für uns klingt sie kehlig und grob, aber das hat nichts mit Tieren zu tun. Unterschätze sie nicht, nur weil sie primitiver leben als wir. Sie sind Menschen. Es ist ein Fehler, seine Gegner zu sehr herabzuwürdigen. Nimm sie ernst, nur dann kannst Du sie besiegen."
29.03.2009 18:07:07 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Quintus verlockendes Angebot kam ihm gerade zu recht. Doch bevor er mit der Tür ins Haus fallen wollte, hörte er seinem Bruder ruhig zu als dieser den Vorgang von Drusilla`s Verschwinden schilderte. Verständlich nickte er seinem Bruder zu, als er die hier beiwohnenden Gäste auf den aktuellen Wissensstand brachte. Marser waren es also, deren Anführer sich Alarich nannte und sich wohl nicht so leicht hinters Licht führen ließ. Es wäre also unklug, sich verkleidet dem Marserdorf zu nähern. Und vielleicht, wenn die Entführer Drusilla`s eine im übertriebenen Sinne ganze Legion vor den Toren ihres Dorfes erblicken mussten, wäre es um vieles leichter mit ihnen zu verhandeln. Aber war es das eigentlich wert zu verhandeln? Hätte ein Trupp Bogenschützen mit brennenden Pfeilen bestückt, nicht eine durchaus größere Wirkung, als zeitraubende Verhandlungen mit diesem unzivilisierten Gesindel? „Wenn Lucanus nicht in der Lage ist, da er unauffindbar ist, diesen Auftrag zu übernehmen, dann stelle ich mich natürlich gerne zur Verfügung. Nenn mir nur den Zeitpunkt und stell mir genug Männer bereit und ich wage mich wieder in diese ungemütlichen Wälder.“ An diese feuchte Luft und dieser morgendliche dichte Nebel in den Wäldern Germaniens musste sich Labienus sowieso erst wieder richtig gewöhnen. „Zwar bin ich einige Zeit beurlaubt worden, aber dies sollte wohl das geringste Problem darstellen.“ Nervös tippte er mit seinem Zeigefinger an seinem Kelch und hoffte auf Maximus Einwilligung. Auch Labienus Augen wandten sich den kleinen Magnus zu, als dieser von Maximus erklärt bekam, dass es ein schwerer Fehler war seinen Gegner aufgrund seiner niederen Lebensweise zu unterschätzen.
Das erste Mal sprach auch er den Jungen an. „Magnus, hat dir deine Mutter nicht erzählt was Germanen mit kleinen unartigen römischen Kindern machen? Nein?“ er grinste finster und sprach weiter. „Dann komm lieber nicht auf dumme Gedanken und betrete alleine den Wald, sonst packen sie dich an deinen beiden Schultern, zerren dich in ihr Dorf und fressen dich dort mit Haut und Haaren auf.“ Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und steckte damit auch seinen Freund den Decurio Helvius mit an, der auch vergnüglich mitlachte. Der Wahrheit entsprach diese Geschichte zwar nicht, aber sie erwies sich als sehr effektiv. Er konnte sich nur zu ungern daran erinnern, wie er diese seiner eigenen kleinen Tochter erzählt hatte, die sich danach immer wünschte das Labienus bei ihr im Cubiculum blieb, da sie sich alleine fürchtete. Wirkung zeigte dieses Ammenmärchen immerhin und konnte so die Kinder davor abschrecken, unüberlegte Aktionen zu starten in denen sie alleine die Wälder zum spielen aufsuchten.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.139.2
Erleichterung machte sich in Senecia breit als Maximus nicht weiter auf das Amt des Consuls und ihren doch recht heftigen Ausbruch einging.
Aufmerksam verfolgte sie die weiteren Gespräche. Lucanus? Senecia dachte kurz nach. Das war ein Neffe von Maximus, der ebenfalls hier in Mogontiacum als ritterlicher Tribun stationiert war. Jedoch hatte Senecia ihn nie kennen gelernt, da er eines der Häuser im Castellum bewohnte und an Feierlichkeiten selten teil nahm. Und er war mit einer Mission schon überfällig? Langsam kroch Angst in Senecias Nacken empor und sie zog die Beine mit auf die Kline. Es war nicht so gemütlich wie die letzten Abende, da sie heute nicht jeder eine Kline für sich hatten, aber der Platz reichte. Vorsichtig nippte sie an ihrem Wein.
Senecia schauderte es bei den Worten von Labienus. Er machte auf sie den Eindruck eines unnachgiebigen Kommandeurs und das könnte viel mehr Gefahr für Drusilla bergen, als wenn es zu friedlichen Verhandlungen käme. „Wie laufen solche Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln für gewöhnlich ab?“ fragte sie neugierig nach. Das ganze war ihr zu militärisch, davon hatte die junge Claudia nicht wirklich Ahnung.
Und dann versuchte Labienus auch noch Magnus Angst ein zu jagen. Beschützend zog Senecia den Jungen an sich und schaute Labienus böse an. „Wieso versuchst du dem Jungen Angst zu machen? Wir lassen die vermeidlich Wilden doch auch in unsere Stadt. Sie kommen zum Markt, bieten ihre Waren an und kaufen von uns und das alles ohne wild und gefräßig zu sein.“ entfuhr es ihr aufgebracht. „Du scheinst kein gutes Gespür für Kinder zu haben, Labienus.“ warf sie ihm noch vor, ohne ahnen zu können, das Labienus selbst Vater war und sich hinter seinem Schmerz verkroch.
30.03.2009 10:58:22 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Interessiert hatte Magnus den Worten seines Vaters gelauscht, die in seinen Ohren beeindruckend weise klangen. Als dann aber Labienus mit solch merkwürdigen Schauergeschichten anfing, wandte das Kind irrtiert den Kopf zu ihm. Durch den Gesichtsausdruck des Mannes war ihm klar, daß dieser einen Teil seiner Geschichte nicht ernst meinte - nur blieb die Frage, ob es nicht tatsächlich gefährlich werden konnte, den Wald zu betreten. Wenn schon Drusilla etwas ähnliches passiert war, und womöglich auch diesem Lucanus ... ? Unsicher ließ er den Blick von Labienus zu Maximus schweifen, da ergriff plötzlich Senecia sehr aufgebracht das Wort. Nun starrte er sie erschrocken an, doch ein kurzes, erleichtertes Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er ihre Erklärung vernahm. Daß es germanische Händler auf dem Markt gab, hatte er bereits gewußt. Eigentlich war es nur logisch, daß die Germanen dann auch manchmal Kunden waren. "Ich bin mutiger, als du glaubst", stichelte er plötzlich, an Labienus gewandt, zurück. "Und wenn ich mich mal im Wald verlaufe und auf einen Germanen treffe, dann frag ich ihn einfach nach dem Weg! Und wenn ich einen Stock nehmen und ihm mit Bildern in den Boden ritzen muß, was ich von ihm möchte - ist doch wohl logisch!" Daß das ziemlich frech von ihm war, konnte er sich zwar denken, doch immerhin hatte Labienus damit angefangen!
03.04.2009 20:57:52 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus nickte. "Wir müssen die Ergebnisse des Spähtrupps abwarten, ich werde niemanden, schon gar nicht meinen Bruder, ins Ungewisse schicken. Ich erwarte sie jeden Tag zurück. Und Lucanus... auch den erwarte ich jeden Tag zurück. Eigentlich ist er zu unseren Verbündeten unterwegs gewesen." Es war schon beunruhigend, wie lange er schon fort war. Maximus saß wie auf heißen Kohlen, so dringend wartete er auf Informationen. Doch anmerken lassen durfte er sich davon nichts. "Ganz abgesehen davon dürfte ein Angriff kontraproduktiv sein, denn ich schätze, sie würden sie in so einem Fall einfach töten."
Er wandte sich an Senecia, da sie ja eine interessante Frage gestellt hatte. "Für gewöhnlich wird uns eine Nachricht geschickt. Entweder in Form eines Briefes, den oft der Entführte selbst schreiben muß, oder in Form eines Boten. Solche Verhandlungen sind meist nicht sehr aufwendig. In unserem Fall haben wir keine solche Nachricht erhalten. Ich nehme an, weil Drusilla nicht gesagt hat, wer sie ist." Ob das klug oder dumm von ihr war, konnte Maximus nicht mal so genau sagen.
Als nun Labienus die mehr als dumme Abschreckungsgeschichte von sich gab, wurde Maximus' Blick recht grimmig. "Ich wäre Dir dankbar, Gaius, wenn Du dem Jungen keinen Unsinn erzählen würdest. Die Germanen sind keine Kanibalen." Das sagte er mit sehr viel Nachdruck und nachdem er Labienus einen Moment lang böse angefunkelt hatte, wandte er sich an Magnus. "Was nicht heißt, daß sie nicht gefährlich sind. Für gewöhnlich versklaven sie Gefangene, so wie wir es mit unsere Gefangenen auch tun. Halte Dich von den Wäldern fern. Sie sind dichter, dunkler und bergen viel mehr Gefahren als italische Wälder, die es eh kaum noch gibt. Mit Mut hat so etwas nichts zu tun. Sich wissentlich in eine unnötige Gefahr zu begeben, ist nichts als Dummheit. So einfach, wie Du Dir das vorstellst, ist das nicht. Außerdem möchte ich, daß Du Dich eines respektvolleren Tones meinem Bruder gegenüber befleißigst. Es steht Dir nicht zu, so mit ihm zu sprechen." Offenbar brauchte hier heute so ziemlich jeder einen deutlichen Hinweis darauf, welchen Platz in der familiären Rangordnung er innehate.
03.04.2009 21:12:47 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
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Als Senecia Gaius so überraschend anherrschte, warf er seinem Bruder einen verblüffenden Blick zu. Diese Claudierin erlaubte sich hier im Hause der Valerier ausgesprochen viel. Und an Respekt würde es ihr anscheinend fehlen. Die absolute Höhe war dann noch, dass der Plebejer Junge ihn auch noch frech anstichelte. Dem claudischem Gast würde er solch unangebrachtes Verhalten noch verzeihen, aber das es dieser Möchtegern-Patrizier wagte ihn so geringschätzig wahrzunehmen, zürnte dem Valerier. Er würde sich noch etwas Passendes einfallen lassen, wie er sich für diese Frechheit gewissermaßen rächen konnte. Er hoffte zumindest, dass er nicht öfters diesem Jungen hier im Domus über den Weg laufen würde. Wobei sich dies aber nur sehr schwer vermeiden ließ. Decimus hatte es derweilen die Sprache verschlagen, diese Angelegenheiten schienen ihn wirklich gar nichts anzugehen und er fand es angebrachter sich eher zurückzuhalten als sich einzumischen.
