Die Marser - Römer gegen Germanen Archiv
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Römer gegen Germanen.
 
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 Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust

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Amalia
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Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust Empty
BeitragThema: Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust   Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust EmptyMo Sep 06, 2010 8:10 pm

Maíghread Beitrag zitieren Beitrag bearbeiten erste Beitrag kann nicht gelöscht werden -> lösche das ganze Thema
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Schon seit Tagen musste Maíghread mit ansehen, wie sehr Yngve litt. Es waren nicht nur die körperlichen Wunden die man ihm zugefügt hatte, vielmehr war es seine Seele die litt. Zuerst hatte die Heilerin darauf gewartet, das ihr Mann sich ihr anvertrauen würde, immerhin hatten sie keine Geheimnisse voreinander, teilten stets Sorg und Leid miteinander. Doch diesmal schien es anders zu sein. Egal wie sehr sie sich bemühte und wie lange sie wartete, Yngve schien sich ihr nicht anvertrauen zu wollen.
Maíghread konnte nicht verstehen wieso. Hatte sie etwas falsch gemacht, etwas falsches gesagt? Bisher hatten sie sich alles anvertraut und wieso es diesmal anders war, wusste sie nicht.
Nachdem sie es nicht mehr länger mit ansehen konnte wie Yngve litt und das er sich vor ihr verschloss, hatte sie beschlossen zu handeln.
Als an diesem Tag alle anderen die Hütte verlassen hatte, setze sie sich ihrem Mann gegenüber und blickte ihn ernst an.
"Wir müssen reden."



24.08.2010 20:34:15
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tbc: Schattenabschied


Den Kampf hatten sie hinter sich gelassen und auch die Beerdigung, der Abschied von den Freunden und den Gefallenen lag nun schon ein paar Tage zurück. Die Wunden heilten und sie hatten einen Ort gefunden, an dem sie sich von den Strapazen und Ereignissen erholen konnten.

Irgendwo tief in seinem Innern hatte Yngve den Schmerz um den Verlust des besten Freundes eingeschlossen, zumindest glaubte er dies getan zu haben. Alans Tod hatte ein tiefes Loch hinterlassen, das sich erst schließen würde, wenn er ihn gerächt hatte... Aber hier gab es Menschen, die ihn brauchten, Maíghread erwartete ihr erstes Kind und es ging ihr nicht gut, Ida war ebenfalls wie ausgewechselt.
So musste die Rache noch warten und der Schmied hatte versucht, so wie immer zu sein. Dass er sich damit sogar vor Maíghread verschloss, merkte er gar nicht, auch nicht, dass man ihm ansah, wie sehr er litt.
Er wollte nur vergessen, was bei dem Kampf passiert war, was mit ihm passiert war, denn noch immer erschreckte ihn, wie er sich da 'verwandelt' hatte...

Deshalb sah Yngve seine Maíghred auch zunächst etwas verwundert an, als sie zu ihm kam und meinte, sie müssten reden.
Besorgnis wich der Verwunderung und er griff sacht nach ihrer Hand, "Ist alles in Ordnung, Maíghread. Geht es dir gut?" Er nannte sie nicht wie sonst immer 'm'annsachd' Das hätte ihm eigentlich zu denken geben müssen, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte, aber es fiel ihm nicht einmal auf...


bearbeitet von Yngve am 24.08.2010 21:46:27
24.08.2010 21:44:55
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"Mir geht es gut, Yngve." meinte sie mit fester Stimme. Das er sie nicht wie sonst mit ihrem Kosenamen ansprach fiel ihr nicht auf. Zu sehr war sie in Gedanken was sie nun sagen sollte. Hätte sie es jedoch mitbekommen, hätte sie es sicherlich verletzt.
"Es geht hier nicht um mich, sondern um dich. Du verschließt dich in den letzten Tagen vor mir. Zuerst habe ich mir es geduldig angesehen, weil ich geglaubt habe, dass du irgendwann selbst einmal zu mir kommen wirst. Aber du trägst den Kummer immer weiter mit dir herum, statt mit mir zu sprechen und genau das werde ich mir nicht mehr länger ansehen. Also werden wir jetzt hier solange sitzen, bis du mir sagst was mit dir los ist. Ich weiß dass der Tod deiner Freunde dich sehr mitgenommen hat, aber ich verstehe nicht, wieso du deine Sorgen nicht mit mir teilst. Wir haben bisher alles miteinander geteilt und du solltest wissen, dass du keine Rücksicht auf mich nehmen brauchst. Ich möchte für dich da sein und ich werde nicht mit ansehen wie dich der Kummer zerfrisst."
Ernst blickte sie ihren Mann an und hoffte, das dieser verstehen würde, was sie ihm damit sagen wollte. Und wenn es den ganzen Tag dauern würde, sie würde sich hier nicht wegbewegen.



24.08.2010 21:49:47
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Verständnislos sah Yngve seine Frau für einen Moment an. Ihr ging es gut, aber warum wollte sie dann...?
Schweigend hörte er zu, was Maíghread sagte. Aber so war es doch gar... War es so, wie sie sagte...? Nachdem seine Frau geendet hatte, wusste Yngve selbst nicht mehr, ob Maíghread recht hatte und alles, was er in den letzten Tagen gemacht und getan hatte, nur ein einigeln und verschließen vor dern Tatsachen war.

"Ich...", begann der Schmied, "...ich... aber...", hilfesuchend sah er seine Frau an, "...habe ich das wirklich getan?", ungläubig schüttelte er den Kopf, dabei hatte er doch für alle da sein wollen, vor allem für Maíghread und Ida...

Gedankenverloren strich er Maíghread eine Strähne ihres langen roten Haares aus der Stirn, "Ich...", begann Yngve erneut, "...das war nicht meine... das wollte ich nicht. ... Ich weiß einfach nicht mehr, was ich glaube soll, Maíghread... ich weiß es einfach nicht mehr...", fügte er mit einem tiefen Seufzen hinzu, "... es... es war alles so sinnlos... er... er hat ihn regelrecht hingerichtet, verstehst du?", seine Stimme versagte ihm, denn mit jedem Wort, dass er sprach kamen die schrecklichen Bilder wieder, die er so fein säuberlich in einem Winkel seines Gehirns verbannt hatte.


bearbeitet von Yngve am 25.08.2010 18:23:11
25.08.2010 18:21:36
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Was sie eben gesagt hatte, war noch lange nicht alles was sie loswerden wollte, aber sie wollte Yngve die Möglichkeit geben etwas darauf zu erwiedern. Schließlich ging es hier um ihn und nicht darum, das sie sich verletzt fühlte weil er sie aus seinem Leben ausschloss.
"Ja, ja das hast du." bestätigte sie ihm noch einmal.

"Ich weiß, dass du das nicht wolltest und die letzen Tage habe ich immer darauf gewartet, das du irgendwann zu mir kommst und mit mir über das sprichst was auf deiner Seele lastet. Aber du bist nicht gekommen. Und länger wollte ich nicht mitansehen wie du leidest." Die Heilerin griff nach der Hand ihres Mannes und hielt diese fest in ihrer eigenen. "Jeder Krieg ist sinnlos, auch wenn das nicht alle einsehen wollen. Es ist nicht deine Schuld gewesen, das Alan gestorben ist." Maíghread drückte die Hand ihres Mannes. "Ich wünschte ich könnte dir sagen was du nun tun sollst oder wie es weitergehen wird. Aber das kann ich nicht. Ich kann nur für dich da sein, dir zuhören und dich unterstützen. Aber dazu musst du dich mir anvertrauen, bitte Yngve."



26.08.2010 16:22:47
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"Aber ich...", leide doch gar nicht... wollte Yngve schon erwidern, er hatte doch alles unter Kontrolle, glaubte er zumindest. Ja, sicher, der Verlust von Alan schmerzte. Und es schmerzte, dass ihm die Rache für seinen Freund verwehrt worden war. Das war das Wenigste, was er für Eila hätte tun können, tun müssen...

