Die Marser - Römer gegen Germanen Archiv
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Römer gegen Germanen.
 
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 Kurze Einführung in die derzeitige Lage in Germanien

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Amalia
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Anzahl der Beiträge : 584
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BeitragThema: Kurze Einführung in die derzeitige Lage in Germanien   Kurze Einführung in die derzeitige Lage in Germanien EmptyMi Dez 09, 2009 10:33 pm

12 n. Chr.

Ganz Germanien ist von den Römern besetzt.

Ganz Germanien?

Nein! Weit gefehlt!


Und es ist nicht nur ein einzelnes Dorf, das sich tapfer den Römern entgegenstellt, sondern alle Gebiete östlich des Rheins und nördlich der Donau können noch als germanisch betrachtet werden.

Nun ist es nicht so, als wären alle germanischen Stämme östlich des Rheins und nördlich der Donau frei und ungebunden von den Römern. Im Laufe der unzähligen Feldzüge wurden einige Stämme unterworfen und sogar tributpflichtig, andere hatten Verträge mit den Römern abgeschlossen. Z. B. waren die Friesen auch nach der Varusschlacht in 9 n. Chr. den Römern gegenüber abgabepflichtig.

Viele Söhne germanischer Fürsten dienten den Römern als Geiseln. Diese Geiseln wurden nicht schlecht behandelt. Es gab in Rom sogar eine eigens für diese Geiseln eingerichtete Schule. Prominentes Beispiel: Auch Arminius war eine solche Geisel gewesen. Er wurde in Rom erzogen und diente als Soldat. Er erwarb im Militärdienst das römische Bürgerrecht und wurde sogar in den Ritterstand erhoben. (Deshalb empfanden die Römer den Hinterhalt des Arminius gegen Varus und seine Legionen auch als derart verwerflichen Verrat)

Der Limes existiert in 12 n. Chr. noch nicht! Die spätere Limes-Linie wird erst durch spätere Eroberungen festgelegt. Erst nach 70 n. Chr. errichtet Vespasian eine Postenkette auf der gerade erst neu errungenen Grenzlinie. Mit dem Bau des Limes wird erst 81 n. Chr. begonnen.

Auch die Provinzen Germania superior und Germania inferior existieren in 12 n. Chr. noch nicht. Diese werden erst 85 n. Chr. eingerichtet. Das römische, linksrheinische Gebiet wird einfach Exercitus Germanicus Superior genannt, gilt also mehr oder weniger als frisch erobertes Gebiet.

KARTE

Die römischen Städte, mit denen wir vielleicht zu tun bekommen:

Mogontiacum (Mainz)

Sitz des Oberkommandierenden der Rheinarmee, gleichzeitig auch Statthalter Germaniens.

Mogontiacum wurde ca. 12/13 v. Chr. als Zweilegionenlager gegründet. Die Zivilsiedlungen in der Nähe wuchsen dann schnell zu einer Stadt zusammen. Die Stadt befindet sich gerade erst im Aufbau. Es gibt erste öffentliche Steinbauten, noch keine Therme, aber ein Theater. Es dürfte verglichen mit der späteren Pracht in 12 n. Chr. noch alles sehr primitiv gewesen sein. Es war eben ein Militärstandort und alles war auf die Bedürfnisse der Soldaten ausgerichtet.


Oppidum Ubiorum (Köln)

Gegründet wurde Köln als Hauptsiedlung der Ubier (Oppidum Ubiorum), die als römerfreundlicher Stamm vom rechten an das linke Rheinufer übersiedelt wurden. Das genaue Gründungsdatum ist nicht bekannt, soll aber zwischen 38 v. Chr. und 19 v. Chr. liegen. Die Siedlung muss von Anfang an eine städtische Größe gehabt haben und die Ubier haben diese Stadt auch bereits befestigt.

Erst in den Jahren zwischen 9 n. Chr. und 30 n. Chr. wurden hier die Legio I Germanica und die Legio XX Valeria Victrix stationiert.