"Leider lässt sich das nicht vermeiden, dass wir von ihnen bedauerlicherweise abhängig sind. Dennoch diese Barbaren haben es nicht gelernt ihre Opfer von Männern und von Frauen und deren Kinder zu unterscheiden. Sie schlachten uns alle ab, weil wir eben alle römische Eindringlinge sind. Ich will den Kleinen nur darauf vorbereiten. Weswegen sollten wir dann Rücksicht auf deren Familien nehmen, wenn sie es selbst auch nicht tun?" fuhr Gaius die junge Claudierin forsch an, was sich als Mann gegenüber einer Dame eigentlich gar nicht gehörte. So musste Labienus auch sehr unangenehme Bekanntschaften mit anderen Patrizierinnen in Roma machen, die er entweder eiskalt sitzen ließ oder eben auch sehr direkt und unangebracht, fast schon beleidigend, angesprochen hatte. "Natürlich ziehe ich auch eher friedvolle Verhandlungen mit ihnen vor und ich hoffe sie lassen mit sich reden. Aber sollte sich einer derweilen gegen uns erheben, zögere ich nicht drastischere Maßnahmen zu ergreifen." setze er jetzt mit einer eher gedämpfteren und ruhigeren Stimmlage fort. Zwar waren die Germanen in ihrer Gaue im Vorteil, doch sollten sie sich nicht das Recht daraus nehmen, dieses für plötzliche kämpferische Aktionen zu nutzen. Greifen die Germanen nicht zu den Waffen, dann würden es ihre römischen Verhandlungspartner auch nicht tun. Zu dem rechnete der Tribun mit auftretenden Komplikationen, die ein Marsch in solch unwegsame Wälder eben mit sich führte. Doch Maximus Antwort enttäuschte Labienus. Was würde geschehen, wenn der Spähtrupp ebenfalls nicht mehr zurückkehren würde? Auf Senecia`s Vorwurf, er hätte kein Gespür für Kinder, ging Labienus nicht weiter ein. Vielleicht hatte sie ja auch Recht. Vielleicht hatte er wirklich vergessen, wie man mit Kindern umzugehen hatte, immerhin verbannte er jeden Gedanken, die ihn an seine Familie erinnerte. Zumindest versucht er dies, so gut wie er nur konnte.
Labienus antwortete Magnus erst, als Maximus ihn zurechtgewiesen gewiesen hatte, dass er respektvoller mit seinem Bruder umzugehen hatte. Gaius Miene war eher neutral, denn er besann sich darauf, den Anderen keineswegs preiszugeben, wie erbost er über Magnus Benehmen war. „Deinem Mut alle Ehre, aber du solltest lieber auf deinen….auf meinen Bruder hören. Denn ehe du dich versiehst, bist du ein toter Mann.“ Labienus korrigierte sich kurz, denn er sah es nicht als angemessen, Maximus als Magnus Vater zu bezeichnen.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.186.124.144
Senecia holte überrascht Luft als Magnus Labienus eine mehr als freche Antwort gab. Es war schön zu sehen das der Junge in der Lage war sich zu wehren, aber leider war es jetzt und hier nicht angebracht und zog auch sofort eine Rüge von Maximus nach sich. Noch immer den Arm beschützend um Magnus gelegt schaute sie auf den Jungen runter. „Das war jetzt wirklich nicht angebracht, Magnus.“ ermahnte sie ihn in sanftem Ton, doch konnte Senecia nicht ganz das kleine Lächeln verstecken, welches seinem Mut galt. „Es freut mich zu hören, dass du dich nicht von fremden Germanen verunsichern lassen würdest, aber auch ich möchte dich bitten, nie alleine in den Wald zu gehen. Wir sind hier in der Provinz, weit weg von Rom und unser Schutz ist unsere militärische Stärke.“ Dabei warf Senecia einen kurzen Blick zu Labienus. Er schien hier derjenige zu sein, der ohne langes Zögern hart durchgreifen würde.
Die Vorgehensweise bei einer Geiselnahme mit anschließender Lösegeldforderung war durch aus interessant. „Also kann eine Forderung in Form eines Briefes noch kommen. Denn wenn sie erst später ihren Namen Preis gegeben hat, dann kommt auch die Forderung später.“ Das war eine absolut logische Schlussfolgerung. Und warum machte sich Maximus dann noch solche Sorgen? Oder dachte Senecia jetzt zu einfach. Das Maximus nicht auch sie zurecht wies, bestärkte Senecia in ihrem Verhalten gegenüber Labienus und als dieser ihre Annahme des 'hart Durchgreifens' auch noch bestätigte konnte Senecia nicht anders als ihm herausfordernd zu antworten.
„Wir sollten Rücksicht auf die Familien unserer Feinde nehmen, weil wir keine Unmenschen sind! Es sind Unschuldige!“ erwiderte die junge Claudia heftig. „Wie kannst du auch nur daran denken, Frauen und Kinder zu töten, Labienus. Ist dir das Töten schon so in Fleisch und Blut übergegangen?" Senecia schüttelte unwillig ihren Kopf. „Müssen wir denn immer Gleiches mit Gleichem vergelten? Wir halten uns für so viel besser als die sogenannten Barbaren, aber wir handeln genauso wie sie. Wir sollten lieber mit ihnen verhandeln, ihnen zeigen wie sie ihr Leben verbessern können, oder sie einfach so leben lassen, wie Sie es wollen.“ Inzwischen hatte Senecia Magnus los gelassen und sie atmete etwas heftiger, da sie diese Diskussion erregte, im geistigen Sinne, und sie sich an hitzige Diskussion mit ihrem Vater erinnerte. Herausfordernd schaute sie direkt Labienus an. Sie war sehr gespannt auf seine Antwort.
04.04.2009 21:02:26 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 95.90.240.252
Daß Labienus dann auch noch von Maximus gerügt wurde, geschah diesem nur recht, wie Magnus fand. Der Junge spürte ganz genau, daß dieser Mann ihn aus irgendeinem Grund nicht leiden konnte, uns so mußte er sich ein schadenfrohes Grinsen verkneifen, als sein Vater ihm einen bösen Blick zuwarf. Aber als Maximus gleich darauf auch ihn zurecht wies, zog der Junge eine unwillige Grimasse. Natürlich klang die Warnung nachvollziehbar, er fand es allerdings trotzdem ungereicht, daß er nun auch Ärger bekam. Leider war auch Senecia der Meinung, daß seine Worte unangebracht gewesen wären. Na gut, vielleicht hätte er etwas sachlicher argumentieren sollen - so wie die Erwachsenen es immer taten. Schließlich sagte ein Sprichwort, daß der Klügere nachgab ... und das hätte Labienus vielleicht eher beeindruckt. Nun ärgerte Magnus sich tatsächlich über sich selbst! Schuldbewußt sah er von seinem Teller hoch und murmelte eine kleinlaute Entschuldigung in Richtung Labienus. Er hatte gerade seine letzten Fleischhäppchen aufgegessen, da wurde die Diskussion unter den Erwachsenen wieder heftiger. Magnus starrte erstaunt Senecia an, die sich nun ebenfalls mit Labienus anlegte, natürlich - wie es sich für Erwachsene gehörte - mit sachlichen Argumenten. Der Junge konnte nicht umhin, die Claudierin für ihre Selbstbeherrschung zu bewundern. Vielleicht sollte er mal mit ihr sachliches Streiten üben? Gespannt wartete er ab, wie Labienus auf ihre Meinung reagieren würde ...
04.04.2009 22:01:54 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.35.195
"Gaius, Du warst einige Jahre nicht hier, vielleicht solltest Du Dir erst einmal ein Bild von der Situation machen. Wenn wir dieses Dorf angreifen, dann haben wir ganz schnell einen Flächenbrand, denn der Gaufürst ist angesehen und hat viele treue Verbündete. Außerdem, wie ich schon sagte, Drusilla wäre dann sicherlich tot." Maximus war über die Härte seines Bruders sehr erstaunt. Natürlich war Waffengewalt angebracht, wenn sonst nichts fruchtete. Aber vorher sollten alle anderen Mittel ausgeschöpft sein. "Und Frauen und Kinder abzuschlachten, steht außerhalb jeder Diskussion. Wie Senecia schon so treffend feststellte: Wir sind die zivilisierten Menschen. Und das sollten wir ruhig zeigen." Er stand da voll hinter Senecia und war auch gespannt, was sein Bruder auf ihre Ausführungen und Fragen hin sagen würde. Wieder einmal bewies diese junge Frau, was für einen klugen Kopf sie hatte.
Die Entschuldigung des Jungen nahm Maximus mit Wohlwollen zur Kenntnis. Na, es ging ja doch besser, als er dachte. Natürlich war es für den Jungen nicht angenehm, daß Labienus ihn so offen verachtete. Aber er war ein Kind und Kinder hatten sich Erwachsenen gegenüber eben trotzdem respektvoll zu verhalten. Denken durften sie natürlich, was sie wollten.