Die Berührung von Maíghreads Hand war unglaublich tröstlich und erst jetzt merkte der Schmied, wie sehr er sich danach gesehnt hatte. "Es ist vielleicht nicht meine Schuld, dass Alan getötet worden ist, Maíghread, aber ich hätte ihn rächen müssen, verstehst du? Das war das, was ich wollte, als ich gesehen habe, was dieser Römer getan hatte. Nichts anderes war mehr wichtig...", er stockte, denn er wusste nicht, wie seine Maíghread darauf reagieren würde, was er gaten hatte. Was er selbst nicht verstand. Würde sie akzeptieren können, dass er zu einem Monster geworden war, dass er nur noch hatte töten wollen? Yngve wusste es nicht und so wechselte er erst einmal das Thema.
"Dein Vater hat einmal gesagt, dass jeder von den Göttern seine gerechte Strafe erhalten würde und diese Ansicht habe ich immer geteilt, auch wenn dies nicht ganz dem Glauben unseres Volkes entspricht. Selbst bei Foltlaig habe ich so gedacht und dabei ging es schließlich um dich, den wichtigsten Menschen in meinem Leben...", der Schmied schüttelte den Kopf und sah Maíghread ein wenig hilflos an, " ...aber nachdem... nachdem der Römer Alan geköpft hatte... es war... ich wollte nur noch Rache... es gab...", er unterbrach sich. Nein, er konnte es ihr nicht sagen, sie würde ihm nie wieder liebend in die Arme schließen oder bedingungslos vertrauen, wenn sie wustte, was für ein Monster er war...

26.08.2010 20:10:49
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Schweigend lauschte sie seinen Worten. Maíghread verstand was er ihr damit sagen wollte und sie konnte nachvollziehen was er damit meinte. Rache war das natürlichste auf der Welt, wenn man so etwas grausames miterlebt hatte. Yngve wollte die Rache ja nicht um seinetwillen sondern für seinen guten Freund, dessen Frau und das ungeborene Kind. Nachdenklich fuhr sich Maíghread mit der freien Hand über ihren dicken Bauch. Die Vorstellung ihr Kind ohne Vater großziehen zu müssen war einfach grausam.
Die Heilerin wusste sehr genau wie ihr Vater zu diesem Thema stand, denn sie hatte oft genug mit ihm darüber gesprochen. Und sie wusste auch, dass Yngve stets daran geglaubt hatte. Doch im Leben geschahen Dinge die einen an seinen Überzeugungen zweifeln ließen.
"Schh....." Noch immer hielt sie seine Hand fest in der ihren. Es erschreckte sie zu hören, wie sehr Yngve danach sehnte den Tod seines Freundes zu rächen. Aber nicht weil sie nicht verstehen konnte wieso er dies tun wollte, sondern vielmehr weil sie fürchtete das Yngve einfach eines Tages unüberlegt handeln würde um dieses Verlangen zu stillen.
"Ich kann verstehen das du Alan rächen willst und auch wenn es sehr grausam ist, so hätte er Rache verdient gehabt. Aber du bist ein besserer Mensch als diese Römer und hast dich nicht auf das gleiche Spiel eingelassen. Es hätte dich dein lebenlang verfolgt, hättest du diesen Römer auf dem Schlachtfeld nur aus Rache und nicht aus überlebenswillen getötet."



26.08.2010 20:28:53
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Ihre Hand gab Yngve Halt und Kraft, sonst wäre er vermutlich längst aufgestanden und hätte die Hütte verlassen.
Ja, aus ihrer Sicht war es so, dass er ein besserer Mensch war, als dieser Römer, musste es so sein, sonst könnte sie ihn vermutlich nicht mehr lieben...
Aber war er das wirklich? War er wirklich besser als dieser Schlächter? Der Schmied war sich dessen nicht mehr so sicher, nachdem was dort draussen geschehen war.

"Bin ich das wirklich, Maíghread?", fragte Yngve leise, "du... du weisst nicht, was dort draussen geschehen ist...", eigentlich wollte er es dabei bewenden lassen. Noch immer konnte er ihr nicht sagen, was dort mit ihm geschehen war. "Ich... ich kann es ja selbst nicht erklären... ich weiss auch nicht wirklich, was dort geschehen ist, Maíghread und ich habe Angst, dass es wieder passiert..." Verzweiflung war aus Yngves Stimme zu hören und er hielt ihre Hand so fest, dass es ihr warscheinlich weh tun musste, aber das bemerkte er nicht. Er wollte ihr nicht weh tun, aber er brauchte etwas, woran er sich festhalten konnte. Hilfesuchend sah der Schmied seine Frau an.

Jetzt, wo er angefangen hatte darüber zu reden, aber immer noch versuchte, das Schreckliche vor Maíghread zu verbergen, kehrten die Bilder und die Gefühle von der Schlacht unaufhaltsam zurück...

27.08.2010 21:07:43
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"Das bist du." entgegnete sie rasch. Natürlich war er besser als diese Römer. Maíghread kannte ihren Mann und er hätte nie jemandem etwas zuleide getan, wenn es nicht zwingen notwendig gewesen wäre. Sie wusste das er Gewalt verabscheute, aber wenn es darum ging sein Leben oder das seiner Familie, seines Dorfes zu schützen, dann griff er zum Schwert und kämpfte für all das. In ihrem Heimatdorf hatte sie dies selbst auch oft getan und auch wenn sie gewusst hatte, das es notwendig gewesen war, so hatte sie es nie mit genugtuung getan. Es war immer schwer gewesen zu dem Schwert zu greifen und nicht zu wissen was kommen würde.
Zeiten wie diese waren ohnehin schwer für alle und niemand, nicht einmal die Römer, hatten es verdient so grausma zu sterben. Aber es waren Zeiten in denen dies wohl nicht zu verhindern war, denn sonst würde Yngves Freund noch Leben.

"Nein, nein ich weiß nicht was dort draußen geschehen ist, denn ich war nicht dabei. Doch ich kann nicht verstehen was du mir sagen möchtest, wenn du mir nicht erzählst was geschehen ist. Was auch immer dort passiert ist, Yngve, es wird nicht wieder passieren. Ich wünschte ich könnte dir helfen, aber dazu musst du mir sagen was geschehen ist." Bittend blickte sie ihn an, denn was ihr Mann sagte klang sehr geheimnisvoll, sodass sie sich darauf keinen Reim machen konnte.



29.08.2010 21:29:40
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Ungläubig schaute Yngve seine Frau an. Wie konnte sie nur so sicher sein? Sie war nicht dabei gewesen, hatte nicht gesehen, was er getan hatte, was mit ihm passiert war, hatte nicht diese blinde Wut gespürt und dieses Verlangen zu töten...
Nur leicht schüttelte der Schmied den Kopf, denn er war sich dessen überhaupt nicht so sicher, wie Maíghread es anscheinend war.

"Wie kannst du dir da so sicher sein, dass es nicht wieder passieren wird? Du weißt ja nicht was geschehen ist...", fragte Yngve ein wenig gereizt und stand auf, um in der Hütte unruhig auf und ab zu gehen. Er konnte es ihr nicht sagen. Sie würde sich von ihm abwenden, denn niemand würde etwas mit einem solchen Ungeheuer zu tun haben wollen, geschweige denn mit einem solchen zusammenleben wollen... "Du willst mir helfen? Ich wüsste nicht wie... Willst du mich beim nächsten Mal anketten, wenn es wieder passiert? Vielleicht passiert es ja beim nächsten Mal, wenn nur jemand ein falsches Wort sagt...", meinte der Schmied aufgebracht und unterbrach seine Wanderung für einen Moment, um Maíghread anzusehen.
"Entschuldige... ich...", fügte er ein wenig zerknirscht hinzu, " ... ich habe einfach Angst, dass es wieder geschieht."


bearbeitet von Yngve am 30.08.2010 20:15:49
30.08.2010 20:13:05
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Langsam aber sicher wusste sie nicht mehr was sie sagen sollte. Es kam nicht sehr oft vor, das ihr die Worte fehlten, doch diesmal war es so. Es schien egal zu sein was sie zu Yngve sagte, denn er war offensichtlich davon überzeugt etwas schlimmes getan zu haben oder in der Zukunft etwas schlimmes zu tun. Wieso er ihr nicht erzählen wollte was genau passiert war, wusste sie nicht, doch es verletze sie sehr. Bisher hatten sie sich alles sagen können und Maíghread war so froh gewesen, das Yngve unverletzt zurück gekommen war. Doch nun drohte der Kampf zwischen den Römern doch zwischen ihnen zu stehen.