Den Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium erhielt die Stadt erst später durch Kaiser Claudius.

Im Jahr 12 n. Chr. handelte es sich also noch um eine germanische Stadt, die aber sicherlich römische Einflüsse erkennen ließ.


Bonna (Bonn)

Auch hier liegen die Ursprünge in einer germanischen Siedlung. Die römische Präsenz in Bonna war bis zur Varusschlacht noch bescheiden, danach aber wurde auch hier eine Legion stationiert. Im Süden des Legionslagers entstand rasch eine römische Zivilsiedlung mit Händlern und Handwerkern usw.

Im Jahr 12 n. Chr. dürfte dies alles noch sehr primitiv gewesen sein und die meisten Bauten Holzbauten gewesen sein, die dann erst nach und nach durch Steinbauten ersetzt wurden.


Cugernorum, später Colonia Ulpia Traiana (Xanten)

13/12 v. Chr. Wurde das römische Legionslager Castra Vetera auf dem nahegelegenen Fürstenberg errichtet. Dieses Lager diente als Basis für Feldzüge ins rechtsrheinische Germanien. Im Jahr 8 v. Chr. wurden die Sugamberer auf die linke Rheinseite umgesiedelt und gründeten nahe der Castra Vetera eine Siedlung, die vermutlich Cugernorum genannt wurde, da auch der Stamm ab jetzt Cugerner genannt wurde.

Später unter Kaiser Traian wurde diese Siedlung dann zur Colonia Ulpia Traiana erhoben.

Im Jahr 12 n. Chr. dürfte auch dieser Ort eher germanisch anmuten. Durch die direkte Nachbarschaft zum Legionslager dürften sich aber auch römische Händler und Handwerker angesiedelt haben.


Rigomagus (Remagen)

Um das Jahr 3 n. Chr. wurde hier ein römisches Kastell gegründet, um das sich nach und nach eine zivile Siedlung bildete.

Im Jahr 12 n. Chr. dürfte hier vor allem das Kastell bestanden haben. Der zu der Legion gehörende Troß (Händler, Handwerker, Familien der Soldaten) dürfte sich in der Nähe des Kastells wohnlich eingerichtet haben.


Novaesium (Neuss)

Novaesium wurde 16 v. Chr. als ausgedehntes Legionslager an der Heerstraße zwischen Köln und Xanten gegründet. Hier hatte allerdings auch schon vorher durch die Umsiedlung der Ubier bedingt, eine ubische Siedlung bestanden (gegründet in der Zeit zwischen 38 v. Chr. bis 19 v. Chr.).

Eine römische Zivilsiedlung entstand vermutlich erst in tiberischer Zeit (14 – 37 n. Chr.).

In 12 n. Chr. handelt es sich vermutlich noch um eine rein germanische Siedlung mit benachbartem Kastell. Es ist allerdings anzunehmen, dass auch einige römische Händler und Handwerker sich bereits in der germanischen Siedlung mit angesiedelt haben.


Asciburgium (Moers-Asberg)

Das 12 v. Chr. durch Drusus gegründete römische Kastell Asciburgium befand sich direkt an einem schiffbaren Altarm des Rheins und sicherte die Mündung der Ruhr gegen Überfälle der Germanen aus dieser Richtung ab. Das Lager war auch ein Haltepunkt auf der Marschstraße und lag jeweils einen Tagesmarsch von Novaesium (Neuss) Und Vetera (Xanten) entfernt. Außerdem sicherte Asciburgium den Zugang zum Hellweg, der von Aachen über Duisburg und Paderborn bis nach Goslar führte. Um diesen nutzen zu können, verfügte die Garnison über einen eigenen Hafen.

Die Bauwerke bestanden ausschließlich aus Holz, Erde und Lehm.

In 12 n. Chr. dürfte sich eine ausgedehnte Siedlung um das Kastell herum befunden haben. Da auch häufig Legionen hier durchmarschierten, war für Händler und Handwerker stets ein gutes Geschäft zu erwarten.
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