04.04.2009 22:27:45 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Welch gütige Frau doch diese Claudierin war. Sie sprach von Rücksichtsnahme und Schutz der feindlichen Familien. Anfangs spielte der Valerier mit dem Gedanken, ihr eine ablehnende Antwort zu geben, in dem er ihr erklärte, dass sie wohl darüber nichts verstehe und sie sich bei solchen Themen eher nicht einmischen sollte. Labienus entschied sich aber um, und das altbekannte Spiel ging wieder von vorne los, das wohl wieder damit enden würde, dass sich die Gesprächspartnerin am Ende gekränkt fühlte und mit ihm keine zehn Worte mehr austauschen wollte. „Wie oft haben wir es schon versucht sie in dieses „bessere Leben“ zu führen? Und wie ehrlos war ihre Antwort darauf? Von Verhandlungen halten die nicht viel. Ich jedenfalls sehe nicht mehr tatenlos zu, wie sie sich an Familien römischer Herkunft vergreifen. Denkst du vielleicht die verschwenden irgendeinen Gedanken darüber, wie es wohl den zurückgebliebenen Mitglieder einer solchen zerstörten Familie geht? Nicht mal einen Einzigen. Sie haben damit die empfindlichste Stelle eines Menschen entdeckt und nutzen diese schamlos aus. Und wir sollen jetzt dem nicht Gleich tun, uns als zivilisierte Menschen betrachten und dieses schändliche Tun teilnahmslos mit ansehen?“ Labienus schüttelte verständnislos den Kopf und meinte an alle gewand: „Nein, das könnt ihr nicht von mir erwarten.“ Sein Blick wanderte zu seinem Bruder, der ganz genau wusste warum Gaius sich mit diesem Gedanken so gar nicht anfreunden konnte. Er fühlte sich etwas von Maximus in Stich gelassen. Hatte er sich denn so sehr verändert? Seine Verunsicherung ließ er sich aber nicht anmerken. Doch so einfach wollte er nicht derjenige dieser Runde sein der seine Meinung verwarf und sich umstimmen ließ. „Aber du hast Recht, Quintus. In Judäa handhabt man solche Dinge eben etwas anders. Und ich werde mich den Vorgehensweisen hier anpassen. Sei unbesorgt.“ Gaius hatte Helvius Anwesenheit vollkommen außer Acht gelassen und auch jetzt wandte er sich nicht ihm zu, sondern er schien, dass er in sich gekehrt war und sehr unzufrieden aussah. Auf Magnus Entschuldigung nickte er nur rasch und sein Blick schweifte zu der aufgebrachten Claudierin. Er konnte sich ein amüsiertes Grinsen nicht verkneifen. Aus irgendeinem Grund fand er Gefallen daran, dass sie sich so darüber aufregte.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 90.186.90.191
Senecia legte ihren Kopf leicht schräg als sie Labienus Antwort hörte. Er hatte ihre Frage nach dem Töten nicht beantwortet. Also war es ihm nicht egal. Das war auch gut so, denn mit einem absolut gewissenlosen Tribun in einem Raum zu sein, dass jagte Senecia allein bei der Vorstellung einen Schauer über den Rücken. „Wenn wir nicht weiter in das Gebiet der Germanen vordringen, so wie es Tiberius gemacht hat, dann lassen uns die Germanen auch in Frieden.“ warf die junge Claudiarin einfach in den Raum. Sicher, Rom wollte immer noch mehr und noch mehr Land und Leute beherrschen, aber manchmal war es klüger zu wissen, wann man aufzuhören hatte.
Neugierig schaute Senecia was nun als nächster Gang serviert wurde. Da sie so spät zurück gekehrt war, hatte sie nicht mitbekommen, welche Änderungen in der Speisenfolge Maximus veranlasst hatte.
05.04.2009 18:06:15 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 95.90.240.252
Mit hochgezogenen Augenbrauen verfolgte Magnus die Diskussion der Erwachsenen. Das klang alles hoch interessant, aber auch sehr kompliziert. Ob er eines Tages so schwierige Entscheidungen treffen mußte, wie jene, die gerade besprochen wurden? Irgendwie machte beides, sowohl Labienus Ausfürungen, als auch Senecias Bemerkung, seinen eigenen Sinn. "Kann man denn nicht das Land so aufteilen, daß beide Seiten zufrieden sind?" erkundigte er sich interessiert. "Wenn wir schon auf dem Markt mit ihnen handeln, warum dann nicht auch um das Land?" Kompromisse waren schließlich immer gut, das hatte er schon früh gelernt. Und war nicht ein Krieg sowas wie ein riesiger Streit?
06.04.2009 20:00:12 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.34.239
"Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren, Gaius. Arminius ist ein elender Verräter. Aber sein Bruder Flavus dient noch immer treu in der Legion. Und unzählige andere Germanen auch. So wie auch viele von ihnen treu zu uns stehen, auch auf der anderen Rhenusseite. Selbst beim Verrätervolk der Cherusker findest Du treue Gaufürsten. Auch welche, die versucht haben, vor Arminius zu warnen und sich dabei selbst in große Gefahr gebracht haben. Ich betrachte Arminius und seine Verbündeten als meine Todfeinde. Aber ich weite das keineswegs auf alle Stämme aus, das wäre allzu engstirnig und naiv." Ein hartes Urteil, doch sein Bruder brauchte eine Kopfwäsche, ganz ohne Frage. Wie konnte er solche platten Vorurteile vertreten? Gerade er, der lange Jahre hier gelebt hatte, müßte es besser wissen.
"Dein Verlust war ein schrecklicher, ganz ohne Frage. Doch es waren einzelne, die das getan haben. Und nicht alle Menschen, die wir Germanen nennen. Ja, ich erwarte von Dir, daß Du differenzierst. Du bist Tribun und nicht irgendein kleiner Miles. Greife hart durch, wo es nötig ist, aber sei gerecht." Sein Blick war ernst und durchdringend, als er seinen Bruder musterte. Er war schließlich nicht nur der ältere Bruder, sondern auch der Dienstvorgesetzte. Und von seinen Offizieren erwartete er eben schon, daß sie private Rachegelüste zu zügeln wußten.
Er mußte unwillkürlich lächeln über Senecias Worte. "Nun, Drusus war es, der diese Gebiete für uns eroberte. Und Tiberius sicherte diese Gebiete mit eiserner Hand. Ja, wir sind ein kriegerisches Volk, machen wir uns nichts vor. Rom ist unersättlich. All die hohen Politiker warten darauf, Provinzen um ihre Reichtümer zu erleichtern. Und wir wollen auch nicht die Rohstoffe und die Steuereinnahmen vergessen. Wir sind stärker, also nehmen wir es uns. Das ist so und so verwundert es nicht, daß sich die eroberten Völker gegen uns auflehnen. Aber wie lange tun sie das? Für gewöhnlich hören die Aufstände schon nach einer Generation auf. Spätestens nach zweien. Danach haben sie normalerweise erkannt, wie viel wir ihnen im Gegenzug bringen. Wie sehr sie ihr Leben verbessern können. Im Grunde zahlen wir ihnen das, was wir geraubt haben, um ein vielfaches zurück. Nicht zuletzt erhalten sie die Möglichkeit, selbst das römische Bürgerrecht zu erlangen. Wir tun Unrecht. Aber wir machen es auch wieder gut. So sehe ich das zumindest. Doch jeder mag sich seine eigene Meinung bilden."
Dabei wandte er sich auch an Magnus, dessen Einwand durchaus nicht dumm war. "Das beantwortet wohl auch Deine Frage. Wir haben kein Interesse daran, das Land aufzuteilen. Wir denken, es gehört uns, weil wir stärker sind. Und sie wollen auch nicht aufteilen. Sie meinen, wir sollten einfach wieder zurück gehen. Was denkst Du?"
07.04.2009 18:51:09 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Labienus musste eingestehen, dass sein Bruder mal wieder Recht hatte. Er antwortete ihm nicht sofort. Auch sah er seinen Bruder nicht in die Augen. Nein sie blickten eher unterwürfig zu Boden, so wie es der Ranguntere gegenüber dem Ranghöheren tat. Jetzt wurde es ihm erst bewusst, wie schwer er sich dabei tat, zu akzeptieren, dass hier in Mogontiacum der eigene Bruder sein Vorgesetzter war. Labienus wurde plötzlich so ungewöhnlich still. Aber ob Maximus wirklich bei ihm angekommen war, ließ er sich nicht ansehen. Er machte eher einen Eindruck als gingen die Worte seines Bruders von der einen Seite seines Ohres hinein und die andere Seite hinaus. Auch Decimus war über Maximus Unterrichtung verblüfft. Eher unfreiwillig hatte er jetzt mitbekommen müssen, wer hier das letzte Wort hatte. Und er persönlich fand, dass es zu Labienus gar nicht passte, ihm jetzt so schweigend und mucksmäuschenstill vorzufinden. Seine Anwesendheit war ihm jetzt mehr als je etwas peinlich. Diese plötzliche, vollkommen unerwartete Stille wirkte auf ihn eigenartig. Gaius atmete tief durch als er endlich wieder das Wort ergriff. „Ich muss dir in allen Punkten Recht geben, Quintus. Und ich werde mich auch diesbezüglich ändern. Gib mir nur ….etwas Zeit.“ Gaius wurmte es schon, dass er so sprach und es war dem Valerier mehr als unangenehm, dass ihn Magnus so sehen konnte. Auch zu der Claudierin wagte er nicht zu Blicken. „Ich sollte wirklich einen Neuanfang wagen und wo könnte ich das besser als hier. An dem Ort, wo alles endete? Zwar werde ich meine Vergangenheit nie vollkommen aus meinem Herzen verbannen können, aber ich werde so gut es geht, nichts von heute mit jenem von damals in Verbindung bringen und Dritten gegenüber daraus ungerecht urteilen. Vertraue mir Bruder. Und vergib mir meine unbedachten Worte.“ War Labienus nicht eigentlich dafür bekannt, seine Meinung durchzuringen? Zumindest kannte ihn Helvius als solchen. Gaius lauschte Maximus Worte, die an Senecia gewandt waren. Einen Kommentar gab Labienus aber keinen darauf. Er nickte nur bestätigend. Ob er aber wirklich auch so wie sein Bruder Quinuts dachte, sei dahingestellt.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.90.204
Bewundernd schaute Senecia zu Maximus. Seine Einstellung war vorbildlich für einen Vorgesetzten. Er verfügte tatsächlich über großes Potenzial ein Consul zu werden. Doch hier in der Provinz war daran nicht zu denken. Und wieder schoss Senecia der Gedanke durch den Kopf, ob er sie mit zurück nach Rom nehmen würde, wenn Maximus seine politische Kariere weiter verfolgen würde. Doch über die Politiker sprach der Legat nicht so gut. Senecia zog eine Augenbraue hoch und ihr entfuhr ein kleines Lachen. „Nun läst du aber kein gutes Haar an unseren Männern im Senat. Mein Vater war bestimmt nicht so und du wärest es auch nicht. Oder wer sprach vorhin davon am Consulposten Interesse zu haben?“ Senecia zwinkerte Maximus zu.