Mit hochgezogener Augenbraue lauschte sie den Worten ihres Mannes und wurde mit jedem einzelnen davon wütender. Als er ihr an den Kopf warf, das sie ihm nicht helfen konnte und ob sie ihn das nächste mal anketten würde, schlug sie mit der flachen Hand auf den Tisch und blickte ihn wütend an. Seine Entschuldigung hörte sie schon gar nicht mehr, denn das interessierte sie in diesem Moment herzlich wenig. Auch wenn er schreckliches erlebt hatte, so war er dennoch gerade zu weit gegangen.
"Jetzt ist Schluss Yngve. Ich weiß NICHT was dort passiert ist und ich weiß auch nicht ob es nicht wieder passieren wird und ich weiß nicht wie ich dir helfen soll. Aber warum weiß ich das nicht? Weil du einfach nicht mit der Sprache herausrücken willst. Hör auf mich mit irgendwelchen Dingen zu konfrontieren auf die ich dir keine Antwort geben kann, weil du mir nicht sagst was passiert ist. Es ist mir egal was du dort auf dem Schlachtfeld getan hast, weil ich weiß das du es aus gutem Grunde getan hast. Du willst wissen woher ich das weiß? Weil du mein Mann bist und ich dich liebe. Aber wenn du noch einmal so aufbrausend wirst und mir irgendwelche Dinge vorenthälst, dann kannst du dich darauf verlassen dass ich dich irgendwo anketten werde."

Aufregen war so überhaupt nicht gut für sie. Das spürte sie nun auch, als sie ihren Satz beendet hatte. Ihr gemeinsames Kind war offensichtlich von der geladenen Stimmung zwischen seinen Eltern aufgeregt worden zu sein, so dass es Purzelbäume zu schlagen schien. Behutsam strich Maíghread über die Stelle an der sie die meisten Tritte spürte und versuchte das kleine Etwas zu beruhigen.


bearbeitet von Maíghread am 01.09.2010 22:35:27


01.09.2010 22:34:37
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Gerade wollte Yngve seine unruhige Wanderung fortsetzen und darüber nachgrübeln, ob und wie er Maíghread von dem Geschehenen erzählen konnte, als der Knall von Maíghreads Hand auf dem Tisch ihn ins hier uind jetzt zurückholte.

Ja, sie liebte ihn, aber würde sie das auch noch tun, wenn er ihr erzählte, was er getan hatte? Resignierend ließ sich der Schmied auf einem der Schemel nieder, nur um sogleich wieder aufzuspringen, als Maíghread ein wenig das Gesicht verzog und mit der Hand über ihren wundervollen Babybauch strich.
Mit einem großen Schritt war Yngve bei seiner Frau und sah sie besorgt an. "Ist... ist alles in Ordnung? War... war das jetzt meine Schuld?" Sanft strich er ebenfalls über Maíghreads Bauch und sah sie ziemlich schuldbewusst an. Sie hatte recht sie mussten reden...

"Du hast recht, wir müsen reden. Lass uns dahin setzen..." Nachdem sich Yngve gesetzt hatte, sah er Maíghread verzweifelt an, bevor er mit tonloser Stimme anfing zu berichten was geschehen war...
"... als... als ich dann gesehen habe, was der Römer Alan angetan hatte, weiss ich auch nicht, was passiert ist. Es war, als hätte irgendetwas die Kontrolle übernommen, ich konnte nicht mehr klar denken, es zählte nur noch zu töten..." Yngves Stimme brach und als er Maíghread ansah, schwammen seine Augen in Tränen. Er wollte nicht so sein, es war etwas, das er zutiefst verabscheute, rohe sinnlose Gewalt, über die man keine Kontrolle hatte...
"... in... in dem Moment hätte ich jeden umgebracht, der sich zwischen den Mörder von Alan und mich gestellt hätte. Jeden. Verstehst du, Maíghread? Es gab keinen Unterschied mehr..."

02.09.2010 19:59:12
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"Ist alles in Ordnung?" Sichtlich wütend wiederholte sie die Worte ihres Mannes. "Nichts ist in Ordnung, denn du verheimlichst etwas vor mir weil du glaubst ich würde die Wahrheit nicht verkraften. Aber da irrst du dich gewaltig. Ich bin nicht so zerbrechlich, das mich etwas schocken könnte, dass du auf dem Schlachtfeld getan hast. Und es wird auch nichts daran ändern das ich dich liebe." Wie kam Yngve überhaupt nur auf den Gedanken, dass etwas das er getan haben könnte an ihrer Liebe zu ihm etwas ändern würde?
Dieser Gedanke erschien ihr so absurd, das es sie ein wenig erschreckte das Yngve das tatsächlich von ihr dachte. Auf die Frage ob es seine Schuld gewesen sei, dass ihr Kind nun so nervös war, gab sie keine Antwort. Das war jetzt nebensächlich.

Endlich wollte er also mit der Sprache herausrücken. Schweigend setze sie sich neben Yngve und hörte ihm aufmerksam zu. Als seine Stimme brach, griff sie nach seiner Hand und hielt die in ihrer. "Ich verstehe." antwortete sie knapp und führte die Hand von Yngve an ihre Lippen um einen Kuss darauf zu drücken. Dann ließ sie diese wieder sinken. "Und es ist mir egal." Lächelnd blickte sie ihn an und auch in ihren Augen glänzten die Tränen. "Was du gesehen hast, was du erlebt hast war schrecklich. Ich wüsste nichts das ich sagen könnte, dass deinen Schmerz lindern würde und auch nichts das rückgängig machen könnte was geschehen ist. Aber ich kann dir sagen, dass ich nicht glaube, dass du jemanden von uns getötet hättest. Du hättest sehr wohl einen Unterschied gemacht, das weiß ich im tiefsten inneren meines Herzens."
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BeitragThema: Re: Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust   Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust EmptySa Jan 15, 2011 2:14 am

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Yngve zuckte sichtlich zusammen, als Maíghreads Wutausbruch noch immer nicht vorüber war. Er kannte ihr caledonisches Temperament und hätte wissen müssen, das sie so reagieren würde, aber er hatte einfach nicht darüber sprechen können, aus Angst sie zu verlieren...

Sofort schlossen sich seine Finger um ihre, als Maíghread nach seiner Hand griff. Die Wärme ihrer Hand gab dem Schmied Kraft und Trost. Maíghreads knappes 'Ich verstehe' ließ seine schlimmsten Befürchtungen wieder erwachen. Er hätte es doch nicht erzählen sollen, denn nach diesem Geständnis konnte sie ihre Versicherung, dass sich an ihrer Liebe zu ihm nichts ändern würde, sicherlich nicht einhalten...

