Thyra Beitrag zitieren Beitrag bearbeiten erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema
Gruppe: Benutzer
Rang:
Beiträge: 275
Mitglied seit: 10.12.2008
IP-Adresse: 87.148.147.176
offline
(für Thyra und Dagny reserviert)
Die meisten Menschen mochten bisher gedacht haben, dass Thyra unberührt an all dem Schmerz vobei ging, dass sie Kräfte besaß, die weit über die normale Kraft einer Frau hinausgingen.
Doch wer Thyra nun ansah, mochte sie für krank halten, oder zu denen zählen, die erst von einer schweren Wunde genesen waren. Denn Thyras Antlitz war durchscheinen blass geworden, die Lippen ein schmaler, blutleerer Strich und unter ihren Augen lagen tiefe Ringe.
Doch Thyra war nicht krank, nicht körperlich. Und sie war bei weitem nicht von der Wunde genesen, die sie mit sich herumtrug. Doch diese Wunde hatte kein Schwert gerissen und auch sonst kein von Menschen gemachtes Tötungsinstrument.
Diese Wunde kam von der Göttin persönlich.
Denn seit jenem Tag, an dem Thyras Bruder und so viele andere unter den Schwertern der Römer den Tod gefunden hatten.
Denn seit diesem Tag hüllte sich die Göttin in SChweigen, obgleich Thyra sie Tag und Nacht suchte. Und das war es, was ihr Schlaf, Kraft und Lebensmut raubte.
Ebenso wie der Rich, der immer noch für die Menschen seiner Gaue da war, riss sich auch die Wala zusammen, kümmerte sich um jene, die zu ihr kamen und gab ihnen Ratschläge und Trost. Ja, sie versuchte sogar, in den Runen Botschaften zu finden. Doch auch diese waren wirr und brachten keine Erleuchtung.
Thyra ertrug dieses Schweigen kaum.
Und dann auch noch Dagnys Leiden, das Thyra nicht lindern konnte, obgleich sie nur zu gut wusste, wie einsam sich ihre Schülerin fühlte. Doch sie konnte Dagny nicht geben, was diese brauchte und so hielt Thyra Abstand, um das Mädchen nicht auch noch mit ihren eigenen Sorgen zu belasten.
So hatte sie das Dorf verlassen und kniete zwischen einigen Bäumen im hohen Gras. Verzweifelt versuchte sie, die Göttin im Gebet zu erreichen, aber wieder nur Schweigen.
Die Wala erhob sich müde. Sie würde mit DAgny sprechen. Thyra sah nur noch einen einzigen Ausweg: Das Mädchen zu Thyras eigener Lehrerin Helgrune zu bringen und von ihrem Amt als Wala zurückzutreten. Wenn ihr die Göttin so offensichtlich die Gunst entzog, war es an Thyra zu gehorchen.
So machte sie sich auf den Weg, um DAgny zu suchen.