Als ihr Blick zu Labienus ging und sie sah, wie hart ihn Maximus Worte getroffen hatten, bekam Senecia ein schlechtes Gewissen. Sie war auch nicht ganz unbeteiligt daran gewesen. Sie kannte den Bruder von Maximus doch kaum und konnte schon am ersten Abend ihren Mund nicht halten. Das war mal wieder typisch für sie. Ihr Vater hätte sie jetzt gerügt, aber Senecia wusste, dass er es nicht wirklich so meinen würde. Denn im Grunde wäre er Stolz auf sie, dass sie nicht so eine kleine, untertänige und stille Frau war, wie manch andere in Rom.
Aber trotzdem glaubte Senecia sich entschuldigen zu müssen. Sie straffte ihre zierliche Gestalt und holte noch mal kurz Luft. „Bitte entschuldige, Labienus. Ich… wir wollten ganz bestimmt nicht schlimme Erinnerungen in dir wecken. Ich weiß zwar nicht was vorgefallen ist, aber du wirst bestimmt deine Gründe haben, um die Germanen nicht zu mögen.“ War Labienus womöglich einer der wenigen Überlebenden aus der großen Schlacht von vor fünf Jahren? Und nun kam er an die Grenze zum germanischen Gebiet um wieder gegen aufständische kämpfen zu müssen? Oder gab es einen anderen Grund. Eine Frau? Familie? Senecia hatte keine Ahnung.
07.04.2009 21:55:30 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 95.90.240.252
Angespannt vor Konzentration, hatte Magnus der Erklärung des Legaten zugehört. Als sein Vater ihn dann nach seiner Meinung fragte, verzog er für einen Moment verwundert das Gesicht, ehe er ein bißchen verlegen lächelte. Er fühlte sich richtig geeehrt, daß Maximus seine Meinung wissen wollte. "Wenn man all das, was du gesagt hast zusammennimmt ... das was passiert ist und was wahrscheinlich passieren wird ... aaalso", er tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger an die Unterlippe, während er im Kopf den Vergleich ausformulierte, der ihm auf der Zunge lag. "Ich finde, eigentlich handeln wir doch nach dem Naturgesetz. Die Stärkeren überleben, weil sie die Schwachen besiegen, oder auch weiterbringen." Er hielt kurz inne, darüber sinnend, ob das Beispiel, das ihm eingefallen war, auch passte. "In unserer Nachbarschaft in Mantua haben wir einen Pferdezüchter, dessen Vater hat mal einen wilden Hengst eingefangen und gezähmt. Den hat er dann mit seiner Stute gekreuzt, und die Nachkommen der beiden sind von sehr starker Statur und ziemlich schnell - aber meist vom Charakter her sanft. Er meinte, damit haben sie ziemlich großes Glück gehabt, aber die Pferde verkaufen sich unheimlich gut! Also war das Zähmen des Wildpferds nur im ersten Moment ungerecht, und anschließend hat es aber viel gutes gebracht."
10.04.2009 22:19:10 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.36.23
Wieder schaute Maximus seinen Bruder prüfend an. Er war so anders. So völlig anders, als er ihn kannte. Es war, als hätte er einen Fremden vor sich. Und dann wieder war da die alte Vertrautheit. Eigenartig. Auch Maximus würde Zeit brauchen. Zeit, diesen neuen Bruder gründlich kennenzulernen. "Du hast so viel Zeit, wie Du brauchst, Bruder. Solange Du während dieser Zeit nichts unbedachtes tust", sagte er in nun recht sanftem Tonfall. Er wollte seinen Bruder ja nicht quälen.
Einen Moment lang ruhte sein Blick noch auf Labienus, bevor er sich wieder an Senecia wandte und mit einem leichten Lächeln zurückzwinkerte. "Ich habe nie behauptet, daß alle so sind. Und ich persönlich bin reich genug, ich brauche nicht auch noch eine Provinz auszupressen. Consul würde ich wegen der Ehre werden wollen, nicht wegen der folgenden Zeit als Proconsul. Und zum Glück für Rom bin ich nicht der einzige, der so denkt. Doch es bleiben genug geldgierige Männer, die eben genau das tun, was ich eben beschrieben habe." Ja, Geld- und Machtgier hat Rom schon mehrfach in Schwierigkeiten gebracht. Und Maximus ahnte, daß die Zeit kommen würde, in der dies Rom das Genick brechen würde. Er hoffte nur, diese Zeit nie erleben zu müssen.
Magnus schien ganz gut verstanden zu haben, worum es ging. Er fand sogar ein Beispiel. Auch wenn dieses Beispiel gerade den springenden Punkt ausließ. "Ein interessanter Vergleich, Magnus. Aber... hast Du je überlegt, wie der Wildhengst sich fühlte? Seine Nachkommen kannten kein anderes Leben, für sie mag alles in Ordnung sein. Aber der Wildhengst selbst? War er auch zufrieden mit seinem neuen Leben? Oder rebellierte er?"
Beiträge: 60 Mitglied seit: 15.02.2009 IP-Adresse: 195.93.60.33
Vollkommen überrascht nahm Labienus die unvorhersehbare Entschuldigung der Claudierin auf. Weswegen hatte sie sich bei ihm entschuldigt? So recht verstand Gaius den Grund nicht, warum es sie dazu bewegt hatte. Er runzelte verwirrt die Stirn. „Es gibt keinen Grund eine Entschuldigung auszusprechen. Vor allem du nicht, Senecia.“ Gab er mit einem ruhigen, fast schon sanften Ton als Antwort zurück. „Und ja ich habe meine Gründe, warum dieses Volk bei mir in keinem guten Licht mehr steht. Aber meine persönliche Meinung wird hinten anstehen und sich meiner militärischen Verpflichtung gegenüber dich Maximus und gegenüber den Statthalter Germanicus fügen.“ Leicht fielen Gaius jene gesprochenen Worte nicht und vor allem jetzt war er sich nicht mehr so sicher, wie er seinem Bruder wohl die Sache mit Arvinia`s Verschwinden glaubwürdig rüberbringen konnte. Vielleicht sah er ihn dann als komplett zerstreut und irrsinnig an. Oder sollte er ihm davon gar nichts erzählen? Die Sache lieber bei sich behalten und auf eigenen Wegen Neuigkeiten beschaffen. Jetzt war noch reichlich Zeit dafür. Jetzt, da er noch nicht wieder seinen Dienst anzutreten hatte. Wobei es für Labienus persönlich fast unmöglich schien, eine solche Aktion ohne Soldaten zu starten. Er musste das Vertrauen seines Bruders gewinnen. Um jeden Preis. Und seine vorlaute Bemerkungen etwas zügeln. Decimus sah unbemerkt in das Antlitz seines Vorgesetzten und wusste sofort das dieser etwas ausheckte. Ihm überkam ein ungutes Gefühl und er sorgte sich, dass Labienus nicht an seines Bruders Worte festhielt. Verraten würde er ihn aber nicht. So hielt er inne und schwieg lieber.
Doch in Labienus schlich sich aber auch langsam dieses erschüttende Gefühl bei sich ein, dass er den Weg zurück nach Germanien nicht hätte antreten sollen. Wie musste wohl Maximus jetzt über ihn denken? Stolz war er sicherlich nicht auf seinen kleinen Bruder. Er hatte auch seine kritischen Blicke bemerkt. Er musste in Zukunft sehr bedacht mit ihm umgehen und dabei wohlüberlegte Worte wählen, denn er ahnte schon, dass er einem Gespräch mit Maximus unter zwei Augen nicht aus dem Weg gehen konnte. So schnell ließ sein Bruder bestimmt nicht locker. Auf Magnus Beispiel hin musste er aber trotzdem grinsen. Ein Plebejer eben. Wobei man als Pferdehändler als ein ansehnlicher Bürger aufsteigen konnte. „Nettes Beispiel.“ entgegnete ihm Labienus kurz. Bei diesen zwei Worten war es aber gut genug herauszuhören, dass er sich über den Jungen lustig machte. Einen Blick zu Senecia riskierte er dabei lieber nicht, denn er war sich sicher, dass diese ihm erneut einen erbosten Blick zuwerfen würde. Und er hatte nicht vor sie wieder zur Weißglut zu bringen. „Einige sehen es wohl als ihre Pflicht an, die ihnen übertragenen Provinzen schamlos ausbluten zulassen.“ bestätigte Gaius die Worte seines Bruders. Labienus hob verdutzt die Augenbrauen als Maximus Magnus Bespiel gefiel. Gespannt wartete er auf die Antwort des Jungen, ließ aber von einem ironischen Lächeln nicht ab.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.25.116.16
Aha... Maximus war also mit seinem Reichtum zufrieden. Wieviel sein Vermögen wohl ausmachte? Senecia hatte, dank der Aufstellungen und des Studiums ihres, von ihrem Vater hinterlassenen Vermögens, eine grobe Vorstellung, und das bedeutete – Maximus war ein sehr reicher Mann. Aber was zählte schon Geld? Sicher, es erlaubte einem im Luxus zu leben, sich das kaufen zu können, wonach einem gerade gelüstete, aber Liebe, die bekam man nicht für alles Geld auf der Welt.
„Das ist wirklich ein sehr interessanter Vergleich, Magnus.“ anerkennend strich sie dem Jungen über den Kopf. Obwohl es ihm wohl ein wenig an Bildung fehlte, verstand er schon jetzt ganz gut, dass um zu setzten, was Maximus eben so anschaulich erzählt hatte. Pferde... Hm... keine schlechte Idee für ihre Villa Rustica, oder? Eine Pferdezucht. Durch die hier stationierten Reiter, war eine ständige Nachfrage garantiert. Und war Labienus Begleiter nicht ein Decurio?
Lächelnd wand sich Senecia an den Begleiter von Labienus. „Sag Decurio Pinarius, woher bezieht ihr eure Pferde?“ Eine schlichte Frage. Wieso auch sollte sie sich direkt in großartige Erklärungen ergehen.