Ungläubig schaute Yngve auf seine Hand, auf die Maíghread gerade einen Kuss gedrückt hatte und dann auf seine Frau.
Es war ihr egal? Noch immer konnte Yngve nicht glauben, was Maíghread gerade gesagt hatte.
Ihr Lächeln und die Tränen, die in ihren Augen schimmerten, nie glaubte der Schmied etwas bezaubernderes gesehen zu haben, nie schönere Worte gehört zu haben, als die, die Caledonierin gerade sprach.
Mit Tränen in den Augen, zog Yngve seine Frau sanft in seinen Arm und hielt sie ganz fest, "Es... es tut mir leid... so schrecklich leid, m'annsachd. Tha gràdh mòr agam ort", flüsterte er und bemerkte gar nicht, dass er in Maíghread Heimatsprache verfallen war.


bearbeitet von Yngve am 07.09.2010 10:42:13
07.09.2010 10:39:45
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Maíghread war froh, das Yngve ihr endlich gesagt hatte, was ihn bedrückt hatte. Mit ansehen zu müssen wie er sich in den letzten Tagen zusehens von ihr entfernt hatte, hatte sie sehr geschmerzt. Gerade in einer Zeit in der sie ihn an ihrer Seite gebraucht hätte. Doch sie hatte ihn nicht dazu zwingen wollen ihr zu sagen was ihn belastete. Nun war es heraus und Maíghread hoffte sehr, das Yngve ihr glaubte und nun ebenfalls einsehen würde, das er nie einem unschuldigen Menschen etwas angetan hätte, auch wenn er dies in dem Moment auf dem Schlachtfeld vielleicht gedacht hätte.

Als Yngve sie in seine Arme zog, schlang sie dieselbigen um seinen Hals und küsste ihn auf die Wange. "Mi gradhaich a thu." Ihn in der Sprache ihrer Heimat sprechen zu hören machte sie sehr glücklich. Wie sehr hatte sie es vermisst ihn und sich selbst so sprechen zu hören. Manchmal befürchtete sie sogar, das sie die Sprache der Germanen irgendwann einmal besser sprechen würde, wie ihre eigene. Soweit durfte es auf keinen Fall kommen. Die Sprache ihrer Heimat zu hören machte ihr aber gleichermaßen auch bewusst, das sie weit weg von Zuhause war, nicht wusste wie es ihrer Familie ging und mit niemandem aus ihrer Familie das Glück teilen konnte ein Kind zu erwarten. Zwar hatte Yngves Familie sie als Tochter aufgenommen, aber es war nicht das gleiche.
"Versprich mir bitte, dass du nie wieder etwas vor mir verheimlichst." bat sie ihn ebenfalls in ihrer Heimatsprache. Noch einmal würde sie es nicht aushalten, wenn er sich so weit von ihr entfernen würde.
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BeitragThema: Re: Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust   Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust EmptySa Jan 15, 2011 2:15 am

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Auch wenn Maíghread versicherte, dass es ihr egal war, was Yngve getan hatte, so blieben doch noch gewisse Zweifel. Sie war nicht dabei gewesen, hatte nicht gesehen, in welches Monster er sich verwandelt hatte. Hätte sie es gesehen, hätte sie mit Sicherheit Angst vor ihm gehabt...

Als Maíghread ihre Armen um seinen Hals schlang, schob der Schmied diese Zweifel beseite. Ganz fest hielt Yngve seine Frau im Arm, spürte ihre Wärme. Sacht strich er über ihrem Rücken, "Es tut mir leid, m'annsachd. Es tut mir so leid...", flüsterte er noch immer in Maíghreads Muttersprache, "ich verspreche es... es wird nie wieder passieren..."

09.09.2010 12:25:05
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Zwar hörte sie das Versprechen ihres Mannes, doch hatte sie das Gefühl das er es nicht ganz ernst meinte. Nicht das er sie absichtlich anlog, sondern vielmehr weil er nicht wusste ob das was geschehen war wieder geschehen würde. Maíghread hoffte sehr, das Yngve nicht wieder in eine solche Situation kommen würde, denn sie glaubte zu wissen, dass er es nicht verkraften könnte, würde er sich noch einmal so fühlen.
Langsam löste sie sich wieder aus der Umarmung ihres Mannes und blickte ihn liebevoll an.
"Es braucht dir nicht Leid zu tun. Du darfst es nur nie wieder tun. Yngve, du weißt du kannst mit mir über alles sprechen, egal was es ist. Ich liebe dich von ganzem Herzen und es gibt nichts das du tun könntest, was diese Liebe zu dir schmälern könnte."

Während sie mit Yngve in der Sprache ihrer Heimat sprach, strich sie gedankenverloren über ihren Bauch. Sie würde so gerne mehr für Yngve und die Menschen hier im Dorf tun, doch sie konnte nicht. Seit sie hier im Dorf angekommen waren, quälten sie immer wieder Schmerzen und egal wie oft sie sich ausruhte, fühlte sie sich danach nicht besser. Manchmal träumte sie in der Nacht von dem Römer der auf den Wagen gesprungen kam um Isolde an sich zu nehmen. Dann spürte sie meist, wie ihre Hand nach dem Schwert ihres Vater griff und das Blut in ihren Ohren rauschte. Doch bevor sie auch nur die Gelegenheit hatte den Römer zu vertreiben, erwachte sie aus diesen Träumen.
"Sag mir, was kann ich tun um dich von deinen trüben Gedanken abzulenken." fragte sie um sich selbst von ihren Gedanken abzulenken.




09.09.2010 19:52:17
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Eigentlich wollte Yngve seine Frau noch gar nicht wieder loslassen, viel zu sehr genoss er ihre Wärme und Nähe.
"Oh doch, Maíghread. Es muss mir leid tun. Es muss mir leid tun, dass ich dir und deiner Liebe zu mir nicht vertraut habe und dass ich daran gezweifelt habe, dass du mir verzeihen kannst, was ich getan habe. Ich schwöre dir, dass ich dir nie weider etwas verheimlichen werde, m'annsachd." Der Schmied hatte die Worte mit großem Ernst gesprochen, während er seiner Maíghread ebenso ernst in die Augen sah.

Sacht legte Yngve seine Hand auf die von Maíghread und streichelte ebenfalls ihren wunderschönen gerundeten Babybauch. "Ciamar a tha thu?", fragte er leise, denn er hatte den Eindruck, dass sie noch irgendetwas bedrückte, "Geht es dem Baby gut?"

Yngve lächelte und schüttelte leicht den Kopf, "Du kannst nicht mehr für mich tun, als du es ohnehin schon tust, m'annsachd." Zärtlich strich er Maíghread über die Wange, "Du bist für mich da, wenn ich dich brauche, egal wie es dir geht. Du teilst meinen Schmerz über den Verlust von Alans Tod mit mir, du verzeihst mir, was ich auf dem Schlachtfeld getan habe, was ich mir selbst kaum verzeihen kann. Alle anderen Wunden wird die Zeit heilen..."

10.09.2010 20:32:51
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"Was dort auf dem Schlachtfeld gesehen ist, muss schrecklich für dich gewesen sein. Zu sehen wie ein guter Freund von dir grausam getötet wird..." Maíghread konnte sich nicht vorstellen wie es sein musste so etwas zu sehen und sich gleichzeitig so hilflos fühlen zu müssen, weil man nichts dagegen tun konnte. "...das du dich danach verschlossen hast ist nur natürlich. Und ich wünschte ich hätte es länger ertragen können dich so zu sehen. Aber es ging nicht, denn ich wollte nicht dass du mit deinem Schmerz alleine bist. Mit jemandem darüber zu sprechen kann den Schmerz manchmal schon lindern. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht." liebevoll strich sie ihm über die Wangen und war froh als er ihr versprach sich nicht wieder vor ihr zu verschließen.

Lächelnd betrachtete sie ihn, während er mit seiner Hand über ihren Babybauch strich. "Dem Baby schon, der Mutter weniger." entgegnete sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, denn sie wollte nicht das Yngve sich Sorgen um sie machte. "Der Weg hier her war einfach lange und anstrengend. Ich bin müde und erschöpft, hab meine Füße seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen mein Rücken schmerzt." Das alles hatte sie in einem ruhigen Ton gesagt um Yngve und auch sich selbst ein wenig zu beruhigen. Denn tief in ihrem inneren hatte sie unglaubliche Angst davor ihr Kind zu verlieren. Die Schwangerschaft war für sie sehr schwer, es hatte lange gedauert bis es so weit gewesen war und die Worte von Furhild die darüber gespottet hatten, waren noch gut in ihrem Gedächtnis. Sie hatte schon viele Schwangere Frauen betreut und wusste das es normal war sich nicht immer gut zu fühlen, aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, bei ihr sei es etwas anderes.





11.09.2010 13:02:47
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Besorgt schaute Yngve seine Frau an, als diese meinte, dass es Baby gut ginge, nur ihr nicht. Da konnte auch ihr Lächeln als Abwiegelung nicht ausreichen, um dem Schmied die Sorge zu nehmen.
Auch wenn es im Vergleich zu Anderen, die schwere Verletzungen davon getragen hatten, eher banale Dinge waren, die Maíghread zu schaffen machten, so war es bei ihr doch etwas anderes... Sie erwartete ihr erstes Kind und es war ihr während der ersten Monde der Schwangerschaft nicht gut gegangen. Liebevoll streichelte er über den Bauch seiner Frau und überlegte, was er ihr Gutes tun konnte.

Den Gedanken Amalia zu holen, verwarf Yngve sofort wieder, da es seiner Freundin nach Aswins Tod vermutlich noch schlechter ging als ihm selbst und Arnia würde er erst holen, wenn Maíghread über etwas Schwerwiegenderes wie Rückenschmerzen klagen würde...
"Wo schmerzt dein Rücken denn, m'annsachd?", fragte der Schmied leise, "Nur der Rücken oder die Füsse auch?" Wenn sie jetzt zuhause wären, hätte er Maíghread einfach kurzerhand in ihre caledonische Schwitzhütte entführt, damit sie dort hätte entspannen können... aber sie waren nicht zuhause und so musste sich Yngve etwas anderes überlegen.

"Leg dich mal auf die Seite...", meinte er, denn er glaubte nicht, dass sie noch auf dem Bauch würde liegen können. Dann begann der Schmied Maíghread zu massieren. Kurz beugte er sich noch zu ihr herunter und sagte besorgt in ihr Ohr, "Wenn es zu fest ist, musst du es sagen..." Wehtun sollte es nicht, sie sollte sich unter seinen massierenden Händen einfach nur entspannen.

11.09.2010 19:47:17
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"Schau bitte nicht so besorgt, Yngve." Genau das hatte sie geahnt, doch sie konnte ihm nicht verschweigen wie sie sich fühlte, wenn sie ihm gerade vorgeworfen hatte seine Gefühle nicht mit ihr zu teilen.
"Das sind nur Kleinigkeiten und sie werden sicher irgendwann vorrüber sein." Sie wollte nicht, dass Yngve sich um sie sorgen musste, denn es gab wichtigeres und er litt so sehr unter dem Tod von Alan.

Lächelnd blickte sie Yngve an, als er sie fragte wo ihr Rücken denn Schmerzen würde. Die Heilerin deutete auf den unteren Rücken. Hier zog und zerrte es am meisten, egal ob sie stand oder oder saß. "Nein nein, nur der Rücken. Die Füße sind einfach nur...verschwunden." entgegnete sie mit einem Lächeln und einem Schulterzucken. Tatsächlich taten ihre Füße nicht wirklich weh. Es war eher der Rücken der er ihr Schmerzen bereiten.

Auf Yngves Aufforderung hin, legte sie sich vorsichtig auf die Seite und strich kurz über ihren Bauch, denn dort zog es kurz unangenehm. Die Heilerin schloss die Augen und genoss die schmerzlindernden Berührungen ihres Mannes. Sie war den Göttern so dankbar, das Yngve heil zu ihr zurückgekehrt war. Maíghread wollte und konnte sich nicht vorstellen wie es sein würde, wenn die Götter Yngve zu sich geholt hätten. Erst jetzt wo sie lag, spürte sie erst wie müde sie wirklich war. Die letzen Tage hatten ihre ganze Kraft und Aufmerksamkeit gebraucht, sodass sie gar nicht wirklich über sie selbst hatte nachdenken können. Maíghread schüttelte leicht den Kopf. "Nein, das ist gut so." Und das war es wirklich.



12.09.2010 17:55:27
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Lächelnd schüttelte Yngve den Kopf, "Du weißt, dass ich mich immer um dich sorgen werde, m'annsachd, vor allem jetzt. Diese ganze Flucht vor den Römern hat weder dir noch dem Baby gutgetan. Und ich möchte nicht, dass einem von euch beiden irgendetwas passiert." Es hatte so lange gedauert, bis Maíghred endlich schwanger geworden war und Yngve wusste, wie sehr sie darunter gelitten hatte, dass sie noch keine Kinder hatten. Wenn sie sich jetzt überanstrengte und das Baby verlieren würde, würde sie sich das nie verzeihen...

"Also gut, nur der Rücken...", meinte der Schmied und musste lachen, als sie meinte, ihre Füße seien einfach nur verschwunden, "ich kann dir versichern, dass sie noch da sind." Mit diesen Worten griff er sacht hinunter zu ihren kleinen zierlichen Füßen und streichelte diese. Irgednwie konnte er sich nicht vorstellen, dass ihr die Füße nicht wehtaten, wo sie doch soviel mehr Gewicht mit sich rumzuschleppen hatte...

Yngve beobachtete, wie Maíghread sich hinlegte und die Augen schloss. Sie sah so unendlich müde aus...Wenn sie bei der Massage einschlief, umso besser. Dann würde sie endlich ihre wohlverdiente Ruhe bekommen.
Mit gleichmäßigen Bewegungen massierte der Schmied in der gleichen Intensität weiter, nachdem seine Frau bestätigt hatte, dass es so gut war.


bearbeitet von Yngve am 12.09.2010 19:28:11
12.09.2010 19:26:14
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Wie gerne würde sie Yngve nun wiedersprechen. Aber er hatte Recht. Die Flucht vor den Römern war wirklich sehr anstrengend gewesen, sie hatte es schon am ersten Tag bemerkt und dennoch hatten sie nicht rasten können, denn die Römer waren ihnen dicht auf den Fersen gewesen. "Ich werde auf uns acht geben." murmelte sie schläfrig. Sie würde wirklich besser auf sich acht geben müssen. Die Angst das etwas passieren können hatte sich wie eine Hand fest um ihr Herz geschlossen und würde sie erst wieder loslassen, wenn ihr Kind auf der Welt sein würde. Niemals hätte sie gedacht, das sie so lange dafür kämpfen musste endlich Mutter zu werden und es dann so schwierig sein würde. Sie wünschte sich von ganzem Herzen Yngve ein gesundes Kind schenken zu können, aber sie hatte so große Angst davor, das ihrem Kind etwas passieren könnte.

Maíghread lachte auf, als Yngve meinte, das ihre Füße noch dort waren, wo sie diese zuletzt gesehen hatte. Verstohlen wischte sie sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. "Das ist gut zu wissen, wirklich." Es tat so gut einfach normal mit Yngve zu sprechen, ein wenig zu scherzen und sich nicht fürchten zu müssen, dass gleich ein Römer um die Ecke kam und dieses friedliche Beisammen sein beenden würde.

Noch immer lag sie mit geschlossenen Augen auf der Seite und genoss die Berührungen ihres Mannes. Sie konnte schon spüren wie die Schmerzen in ihrem Rücken ein wenig besser wurden. "Danke." murmelte sie müde und es dauerte nicht sehr lange, da war ihr Atem gleichmäßig und kündete davon das sie eingeschlafen war.
Waren die ersten Minuten des Schlafes noch erholsam, so kamen bald die Bilder des Römers der Isolde entführen wollte vor ihr inneres Auge.



12.09.2010 21:20:39
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Yngve hoffte, dass Maíghread ihre eigenen Worte beherzigen würde, denn meistens dachte sie zuerst immer an das Wohlergehen anderer und erst zum Schluss an sich selbst.
Er nahm sich vor, in der nächsten Zeit noch mehr darauf zu achten, dass Maíghread sich schonte, wenn sie es schon selber nicht tat.