Auch wenn Senecia gehofft hatte, durch ihre Entschuldigung bei Labienus mehr über sein Problem mit den Germanen erfahren zu können, so wurde sie nun enttäuscht. Langsam nervte es sie, dass die Männer in dieser Runde offensichtlich wußten, worüber hier gesprochen wurde, und sie nicht. Wieso konnte nicht mal einer ein klares Wort sprechen? Senecia überlegte angestrengt, wen von den Sklaven sie später in Bezug auf Labienus befragen konnte. Das Labienus ihre Entschuldigung nicht verstand, nahm Senecia einfach so hin, aber das er es schaffte, in die zwei Worte, die er an Magnus richtete, schon wieder so viel Abneigung zu legen, sorgte für einen erneuten bösen Blick in seine Richtung. Langsam wäre es an dem Tribun, sich bei dem Jungen zu entschuldigen.
Senecia versuchte es mit einem weiteren, unverfänglichen Thema, wie sie glaubte. „Bist du eigentlich verheiratet, Labienus?“
11.04.2009 21:04:39 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
Beiträge: 54 Mitglied seit: 13.12.2008 IP-Adresse: 95.90.240.252
"Das meinte ich doch", antwortete er auf die nächste Frage seines Vaters. "Dem Wildhengst erscheint sowas sicher ungerecht, und ganz bestimmt hat er sich deswegen auch gewehrt! Er kannte ja nur Freiheit und Wälder und Wiesen, und plötzlich sind da Menschen um ihn rum, die ihn reiten wollen und seine Freiheit mit Zäunen und Ställen eingrenzen." Magnus sprach voller Überzeugung, wobei er sich auch nicht von Labienus' Kommentar beirren ließ. Glücklicherweise bestärkte Senecia ihm in seinem Beispiel, und er warf ihr ein dankbares Lächeln zu. Ihre Erkundigung, woher der Decurio seine Pferde bezog, ließ ihn erstaunt aufhorchen. Daß er die junge Frau mit seinen Worten anscheinend auf eine Idee gebracht hatte, erfüllte ihn schon mit einem gewissen Stolz. Ein leichtes, aber doch triumphierendes Grinsen im Gesicht, folgte Magnus weiter der Unterhaltung.
12.04.2009 23:11:12 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.36.31
Natürlich hätte Maximus Senecias Frage beantworten können, doch er überließ es dem Gast, der sich ja ganz ausgeschlossen vorkommen mußte. Das tat Maximus leid, doch wenn ein Familienmitglied nach so langer Zeit heimkehrte, dann war es doch wohl normal, daß erst familiäre Dinge zur Sprache kamen. "Sag mal, Labienus, bist Du Germanicus eigentlich schon mal begegnet?" Immerhin war der Statthalter erst seit einem knappen Jahr hier, es konnte also gut sein, daß Labienus ihm anderweitig schon begegnet war.
Als Senecia seinen Bruder ganz beiläufig fragte, ob er verheiratet war, verschluckte sich Maximus heftig an seinem Wein. Hustend starrte er Senecia an. Hätte er gewußt, daß Labienus heute ankam, hätte er ihr natürlich einiges erzählt, aber so lief sie nun ahnungslos in die Falle. Er schüttelte den Kopf, während er hustete. Ein Sklave war herbeigeeilt, um ihm auf den Rücken zu klopfen und einen Becher Wasser zu reichen. Er hob die Hand. "Geht schon. Geht schon." Das Wasser nahm er allerdings dankbar an und trank einen Schluck.
Vielleicht hatte sein Hustenanfall ja genügt, um das Thema zu umschiffen. Schnell wandte sich Maximus wieder an Magnus. "Und wie geht es weiter mit dem Hengst? Läßt er sich zähmen? Sieht er ein, daß es ein gutes Leben ist, das ihn erwartet?" Seine Stimme klang noch ein wenig rau, aber er hatte sich wieder gefangen.
13.04.2009 12:12:56 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
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„Zurzeit haben wir unser Augenmerk auf syrische und hispanische Vollblüter gerichtet. Zwar sind sie nicht so kräftig gebaut, wie die uns bekannten Kaltblüter, aber sie sind um einiges kleiner und vor allem wendiger. Zudem sehr für diese unpassierbaren und dicht bewachsenen Wälder Germaniens geeignet.“ entgegnete der Decurio der Claudierin mit einer stolzen Miene. Immerhin kam es nicht allzu oft vor, dass sich eine Patrizierin sich für die Reiterei Interesse zeigte. Die ganze Atmosphäre war für den Helvier sowieso viel zu sehr angespannt gewesen. Zumindest gab sich Labienus so. Und seinen Freund so still erleben zu müssen, war für Decimus mehr als blamabel. Doch lange hielt diese entkrampfte Unterhaltung nicht bestand, denn Senecia berührte unbewusst ein für Gaius sehr unangenehmes Thema. Durch Tibullus Kopf ging nur noch ein Gedanke. Schlechte Frage. Ganz schlechte Frage. Sofort warf er Gaius einen überraschenden aber auch sorgsamen Blick zu. Er hoffte sehnlichst, dass sein Freund jetzt nicht die Kontrolle verlieren würde. Senecia stellte diese Frage unwissentlich, aber er kannte Labienus nur zu gut, wie er sich aufgrund eines solchen unverschuldeten Fehlers verhielt. Nämlich sehr unangebracht gegenüber einer Frau. Am liebsten hätte der Decurio beide Ohren zugehalten, denn Labienus reagierte darauf oftmals sehr erzürnt. Doch Helvius konnte beruhigt durchatmen, zwar hielt Maximus Hustenanfall, Gaius nicht davon ab ihr nicht darauf zu antworten, dennoch gab sich dieser unerwartet ruhig und kontrolliert.
Er sah der Claudierin nicht in ihr bezauberndes Gesicht, behielt aber seine mäßige Stimmlage. „Gewesen.“ Er hielt kurz inne und fuhr dann fort. „Sie hieß Septima… und war ungefähr in deinem Alter. ….Und sie hat den Aufenthalt hier in Germanien nicht überstanden. Sowie auch meine Tochter Arvinia. Sie war gerade erst drei Jahre, als man sie umbrachte.“ Kurz und knapp kamen Labienus Worte von seinen Lippen. „Hinterrücks haben sie uns überfallen. Ganz still und heimlich. Das muss ihnen wohl sehr Gefallen haben, denn Niemand war darauf vorbereitet. Feigheit muss diesen Barbaren wohl im Blut liegen. Sie haben vor Niemanden halt gemacht. ….Nicht mal vor Frauen und Kinder wie du siehst. …. Und ich konnte es nicht verhindern. Ich denke ich muss dir nicht sagen, mit welcher Art von Grausamkeit diese Wilden vorgegangen sind.“ Jetzt war es raus. Früher oder später hätte sie es sowieso erfahren, ob von seinem Bruder persönlich oder einem dieser redefreudigen Sklaven des Hauses. Immer wieder verspürte der Valerier dabei eine Art von Erleichterung, auch wenn er diese Geschichte schon viele Male erzählt hatte. Doch seine Augen blieben trocken. Auch sein Gesicht zeigte keine emotionale Regung, als er über das schauderhafte Schicksal seiner Frau und seiner Tochter berichtete. Nein, er ließ sich von einer Serva erneut Wein einschenken und trank gelassen aus dem Becher. Auch wandte er sich sofort auf Maximus Fragen zu, ob er denn schon mal Germanicus vor seinem Aufenthalt hier, angetroffen hatte. „Nein, direkt hatte ich mit ihm noch nicht zu tun.“ gab Labienus nebensächlich zu Antwort. Ging dabei aber nicht weiter ein, sondern nahm erneut einen Schluck und richtete seinen Blick nachdenklich auf seinem Bruder und Magnus.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 80.130.160.45
Magnus’ Ausführungen waren interessant. „Aber wir sperren die Germanen doch gar nicht ein. Sie können weiterhin auf ihrem Land leben, aber ohne sich ständig gegenseitig zu bekämpfen und sie müssen gewisse Abgaben an das römische Imperium zahlen. Also dürfte es ihnen nicht so schlecht gehen, wie es dem Hengst wohl erscheinen mag.“ übertrug Senecia das Beispiel von Magnus auf die Germanen. Ob sie damit wirklich recht hatte, würden die Reaktionen der hier anwesenden Männer zeigen.
„Syrisch und hispanische Vollblüter… so, so.“ widerholte Senecia halblaut. „Und die lassen sich hier, im kalten Germania auch gut halten? Also könnte ich mich auf meinem Landgut auf die Zucht solcher konzentrieren? Von wem kauft ihr die Pferde? Also von welchen Händlern?“ forschte Senecia weiter nach. Sie musste unbedingt in Erfahrung bringen, was die Anschaffung und Zucht von Pferden kostete und dann alles gegeneinander rechnen. Erst dann wollte sie sich entscheiden, was auf ihrem Landgut gemacht würde.
Erschrocken und besorgt schaute Senecia auf Maximus als dieser einen Hustenanfall bekam. „Maximus! Was ist passiert?“ Wieso starrte er sie so an? Hatte Senecia etwas falsches gesagt? Und der Decurio schaute auch so komisch auf Labienus. Senecia wurde richtig unwohl und dann kam die Antwort von Labienus auf ihre Frage und alles erklärte sich. Die junge Claudiarin musste heftig schlucken als sie die Geschichte vom Bruder von Maximus erfuhr.
„Ich… es… das wusste ich nicht, Labienus. Bitte entschuldige meine unangebrachte Frage. Es… tut mir schrecklich leid was geschehen ist.“ Hilfesuchend schaute sie zu Maximus.
15.04.2009 14:16:43 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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"Naja, also -" fing Magnus an, kam jedoch nicht weiter, da Labienus trotz der seltsamen Blicke ringsum nun doch seine - wie sich herausstellte, schreckliche - Geschichte erzählte. Schockiert verstummte der Junge, wurde tatsächlich ein wenig blaß um die Nase, als Labienus gewisse Grausamkeiten andeutete, die er sich noch nicht einmal vorstellen wollte. Schnell ließ er sich von einem Sklaven einen Becher Schafsmilch einschenken, in den er sich minutenlang ganz und gar vertiefte. Diese schlimme Erzählung mußte er jetzt erst einmal verdauen ... Er wußte ja selbst, wie schlimm es war, von seiner Familie getrennt zu sein - aber die Vorstellung, seine Mutter durch sowas nie wieder zu sehen, mochte er gar nicht ...