Es war schön, Maíghread wieder lachen zu sehen, die letzte Woche hatte dazu wenig Anlass gegeben. Selbst wenn das fliehende Dorf einem Angriff der Römer entgangen wäre, so wussten sie doch ganz genau, was mit den Zurückgebliebenen passiert war, nachdem in der Nacht nach ihrem Aufbruch der Feuerschein zu sehen gewesen war und was am Heiligtum geschehen war...

Es dauerte nicht lange, als auch Yngve das leichte und gleichmäßige Atmen von Maíghread hörte. So ließ er die Massage mit streichelnden Berührungen ausschleichen und beoachtete lächelnd seine Frau noch eine Weile beim Schlafen. Doch schon nach ganz kurzer Zeit, bemerkte der Schmied, dass ihr Schlaf unruhiger wurde. Vermutlich verarbeitete sie die ganzen Ereignisse der letzten Tage im Schlaf. Sollte ihr Schlaf noch unruhiger werden und er den Eindruck gewinnen, dass sie einen Alptraum hatte, würde er sie umgehend wecken.



bearbeitet von Swana am 14.09.2010 10:37:00
14.09.2010 09:42:38
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Der Traum war wirklich unangenehm. Der Römer war wieder auf dem Wagen und hatte bereits nach Isolde gegriffen. Alles lief genauso ab, wie es tatsächlich passiert war und dennoch war irgendetwas anders. Maíghread fragte sich die ganze Zeit über ob sie nicht mehr hätte tun können, was geschehen wäre, wenn der Römer Isolde tatsächlich hätte vom Wagen ziehen können. All diese Gedanken führten, dazu das ihr Schlaf immer unruhiger wurde, bis sie schließlich daraus erwachte.
Sie wusste nicht wie lange sie geschlafen hatte, aber lange konnte es nicht gewesen sein. Müde rieb sie sich die Augen und strich ein paar vereinzelte Haare aus ihrem Gesicht. Sie hatte auf dem Wagen getan was sie konnte und dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, das sie mehr hätte tun können. Den Göttern sein dank war nichts schlimmes passiert.

Langsam drehte sich Maíghread um und blickte Yngve an, der noch immer neben ihr saß. Sie hatte also wirklich nicht sehr lange geschlafen. Eine Hand lag auf ihrem Bauch und strich leicht darüber. "Hat dir Isolde erzählt was auf dem Wagen passiert ist?"



15.09.2010 11:18:33
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Ein wenig besorgt beobachtete Yngve den unruhigen Schlaf seine Frau. Gerade wollte er sie wecken, da die Unruhe nicht vergehen wollte, als Maíghread sich wieder zu ihm umdrehte und sich verschlafen die Augen rieb.

"Schlecht geträumt?", fragte er leise und strich ihr ein widerspenstige Strähne ihres langen roten Haares aus der Stirn. "Auf dem Wagen?" Ein wenig verwirrt sah der Schmied seine Frau an und schüttelte den Kopf, "Sie hat nur erzählt, was mit Mathi geschehen ist und wie sehr Ida darunter leidet, dass sie ihm nicht helfen konnte. Ich denke, ich werde mit den beiden später über die Ereignisse reden. Früher sind sie immer zu mir gekommen, wenn sie etwas auf dem Herzen hatten", fügte Yngve mit einem Lächeln hinzu. Er hatte immer ein sehr inniges Verhältnis zu seinen drei Schwestern gehabt und es hatte sich auch nichts daran geändert, obwohl er solange weg gewesen war.
"Erzähl mir, was passiert ist, m'annsachd...", bat er Maíghread leise, während seine Hand ebenfalls sacht über den Bauch seiner Frau strich.


bearbeitet von Yngve am 15.09.2010 18:46:29
15.09.2010 18:44:21
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Maíghread legte sich etwas bequemer hin und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Ihr Herz schlug noch immer schnell und sie spürte wie ihr Kind unruhiger wurde.
"Als die Römer den Tross überfielen kam einer sehr nahe an den Wagen deiner Eltern. Ich weiß nicht was er eigentlich wollte, ob er nur den Wagen plündern wollte..auf jedenfall kam er auf den Wagen deiner Eltern, schlug deine Mutter so dass sie hinfiel und wollte Isolde mit sich nehmen."
Die Heilerin hielt kurz inne und sah vor ihrem inneren Auge noch einmal die Bilder. Es war alles so schnell gegangen, es hatte vielleicht nur ein paar Minuten gedauert und dennoch war es ihr unendlich lange vorgekommen.
"Ich hab nach dem Schwert meines Vater gegriffen, als dieser Römer auf einmal vor uns gestanden hatte. Er hatte ....sein Gesicht, es hatte diesen seltsamen Ausdruck. E...er hätte sicher nicht davor zurückgeschreckt mich anzugreifen, doch dann ertönte dieses Signal und alle beganen sich zurück zuziehen."
Nicht auszudenken was geschehen wäre, wenn er tatsächlich Isolde auf sein Pferd gezogen hätte. "Bertrada und Eila kamen mit ihrem Wagen noch hinzu und auch dein Vater war wenig später bei uns, doch der Römer wollte deine Schwester nicht los lassen, sondern sie noch immer auf sein Pferd ziehen. Also...also habe ich ihm mit dem Schwerknauf eines übergezogen. Ich habe so gehofft das es reichen würde, das er von Isolde ablassen würde, denn ich wollte nicht richtig gegen ihn kämpfen. Nicht jetzt." Wäre sie nicht schwanger gewesen, dann hätte sie dies sicher in betracht gezogen.

"So schnell alles geschehen war, so schnell war es auch wieder vorrüber. Vielleicht....vielleicht solltest du einmal mit Isolde darüber reden. Sie sah so erschrocken und hilflos aus. Dieses Bild will mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen."



21.09.2010 13:23:53
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Aufmerksam hörte Yngve Maíghread zu, als diese von dem Überfall der Römer auf den tross erzählte, während seine Hand weiterhin zärtlich über ihren Bauch strich. Ab und an konnte er ganz deutlich die Tritte des Babys gegen die Bauchdecke spüren. Ob das wehtat?
Ein paar Mal musste der Schmied seine Wut über das Verhalten des römischen Soldaten herunterschlucken, denn jetzt, im Nachhinein, hatte er sowieso keine Möglichkeit mehr, diese Tat zu rächen.

Stolz war in seine Augen zu sehen, als Maíghread sagte, wie sie den Römer vetrieben hatte, da war es unwichtig, ob dieses Rückzugssignal ertönt war. Es wäre auch so das Beste für den Römer gewesen abzuhauen, um einigermaßen heil aus dieser Situation herauszukommen, nachdem seine Frau zum Schwert gegriffen hatte.
"Meine tapfere Frau...", meinte Yngve liebevoll und zog Maíghread in seine Arme, "Du hast alles richtig gemacht, m'annsachd. Es wäre diesem Hund nicht gut bekommen, wenn er nicht von Isolde abgelassen hätte, nachdem du ihm den Schwertknauf übergezogen hast."

Yngve brauchte nicht lange über Maíghreads Worte nachzudenken, nachdem er erfahren hatte, was mit beinahe mit seiner Lieblingsschwester geschehen wäre. "Ja, das ist eine gute Idee. Und auch mit Ida werde ich reden, wegen des Unglücks mit Mathi. Isolde ist so empfindsam und auch wenn Ida immer so tut, als könne ihr nichts und niemand etwas anhaben, so ist sie Isolde ähnlicher als sie es zugeben möchte."


bearbeitet von Yngve am 21.09.2010 20:29:09
21.09.2010 20:25:36
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Alles Yngve zu erzählen war als würde sie alles noch einmal selbst erleben. Die Bilder dieses Ereignisses traten wieder vor ihr geistiges Auge und die Heilerin hatte das Gefühl als wäre sie wieder mittendrin. Als die Erinnerungen zu klar wurden, schüttelte sie kurz den Kopf um die Bilder wieder loszubekommen.
Ihre Hand ruhte noch immer auf ihrem Bauch und auch die von Yngve lag darauf. Es war seltsam ihr Kind so unruhig zu erleben, denn so unruhig war es noch nicht einmal gewesen, als die Römer sie angegriffen hatten. Noch während sie darüber nachdachte, schien das leichte streicheln das Kind wirklich zu beruhigen, denn es wurde mit einem mal immer ruhiger.
Maíghread atmete ein paar Mal tief ein und aus um das beklemmende Gefühl in ihrer Brust los zu werden.