20.04.2009 15:13:40 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
Beiträge: 224 Mitglied seit: 28.11.2008 IP-Adresse: 217.253.38.139
"Das Problem an hispanischen und syrischen Vollblütern ist, daß ihnen das Winterklima hier nicht besonders bekommt. Pferdezucht, Senecia? Das wäre keine schlechte Idee. Eine edle Pferderasse, die ein bißchen was aushält, das ist es, was hier fehlt. Aber es gibt schon ein paar Züchter, die sich daran versuchen." Maximus hoffte, daß das Pferdethema das Gespräch vom unerfreulichen Thema Germanen und Labienus' Familie ablenkte. Darauf ging er jedenfalls auch gar nicht ein, das betretene Schweigen, das kurz eingetreten war, zeigte deutlich genug, wie schwer es für alle war.
"Wenn Du ihm noch nicht begegnet bist, dann gebe ich Dir zwei gute Ratschläge, nein drei: Erstens, unterschätze ihn niemals, er ist ein Fuchs. Zweitens, belüge ihn niemals, er kann Lügen riechen, wie Hunde Angst riechen können. Und drittens: Versuche nicht, Dich einzuschmeicheln, er hat für Schmeichler nichts übrig. Ein ehrliches, aber respektvolles Wort ist ihm wesentlich lieber, als jede Schleimerei."
20.04.2009 19:34:54 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
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Decimus war sich seiner nicht so sicher, ob er nun was das Thema über die bestgeeignetsten Pferde hier in Germanien betraf, fortfahren oder doch ein Ende setzen sollte. Zum einem passte es so gar nicht zu diesem brenzligen Zeitpunkt hinein, zum anderen würde es aber davon ablenken. Deswegen glitt der Blick des Tibullus zu seinem Freund Labienus und wartete auf dessen Reaktion. Dieser nahm Senecia`s Entschuldigung mit einem Lächeln hin. "Und wieder sprichst du eine Entschuldigung aus, ohne auch nur das Geringste dafür zu können, aufgrund deiner Unwissendheit. Deine Frage war berechtigt und ich fühle mich durch sie in keinster Weise verletzt, Senecia." Dabei lächelte er der Claudierin weiterhin leicht zu. Dann erwiderte Gaius die Blicke seines Freundes und bestätigte diesem: "Nun fahre fort, Decimus. Meine Bewunderung, Senecia. Denn es ist nicht üblich für Frauen aus deinem Stande Interesse für die Pferdezucht und dem Reiten zu haben. Wie kommt das?"
Das seine Erzählung auch Magnus etwas mitgenommen hatte, bemerkte Gaius ebenso, wie Maximus, der vergeblich hoffte, dass man sich eher in das Pferdethema vertiefen würde, als sich weiterhin über die schreckliche Vergangenheit seines jüngeren Bruders zu unterhalten. So ergriff der Decurio wieder das Wort und bestätigte Maximus Erfahrungen, was der missglückten Pferdezucht in Germanien betraf. "Wie Legat Valerius bereits erwähnte, die ersten Versuche Hispanier hier zu züchten scheiterten kläglich. Wir machten sehr große Verluste. Oftmals werden die Pferde schon während der Überfahrt hierher krank und eignen sich nicht mehr für die Zucht. Viele erkranken an Fieber und überstehen die darauf folgende Nacht nicht.“ Er setzte einen etwas betroffenen Blick auf, denn er hatte schon oft miterleben müssen, wie syrische Pferde in Germanien qualvoll zu Grunde gingen.
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„Doch, natürlich kann ich etwas dafür.“ erwiderte Senecia leise und betroffen. „Aus euren Andeutungen hätte ich auf ein schreckliches familiäres Ereignis schließen könne, aber… Nun gut, ich will nicht weiter darauf herum reiten.“ Womit sie bei dem weitaus unverfänglicheren Thema gelandet wären. Den Pferden.
Nun kannte sich Senecia nicht wirklich mit Pferdezucht aus und die Krankheit, die Tibullus mit dem Fieber beschrieb, sagte der jungen Claudiarin gar nichts. „Wieso ich mich für Pferdezucht interessiere? Das ist ganz einfach. Ich habe ein wunderschönes Landgut erworben und suche nun nach einer geeigneten Möglichkeit, es möglichst gewinnbringend zu nutzen. Ansonsten wird mein Vermögen immer geringer und das würde meinen Vater, die Götter haben ihn selig, nicht für Gut heißen.“ Senecia schenkte Labienus und seinem Freund ein schüchternes Lächeln.
Hoffentlich waren sie damit über die Peinlichkeit ihre Frage hinweg und konnten sich alle weiter dem Essen und anderen, entspannteren Gesprächsthemen widmen. Senecia schaute auf den neben ihre sitzenden Magnus. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie ihn ganz leise, denn der Junge sah blass aus und war auch völlig still geworden.
21.04.2009 21:41:35 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Irgendwie kam Magnus minutenlang nicht von den Bildern in seinem Kopf weg, die er sich doch gar nicht vorstellen mochte! So saß er still, aber dankbar da und lauschte der Diskussion über Pferdezuchten, bis Senecia ihn leise ansprach. "Ähm ... ja, ich hab nur nachgedacht", lächelte er scheu in ihre Richtung. Tatsächlich war ihm gerade als willkommene Ablenkung die kleine Stute eingefallen, die Maximus ihm zugeteilt hatte. Eine edle Pferderasse, die ein bißchen was aushält, hatte Maximus gesagt. Das Pony von Drusus war doch auch ziemlich robust? "Woher hat Drusus eigentlich sein Pony? Und die Pferde von den Germanen müssen doch auch viel aushalten. Kann man nicht weiterzüchten, in dem man vielleicht germanische mit römischen Pferden kreuzt?"
24.04.2009 14:37:16 Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Maximus nahm sich erleichtert noch etwas zu essen und winkte dem Sklaven, seinen Becher nachzufüllen und auch bei den anderen zu schauen, ob Bedarf bestand. Das Thema Pferdezucht war wirklich unverfänglicher. "Es gab natürlich schon Versuche. Und einige kann man durchaus als geglückt bezeichnen. Aber es sind eher Arbeitspferde entstanden. Gute Arbeitspferde, aber ein wenig mehr Adel wäre für gewisse Zwecke doch noch besser." Für höhere Offiziere waren diese Pferde doch noch ein bißchen zu grob. Und zu klein.
"Decurio, sehe ich das richtig, daß Du einge Erfahrung mit der Pferdezucht besitzt? Vielleicht möchtest Du ja Senecia bei ihren Plänen beraten?" Das war ein großzügiges Angebot für den Decurio. Wenn er sich dabei bewährte, konnte er sein Ansehen hier innerhalb kürzester Zeit in normal unerreichbare Höhen bringen.
24.04.2009 17:36:58 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
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„Wie ich schon erwähnte, dich trifft keine Schuld.“ antwortete Labienus der Claudiern noch einmal leise und nickte kurz aus Bestätigung, dass diese Angelegenheit für ihn jetzt abgeschlossen sei. Auf Maximus Angebot hin, warf sein Bruder dem Decurio ein Lächeln entgegen, denn auf ein solch verlockendes Angebot muss Decimus wirklich nicht darauf vorbereitet gewesen sein. Und noch dazu einer solch schönen Claudierin dabei zu helfen, eine erfolgreiche Pferdezucht aufzubauen. Tibullus selbst war anfangs etwas sprachlos. Kurz huschten seine Augen zu Senecia, dann zurück zu dem Legaten, um diesen auch sofort zu antworten. „Gerne, würde ich mich dazu bereitstellen, Legat.“ Dies war somit Decimus Chance, die er auch sofort nutzen sollte, denn eine solche Gelegenheit würde man ihm vielleicht nicht ein zweites Mal anbieten.
Labienus fügte darauf hinzu. „Wenn du, Senecia natürlich nichts dagegen einzuwenden hast, dass Helvius Tibullus dich dabei unterstützt?“ Und auch der Plebejer schien seine Stimme wieder gefunden zu haben. Eine Serva goss dem Tribun erneut Wein ein, wobei dieser seinen Gesichtsausdruck den er ab und zu Magnus zu warf, in keinster Weise milderte, sondern seinen argwöhnischen Blick, was dem Jungen betraf, behielt. "Hat man dir eigentlich schon das Reiten beigebracht, Iunius?" wandte er sich überraschend an den Jungen. Doch man konnte aus dem Worten des Valeriers nicht daraus schließen, ob er diese mit einem guten Willen erfragte oder ob schon wieder Spuren des Spottes und Hohns, den er für den vermeintlichen Plebejer empfand, herauszuhören waren.
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Etwas überrumpelt schaute Senecia zwischen Maximus und dem Decurio hin und her. Was sollte das denn gerade? Versuchte Maximus etwa sie zu verkuppeln? Oder was sollte dieses Angebot an den Decurio bedeuten?
Schnell hatte sie sich wieder gefangen und lächelte Tibullus und auch Labienus an. „Nein, selbstverständlich hätte ich nichts dagegen, wenn mir Decurio Helvius seine Unterstützung anbietet.“ erwiderte Senecia an Labienus gewandt. Dann wand sie sich dem Decurio direkt zu. „Ich würde mich über ein wenig Beratung sehr freuen. Es müsste nur in den nächsten Tagen sein, denn wir…“ Senecias Blick ging kurz zu Maximus „… wollten in ein paar Tagen zur Besichtigung von mehren Landgütern aufbrechen und dann werde ich meine Sklaven zum arbeiten weg bringen. Bis dahin sollte ich mich entschieden haben, ob ich ausschließlich bei der Landwirtschaft bleibe, oder doch noch eine Pferdezucht hinzufüge. Also wenn du vielleicht morgen etwas Zeit für mich erübrigen könntest?“ Aus ihren großen, braunen Augen schaute sie ihm lieblich entgegen. Ob sie es wagen konnte ein wenig freundlicher zu dem jungen Decurio zu sein? Interessant wäre es, zu sehen wie Maximus darauf reagieren würde. Aber noch waren sie nicht mit dem Essen fertig, aber Senecia rutschte auf ihrer Cline noch ein Stück näher zu Tibullus und Labienus Cline.