Nur zu gerne ließ sie sich in Yngves Arme ziehen, auch wenn sie sich gar nicht so tapfer fühlte wie er sie wohl gerade sah. Das hätte jeder getan, noch dazu für die Familie des Mannes. Isolde war doch noch ein Kind, genau wie Ida und ihnen durfte einfach nichts geschehen.
"Deine Schwestern sind sich alle drei sehr ähnlich. Ida und Yelva sind nach außen hin vielleicht ein wenig stärker und gefestigter als Isolde, aber im Grunde sind sie alle sehr einfühlsam."
Maíghread legte ihren Kopf auf Yngves Schoß und schloss kurz die Augen. Sie war so froh das sie nun nicht mehr vor den Römern auf der Flucht waren und auch wenn schreckliche Dinge geschehen sind, so hatten sie noch sehr großes Glück gehabt. Nachdenklich rieb sie sich den Rücken, denn das viele Gehen und Stehen hatte ihr nicht gut getan und so zog es immer wieder sehr unangenehm im Rücken. "Ich bin den Göttern so dankbar das dir nichts geschehen ist."



22.09.2010 22:53:05
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Das sanfte Streicheln schien das Baby zu beruhigen, jedenfalls wurden die Tritte deultich weniger. Als er nichts mehr spürte, ausser der Wärme, die durch Maíghread Kleid drang, fragte er leicht verwirrt, "Was ist jetzt los? Schläft unser Kind?"

Yngve strich Maíghread übers Haar, die sich gerne in sein arm ziehen liess und lauschte ihren Worten, "Ja, das sind sie. Alle drei", meinte er mit einem Lächeln. Seine drei Schwestern waren ganz besondere Menschen für ihn und das Verhältnis der Geschwister war schon immer sehr innig gewesen und so würde Yngve alles tun, damit es seinen Schwestern wieder gut ging.
Als Maíghread sich erneut den Rücken rieb, fragte der Schmied besorgt, "Ist es immer noch nicht besser?"

Erneut zog er Maíghread an sich, "Ich bin den Göttern auch dankbar, dass sie ihre schützende Hand über dich gehalten haben, nicht nur jetzt bei dem Überfall der Römer, sondern auch schon früher...", zärtlich strich er über ihre Wange und küsste sie sanft. Er konnte sich ein Leben ohne diese wundervolle Frau einfach nicht vorstellen.
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Amalia
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BeitragThema: Re: Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust   Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust EmptySa Jan 15, 2011 2:15 am

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Sie war sich nicht ganz sicher. Sie war sich wirklich nicht sicher. "Ich weiß es nicht." antwortete sie auf Yngves Frage. "Seit wir hier im Dorf angekommen sind und uns endlich mal wieder ein wenig Ruhe gönnen können geht es mir nicht besonders gut und ich weiß nicht wie es unserem Kind geht. Ich hoffe dass das alles nur wegen der langen und anstrengenden Reise hier her war."
In ihren Augen war die Angst zu erkennen, dass es ihrem Kind nicht gut gehen würden. So sehr hatte sie sich diese Kind gewünscht und so lange hatten sie und Yngve darauf warten müssen. Sie wollte nun nichts falsch machen.

Es war deutlich aus Yngves Stimme zu hören wie sehr er seine Schwestern liebte und Maíghread konnte es ihm nachfühlen. Sie liebte ihre Brüder auch von ganzem Herzen und es schmerzte sie schon so lange nicht mehr gesehen zu haben. Wie es ihnen jetzt wohl ging? Ob sie noch in dem Dorf ihrer Eltern lebten? Hatten sie nun eigene Hütten, vielleicht sogar schon Kinder? All das würde sie nicht erfahren, genauso wenig ob es ihren Eltern gut ging.

Sie wusste was er damit sagen wollte und sie war ebenfalls froh das die Götter sie nach dieser fürchterlichen Überfahrt wieder zueinander gebracht hatten. Nicht auszudenken was geschehen wäre, wenn sie Yngve nicht wieder gefunden hätte. Nein, daran wollte sie nun lieber nicht denken.



23.09.2010 21:35:56
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Yngves Besorgnis wuchs mit jedem Wort, welches Maíghread sagte. Auch ihre Hoffnung, dass es nur an der Anstrengung der letzten Tage lag, ließ die Besorgnis nicht weniger werden.
Er konnte die Angst in ihren Augen sehen und das machte ihm auch angst. Maíghread war eine selbstbewusste und selbstsichere Frau, Dinge die er sehr an ihr schätzte und liebte und wenn sie unsicher war, so hatte dies einen triftigen Grund.

Sacht strich er ihr über den Rücken, der sie noch immer schmerzte und hielt sie dabei noch immer fest in seinem Arm, "Soll ich Arnia holen? Nur, um ganz sicher zu sein, dass es nur die Anstrengung der letzten Tage ist?" Er wollte ungern Amalia damit belasten, sie hatte im Moment wirklich andere Sorgen, mit denen sie sich auseinander setzen musste.

Ein leicht wehmütigen Ausdruck glaubte Yngve in den Augen seiner Frau zu sehen, als er von Yelva, Isolde und Ida sprach. Bestimmt dachte auch Maíghread gerade an ihre beiden Brüder und ihre Eltern. Der Schmied wusste nur zu gut, welches Opfer seine caledonische Frau gebracht hatte, als sie ihm in seine Heimat gefolgt war und wie sehr sie ihre Familie, die auch für ihn wie eine Familie war, vermisste.
"Es geht ihnen bestimmt gut, m'annsachd. Dort gibt es keine Römer, die ihr Dorf niederbrennen und ihnen ihr Land wegnehmen wollen...", meinte Yngve leise.


bearbeitet von Yngve am 24.09.2010 10:10:51
24.09.2010 10:08:52
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Es tat ihr wirklich Leid, dass Yngve sich nun sorgen machte. Das hatte sie nicht gewollt, aber sie hatten sich geschworen sich immer die Wahrheit zu sagen. Und hier ging es nicht nur um sie, sondern auch um ihr gemeinsames Kind. Die Heilerin wusste das sie oftmals zu Stolz war um fremde Hilfe anzunehmen. Würde sie eine Heilerin kommen lassen, dann würden es Furhild und all die anderen Klatschweiber im Dorf mitbekommen und sich wieder ihren Mund über sie zerreißen. Sie würde sich wieder eine Ewigkeit anhören dürfen, dass es für Yngve besser gewesen wäre, wenn er eine Frau aus seinem Heimatdorf geheiratet hätte. Es schmerzte sie so etwas zu hören, denn ein paar Mal hatte sie diesen Gedanken selbst schon gehabt.