Die Frage nach Magnus Reitkünsten überließ Senecia dem Jungen selbst. Gespannt wartete sie auf seine Antwort.
bearbeitet von Claudia Senecia am 26.04.2009 16:30:08 --------------------------------------------------------------------------------
26.04.2009 16:28:22 Caius Iunius Magnus Gruppe: Benutzer Rang:
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Arbeitspferde, aha ... Magnus bediente sich, immer noch aufmerksam zuhörend, ein letztes Mal an Käse und getrocknetem Obst. "Hat man dir eigentlich schon das Reiten beigebracht, Iunius?" Die Frage kam ganz schön unerwartet, so daß Magnus erst einmal sein Dattel-Käse Gemisch im Mund zu Ende kauen mußte. Ganz abgesehen davon, daß die Anrede ... naja! Es klang ein bißchen so, als wollte Labienus ihm seine plebejische Herkunft unter die Nase reiben. "Klar", antwortete der Junge augenblicklich, sobald er den Mund frei hatte. "Senecia bringt es mir bei! Ich hab sogar schon ein Wettreiten mit Drusus Iulius Caesar gewonnen - einmal er und einmal ich", erzählte er stolz. Daß Senecia auch daran teilgenommen hatte, verschwieg er natürlich, denn es war ja ihr gemeinsames Geheimnis.
Quintus Valerius Maximus Gruppe: Administrator Rang:
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Vielleicht hatte er Senecia mit diesem Angebot ein wenig vorgegriffen, doch schien es ihm irgendwie richtig, wenn ihr jemand mit Fachwissen mit Rat und Tat zur Seite stand. Und der Decurio schien doch so etwas wie Pferdeverstand zu besitzen. Es gab nicht viele Römer, die dies von sich behaupten konnten.
Doch nur Augenblicke später bereute er es, dieses Angebot gemacht zu haben. Senecia schien ja sehr angetan von dem Mann zu sein. Wie sie ihn anlächelte! Der Stich, den Maximus dabei empfand, war so heftig, daß es ihm geradezu die Laune verhagelte. Er verfiel in Schweigen und winkte lieber den Diener, die den nächsten Gang brachten. Rindfleisch, das so zart gegart war, daß es der reine Genuß war. Dazu gab es Eßkastanien und eine scharfe Soße. Maximus versuchte, ganz konzentriert auf das Essen zu wirken, doch ganz konnte er nicht verhindern, daß er mit scharfem Blick den Decurio und Senecia beobachtete.
29.04.2009 20:05:56 Gaius Valerius Labienus Gruppe: Benutzer Rang:
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Senecia`s positive Antwort zauberte auf Decimus Lippen ein freundliches und vor allem gut gemeintes Lächeln. "Natürlich, werde ich dich dabei unterstützen, so wenn es mir auch Labienus erlaubt?" wandte er sich fragend an seinen Begleiter. Dieser trank zur selben Zeit kurz vom Wein und antwortete diesem mit einer zustimmenden Geste. "Ich will Senecia`s Zukunftsplänen nicht im Wege stehen." Er konnte dabei sein amüsiertes Grinsen nicht verstecken.
"Wann und wo soll ich auf dich warten, Claudia?" fragte der Decurio die Patrizierin, denn sie sollte die Zeit bestimmen und solange die Beiden noch nicht den neuen Dienst bei der XIV. antreten mussten, stand genug Zeit dafür offen. Tibullus waren Senecia`s liebliche Blicke nicht entgangen und er sah auch keinen Grund es ihr nicht gleichzutun und behielt mit ihr Augenkontakt. Auch als sie mit ihrer Cline näher an Gaius und Decimus rückte, nahmen sie dies mit einer Verständlichkeit hin und ihnen war zu dieser Zeit nicht bewusst, dass der Hausherr, so gewisse Dinge vielleicht nicht so gerne sah.
Etwas erstaunt war Labienus schon als, er aus Magnus Munde hören musste, dass Claudia Senecia ihm das reiten beigebracht hatte. Vielleicht sollte er wirklich Quintus fragen, ob diese Aufgabe nicht Decimus oder auch er persönlich übernehmen sollte und keine Frau. Oder aber vielleicht nahm es sein Bruder nicht wirklich mit dem plebejischen Jungen so sehr ernst und ließ ihm nur aus Freizeit wegen mit der Claudierin ausreiten. Und noch dazu mit dem Sohn des Statthalters. Wie wohl Germanicus darauf reagieren würde, wenn er erfahren müsste, dass sich sein Sohn mit einem vermeintlichen Sohn einer Schwindlerin herumtrieb? „Es wäre mir eine Ehre, wenn mich eine so exzellente Reiterin bei meinem nächsten Ausritt begleiten würde. Und natürlich auch du Iunius.“ wandte er sich vergnüglich an Senecia. Und auch sein Freund Helvius müsste Labienus Vorschlag sicherlich auch nicht abgeneigt sein.
Decimus konnte es nicht verhindern, dass er sich auf die ständige Blicke die er zu der schönen Patrizierin warf, eher konzentrierte, als auf das gerade dargebrachte Essen. Und sein patrizischer Freund, der Maximus scharfe Blicke bemerkte, nahm sich nicht vor seinem Decurio zu ermahnen, dies zu unterlassen. Vielleicht versuchte er somit seinen Bruder dadurch herauszufordern, ob er das Verhältnis zwischen den Beiden billigte und sich nichts weiter anmerken ließ oder sich dementsprechend abgeneigt zeigte.
Beiträge: 275 Mitglied seit: 08.12.2008 IP-Adresse: 77.24.69.86
“Hm... ich würde vorschlagen nach der Mittagsstunde, da habe ich meine Pflichten alle erledigt und den Rest des Tages Zeit. Maximus, können wir dein Arbeitszimmer benutzten?“ Senecia schaute kurz zum Hausherren und begegnete seinem Blick. Beobachtete er sie? Sie schenkte auch Maximus ein warmes Lächeln, das tief in ihrem Innern ein warmes, kribbeliges Gefühl auslöste. Dann wand sie sich wieder den anderen beiden Männern auf der dritten Cline zu.
“Wenn ich auch nicht gar so viel über die Haltung und Zucht von Pferden verstehe, so kann ich doch ganz gut auf ihnen reiten und habe mich deshalb als Lehrerin angeboten, denn es ist nicht leicht, hier in der Provinz gute Lehrer zu finden. Magnus kann auch schon sehr gut reiten.” gab Senecia nicht ohne Stolz erklärend Auskunft. Auch wenn sie eigentlich die Reaktion von Maximus auf ihre Unterhaltung mit Helvius verfolgen wollte, so ließen sie die Augen des Decurio nicht los und ihr Lächeln wurde herzlicher. „Wie lange kennt ihr euch schon?“ Senecia deutete dabei auf Labienus und Tibullus. „Du hast doch bestimmt auch in Syria gedient, oder? Kennt ihr euch von da?“ Vergessen war das Essen, zu interessant die Unterhaltung mit dem Decurio Helvius.
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rekonstruiert
Magnus (09.05.2009)
Obgleich sich die Unterhaltung weiter um Pferde drehte, fühlte Magnus sich mit ihrem Fortgang doch immer mehr verunsichert. Erstens bemerkte er die leichte Anspannung, die von den Blicken seines Vaters ausging, und zweitens wußte er nicht so ganz, was er von Labienus' plötzlichem Interesse halten sollte. Ein bißchen erinnerte er ihn von seiner distanzierten und auch strengen Art her an Avitus. Bei ihm waren die Unterhaltungen meistens auch ziemlich geschraubt gewesen ... Dennoch wollte und konnte er Labienus' doch recht höfliches Angebot in der Luft stehen lassen - außerdem, wenn Senecia dabei war, würde es vielleicht sogar ganz lustig werden. "Wenn ich Zeit finde und euch nicht störe, dann gern", gab er daher - bewußt ein wenig unverbindlich - zurück. Wahrscheinlich wäre das eine gute Gelegenheit, Maximus' Bruder besser einschätzen zu lernen, aber er wollte sicherheitshalber weder unhöflich noch aufdringlich erscheinen.
Maximus (10.05.2009)
Ja, das war gut. Sollten sie Magnus mitnehmen. Dann würden sie zumindest nichts Unüberlegtes tun. Was dachte er da eigentlich? Maximus wußte selbst nicht, warum seine Gedanken derartige Sprünge machten. Jedenfalls wurde er immer stiller. Und er hoffte, daß der Decurio auf Senecias charmante Frage nicht genauso charmant antwortete. Der Mann paßte doch gar nicht zu ihr! Niemals würde er zustimmen, wenn... Ach, was dachte er nun schon wieder? Sie plauderten doch nur ganz harmlos. Nichts weiter als höfliche Gespräche, um den Decurio nicht weiterhin vom Gespräch auszuschließen. - Oder?
Labienus (10.05.2009)
Decimus Helvius Tibullus
„Ich werde da sein.“ gab der Decurio zustimmend zur Antwort und verlor sich dabei fast schon in Senecia`s verführerischen Blicken. Erst als ihm Labienus mit einer Hand auf dessen Schulter klopfte, holte ihn dieser in die Wirklichkeit zurück. Decimus räusperte sich kurz und drehte seinen Kopf zu Gaius. „Was?“ fragte dieser seinen Freund etwas überrumpelt. Dieser, so schien es, hatte die Fragen die ihnen Senecia gestellt hatte gar nicht wahrgenommen. Helivus Tibullus blickte irritiert zu seinem Tribun und hoffte das ihm Labienus aus dieser peinlichen Situation wieder heraushelfen konnte. Und er konnte sich auf seinen Freund verlassen, denn dieser schaffte es geschickt, die ihnen gestellten Fragen als erstes zu beantworten, sodass Decimus, der wie es schien, sowieso nur noch die Claudierin im Kopf hatte, wusste was die Patrizierin erfragt hatte. Erleichterung durchströmte seinen Körper und er versuchte sich vergebens abzulenken, indem er den Kelch nahm und ihn vorsichtig drehte und ihn dabei besessen anstierte.
Labienus Hand ruhte immer noch auf Decimus Schulter. „Kennen gelernt haben wir uns hier…in Mogontiacum. Das war vor einigen Jahren. Und auch schon damals war er so pferdevernarrt wie er es heute ist. Ich kenne keinen anderen der in dieser Angelegenheit dir besser mit Rat und Tat zur Seite stehen könnte, als Decimus." schmeichelte Labienus seinen Decurio. Das er es Decimus auch zu verdanken hatte, das Labienus selbst nach dem verheerenden Unglück, das über ihn und seiner Familie eingebrochen war, aus dem tiefen Abgrund der Verzweiflung heraushalf und ihn versuchte aufzubauen, erwähnte er nicht. "In Judäa ernannte man ihn dann als Decurio. Einen wohlverdienten Rang meines Erachtens." bestätigte Gaius erneut mit einem Lächeln an Helvius gewandt. Und auch als er sich zurück an Magnus wandte, behielt er seine gute Laune und ein entgegenkommendes Lächeln. „Aber Nein. Ich bestehe darauf, dass du uns dabei begleitest, Magnus.“ Dass sein Bruder jenes Gespräch schweigsam verfolgte, wunderte ihn und zu gern wollte er in Erfahrung bringen, worüber dieser nachdachte. „Quintus, du erlaubst ihnen doch gewiss, dass sie dein Officium hierfür nutzen dürfen?“ hakte er bei seinem Bruder, der ungewöhnlich ruhig und in Gedanken versunken zu sein wirkte, noch mal nach.
Senecia (10.05.2009)
Obwohl Senecia ihn direkt angesprochen hatte, bekam sie vom Hausherren keine Antwort auf ihre Frage nach dem Officium. Es fiel ihr aber erst auf, als auch Labienus nach der Erlaubnis fragte. Ihre Augen lösten sich von denen des jungen Helvius und gingen zu Maximus. Senecia wollte nicht noch mal nach dem Officium fragen und schaute Maximus also nur fragend an. Unbewußt fing sie an, Maximus mit dem jungen Decurio zu vergleichen. Dabei ging ihr Blick wieder zu Helvius und zurück zu Maximus.
Labienus holte auch Senecia aus ihrem gedanklichen Vergleich zurück zum Gespräch. „Ihr habt euch schon vor einigen Jahren kennen gelernt?“ Hatte sie sich im Alter des Decurio doch so verschätzt? Und dann hatte er es bisher nur bis zum Rang eines Decurio geschafft? „Ja, davon kann mich Decurio Helvius morgen bestimmt selbst überzeugen.“ bestätigte sie mit einem kleinen Augenzwinkern zu Tibullus Labienus lobreiche Aussage über seinen Freund.
„Aber sicher möchtest du noch mehr erreichen als nur den Rang eines Decurio, oder Helvius Tibullus?“ Senecia wollte herausfinden, wie ergeizig der junge Mann an Labienus Seite war.
Maximus (17.05.2009)
Maximus hatte die Frage erst schlichtweg ignoriert. Es störte ihn gewaltig, die beiden dort allein zu wissen. Er erinnerte sich an die Stunden, in denen sie gemeinsam dort über der Buchführung gesessen hatten. Wie nahe sie sich gewesen waren. Wie ihre Augen geleuchtet hatten. Wie diese kleinen steilen Falten auf der Stirn zwischen ihren Augen entstanden waren, wenn sie konzentriert die Vorgänge nachgegangen war, um die Zusammenhänge zu begreifen.
Fast wäre ihm ein Seufzer entwichen. Alles in ihm sträubte sich dagegen, diesen feschen Decurio mit ihr allein zu lassen. Er paßte altersmäßig viel besser zu ihr. Aber... nein, er war nicht der Richtige. Nicht reich genug, nicht einflußreich genug, kein Patrizier! Völlig undenkbar!
Maximus schaute sie an. Ihre Blicke trafen sich und er hielt ihn einen ganzen Moment. Er spürte Neid in sich. Sehnsucht. Und diesen bohrenden Stich, den er nicht als rasende Eifersucht erkannte. "Ja, natürlich könnt ihr mein Officium nutzen", hörte er sich sagen und verfluchte sich innerlich dafür. Doch es hätte keinen logischen Grund gegeben, ihnen dies zu verweigern. "Doch ich fände es gut, wenn ihr Magnus zumindest hin und wieder mit teilnehmen laßt, damit er etwas lernt. Und wenn ihr nichts dagegen habt, dann würde ich auch selbst ab und an gerne dabei sein, denn mich interessiert Dein Vorhaben auch sehr, Senecia." Dann waren sie wenigstens ab und an unter Beobachtung...
Labienus (24.05.2009)
Labienus waren Maximus Blicke die er der Claudierin zuwarf nicht entgangen. Aber er sah auch nicht ein seinen Freund zu ermahnen seine ständigen Blicke die auch er Senecia schenkte zu unterlassen. Auch kam es ihm nicht in den Sinn, einen Themenwechsel vorzuschlagen. Es schien so als war es seinem Bruder doch nicht so recht, dass Senecia und Tibullus gemeinsame Sympathien hegten und sich vielleicht sogar zueinander angezogen fühlten. Die Claudierin zeigte auch ein auffallendes Interesse an ihm, zumindest ging der Tribun davon aus, da sie Helvius erfragte welche Pläne er für die Zukunft verfolgte. „Ich glaube Decimus wird nichts dagegen haben, wenn Iunius ihm etwas über die Schulter schauen darf.“ Sein Haupt wandte sich zu Helvius Tibullus, um sich trotzdem dessen Meinung einzuholen. Quintus meinte es also „ernst“ mit dem Plebejer-Jungen. Für Labienus unvorstellbar. Doch dieses Thema erneut aufzugreifen wäre unvernünftig und er konnte es sich nicht leisten mit seinem Bruder deswegen in Streit zu geraten, wegen eines plebejischen und noch dazu minderjährigen Betrügers.
„Ja, es ist schon einige Zeit her als wir uns kennen gelernt hatten…fast drei Jahre.“ bestätigte er der Patrizierin korrigierte aber nach. „Aber ich muss dazu sagen, dass ich damals noch Legionarius war. Natürlich habe ich es mir auch als großes Ziel gesetzt bis zu dem Rang eines Tribuns aufzusteigen.“ Damit stellte er klar, dass sich der Helvier einen schweren beruflichen Weg gewählt hatte, denn es war als Bürger einer eher unbedeutender Gens fast unmöglich als Tribunus aufzusteigen. Aber er behielt ein ausdrucksloses ernstes Gesicht als er diese Worte sprach und auch seine Verunsicherung durch die schönes Claudierin war wie dahin. Es kam ihm so vor als hätte sie ihm etwas unsanft auf den Grund der Tatsachen zurückgeholt, durch die Frage die sie ihm gestellt hatte. Decimus Zukunft schien es ihm noch nicht zu erlauben, sich Gedanken über Ehe und das Gründen einer Familie zu machen, denn ihm stand noch ein weiter Weg bevor, den er zu meistern hatte um seine Ziele zu erreichen und er war sich sehr sicher Palästina erneut wieder sehen zu müssen. „Gerne darfst du das Iunius.“ gab er dem Jungen zur Antwort und auch die Anwesenheit des Legaten würde ihm nicht weiter stören, wenn dieser es wünschte daran teilzuhaben. „Durch deine Anwesenheit fühle ich mich sehr geehrt Legat. Und ich werde es versuchen so gut es geht, alles nach deinen Wünschen zu verwirklichen, Senecia.“ Erst sprach er zu Valerius Maximus wandte sich aber dann mit einem charmanten Lächeln zu Senecia.
Beiträge: 495 Mitglied seit: 11.02.2009 IP-Adresse: 77.24.158.33
rekonstruiert
Senecia (24.05.2009)
Senecias Lächeln erreichte auch ihre Augen, als Maximus ihren Blick erwiderte und er sie einen Moment länger ansah und ihr die gewünschte Erlaubnis zur Benutzung seines Officium gab. „Sicher, ich würde mich freuen, wenn Magnus und auch du, Maximus, uns Gesellschaft leistet. Aber ich will dich nicht zu sehr in deiner Zeit beschneiden. Als Legat hast du wahrlich schon mehr als genug zu tun und sicher möchtest du auch Zeit mit deinem Bruder Labienus verbringen?“ Die junge Claudia hatte ein schlechtes Gewissen. Maximus Gesichtsausdruck war schwierig zu deuten. Hatte sie ihr Spiel zu weit getrieben? Aber nun gab es kein zurück mehr und für die Hilfe durch Decurio Helvius war Senecia mehr als dankbar.
Während des restlichen Abends unterhielt sich Senecia sehr angeregt mit Helvius Tibullus über das Thema Pferde, denn ihre Frage nach seiner Zukunft hatte für einen Schatten auf seinem Gesicht gesorgt. Dabei war zwischendurch ein entspanntes Gespräch zu stande gekommen und dies bezweckte Senecia wieder zu erreichen.
Maximus (24.05.2009)
Maximus musterte seinen Bruder nachdenklich. Auch wenn er es jetzt nicht offen gesagt hatte, so spürte Maximus doch, daß Labienus Magnus weiterhin mißtraute. Kurz lag ihm etwas auf der Zunge, um den Jungen zu verteidigen. Doch dann ließ er es. Es machte keinen Sinn, bevor er nicht einwandfrei belegen konnte, daß dieser Junge sein Sohn war. Vorher würde Labienus ohnehin keine Argumente gelten lassen. Wenigstens war der Decurio dem Jungen gegenüber freundlicher.
Senecias Worte hingegen waren irgendwie... merkwürdig. Fast als wollte sie ihn lieber nicht dabei haben. Denn irgendwie fand sie Ausreden für ihn, warum er wohl keine Zeit dafür haben würde. Fing er jetzt an, sich etwas einzubilden? Oder war es tatsächlich so? Auf jeden Fall nahm er sich vor, möglichst bald einmal unerwartet in diese Zusammenkunft hereinzuplatzen. "Ja, natürlich werde ich nur selten anwesend sein können. Aber dann umso lieber", versuchte er in lockerem Tonfall dahinzusagen.
Es war ganz erholsam, daß das folgende Gespräch sich wieder etwas entspannte. Der Abend wurde nicht sehr lang, immerhin hatte Labienus eine weite Reise hinter sich. Und so löste sich die Runde bald nach dem Essen wieder auf. Es wurde wirklich Zeit zum Schlafengehen.