Ob er Arnia holen sollte? Wie gerne hätte sie nun nein gesagt, aber sie konnte es nicht. Maíghread wollte wissen ob es ihrem Kind gut ging und würde sie Arnia nicht kommen lassen, dann würde sie sich selbst Vorwürfe machen. Sie hatte also die Wahl. Entweder sie holte Arnia und wusste später ob es ihrem Kind gut gehen würde, müsste sich dann aber Furhilds Geschwätz und das der anderen anhören, oder aber sie würde nun nein sagen, Arnia nicht kommen lassen und sich nichts anhören müssen. Dabei aber Gefahr laufen, das es ihrem Kind nicht gut ging. Die Entscheidung war einfach. Furhilds Geschwätz hörte sie sich nun schon so lange an, dass würde sie auch weiterhin können. Aber sie würde nicht noch einmal so lange darauf warten können endlich ein Kind zu bekommen, sollte etwas passieren.
Yngves Hände auf ihrem Rücken taten wirklich gut. Zwar verschwand der Schmerz nicht, aber sie fühlte wie sie sich dabei zu entspannen began.
Und dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Diese Rückenschmerzen die sie seit ein paar Tagen hatten, waren anders als jene die sie zuvor immer gehabt hatte. "Bei den Göttern, Yngve..." Maíghread richtete sich langsam auf und war ein wenig bleich im Gesicht geworden. Ihre Hand griff nach der von Yngve und die Angst vor dem was sie nun sagen würde, stand ihr ins Gesicht geschrieben. "Diese Rückenschmerzen...das....das sind Wehen. Vorwehen...So viele Frauen denen ich bei der Geburt ihres Kindes geholfen haben, haben davon gesprochen und ich...ich habe es einfach nicht erkannt." Ihre Stimme war immer schwächer geworden, während sie gesprochen hatte. Wie hatte sie dies nur übersehen können? Und da waren sie, die Schuldgefühle. Sie hatte selbst erlebt wie schwierig es gewesen war Schwanger zu werden und wie sehr sie und Yngve sich dies gewünscht hatten. Doch anstatt sich zu schonen und weniger zu arbeiten, auf sich acht zu geben, stattdessen hatte sie einfach so weitergemacht wie zuvor. "Es tut mir Leid. Es tut mir so leid." flüsterte sie leise.



24.09.2010 13:11:47
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Ganz deutlich konnte Yngve sehen, wie es in Maíghread arbeitete und sie nachdachte, bevor sie antwortete.
Was war, wenn es dem Baby nicht gutging, oder schlimmer noch, wenn Maíghread krank war oder vielleicht beide? Er konnte, er wollte und er würde ihr niemals Vorwürfe machen, wenn die Strapazen der letzen Tage einfach zuviel für sie gewesen waren. Es hatte zwar lange gedauert, viel länger als bei den meisten anderen Frauen, bis Maíghread schwanger geworden war, aber sollten sie das Baby verlieren, würde Maíghread irgendwann wieder schwanger werden. Die Götter hatten ihnen schon einmal dieses Geschenk gemacht, sie würde es wieder tun...

"Was...?", fragte Yngve sprachlos und sah Maíghread verwirrt an. Wehen? Sein Herz blieb beinahe stehen, als Maíghread dies sagte. "Was...? Wie...", fragte er erneut, "Aber... aber ist das nicht viel zu früh? Ich... ich meine... wann sollte es denn soweit sein?" So genau hatten sie darüber eigentlich noch gar nicht gesprochen, aber es konnte doch jetzt noch nicht soweit sein...

"Ssssccchhh...",meinte der Schmied leise und strich Maíghread sanft übers Haar, "sschh.... ist schon gut, m'annsachd. Du hast nichts falsch gemacht. Es wird alles gut... glaub mir", er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie direkt an, "es wird alles gut werden, Maíghread, vertrau mir." Sanft küsste Yngve sie auf den Mund und sah sie dann wieder an, "Kann... kann ich dich für einen Moment allein lassen. Dann werde ich Arnia holen. Sie wird dir bestimmt sagen, dass alles in Ordnung ist und dass du dich nur ein bisschen schonen musst." Es sollte aufmunternd klingen, aber Yngve konnte eine gewisse Besorgnis nicht aus seinem Innern verbannen.


bearbeitet von Yngve am 24.09.2010 19:57:19
24.09.2010 19:55:32
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Das konnte und das durfte einfach nicht sein. Wie hatte sie die Anzeichen nur übersehen können? Sie war doch sonst nicht so. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so hilflos wie in diesem Moment gefühlt. Normalerweise war sie diejenige die Frauen in ihrer Situation Ratschläge gab oder ihnen half und nun stand sie mit einem Mal auf der anderen Seite und musste erleben wie es sich anfühlte. Es war kein schönes Gefühl. Maíghread hatte das Gefühl jemand hätte ihr die Luft zum atmen genommen. Ihr Herz schlug schnell, das Atmen schmerzte fürchterlich und ihr war ganz schlecht bei dem Gedanken geworden, das sie die Anzeichen ihres Körpers schlichtweg übersehen hatte.
"Doch, zu früh." antwortete sie matt auf Yngves Frage. War sie den Göttern eben noch dankbar gewesen das sie Yngve unverletzt zu ihr nach Hause gebracht hatten, so wuchs nun der Groll gegen sie. Was hatte sie ihnen denn getan um so bestraft zu werden?
"3 Monde noch, hätte es gedauert." Bis zur mitte des Winters. Es war zu früh, es war viel zu früh und Maíghread wollte sich nicht ausmalen was nun alles passieren konnte. Traurig blickte sie Yngve an, als dieser ihr Gesicht in seine Hände nahm. Wie gerne würde sie ihm glauben, aber sie wusste Dinge die er nicht wusste. Und im Augenblick war jegliche Hoffnung aus ihr gewichen. Dennoch nickte sie, denn sie wollte nicht das Yngve sich noch mehr Sorgen machen musste, als er es ohnehin schon tat.

Ihr fiel es schwer überhaupt irgendetwas zu sagen und so nickte sie nur ein weiteres Mal als ihr Mann sie fragte ob er sie kurz alleine lassen könnte um Arnia zu holen. Langsam legte sie sich zurück ins Bett, ihre Hand ruhte noch immer auf ihrem Bauch und sie wünschte sich nichts sehnlicher als das dies ein Traum war aus dem sie nun gleich erwachen würde.



25.09.2010 14:08:20
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Die lähmende Angst, die sich im Raum ausbreitete, nachdem Maíghread nur matt auf Yngves Frage geantwortet hatte, war beinahe greifbar und raubte dem Schmied beinahe die Luft zum atmen.
Drei Monde noch, das war ein verdammt lange Zeit... viel zu lange... das konnte das Baby doch nicht überleben...
Yngve schüttelte den Kopf, er konnte und wollte daran glauben, dass die Götter ein Einsehen mit ihnen hatten und dass alles wieder gut würde. Sobald er die Heilerin geholt hatte, würde er zu dem kleinen Heiligtum, welches sich hier beim Dorf befand gehen und mit der hiesigen Wala oder dem Goden sprechen und Tanfana ein Tier opfern, für Maíghread und für das Baby...

"Ich bin gleich wieder da... ruh dich aus...", mit diesem Worten verabschiedete sich Yngve von Maíghread und küsste sie noch einmal zärtlich, bevor er die Hütte verließ und sich auf die Suche nach Arnia machte.

25.09.2010 18:55:32
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Vielleicht hatte Yngve recht. Vielleicht würde sie sich wirklich nur ein wenig mehr ausruhen müssen. Dann würde schon alles wieder gut werden. Hoffte sie zumindestens, denn etwas anderes konnte sie im Augenblick kaum tun.
Sie war Heilerin und eigentlich hätte sie selbst nun wissen müssen was sie tun musste, doch sie war vor Angst gelähmt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Maíghread blickte Yngve noch nach während er die Hütte verließ, dann schloss sie die Augen und began zu weinen.

Sie hatte sich so sehr dieses Kind gewünscht und nun musste sie darum fürchten das es ihm nicht gut gehen würde. Ein weiteres Mal wünschte sie sich von Herzen ihre Mutter wäre nun hier und könnte sie in den Arm nehmen, tröstend über ihre Haare streichen und ihr sagen, dass alles gut werden würde. Doch sie war nicht hier und würde nichts von alledem tun können.



26.09.2010 19:35:24
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Kaum hatte Yngve die Gästehütte verlassen, in der seine Familie untergebracht war, hatte er Arnia auch eigentlich schon gefunden, denn sie ging gerade über den Dorfplatz. Schnell war er bei ihr und versuchte ihr mit wenigen Worten zu erklären, was los war.

Sie schien nicht ganz zu vestehen, was er ihr versuchte klar zu machen, aber sie holte rasch ihre Sachen und betrat mit dem Schmied zusammen wieder die Gästehütte.

Ynge trat wieder an das Lager seiner Frau und sah, dass sie geweint hatte. Tröstend nahm er sie in den Arm, "Alles wird gut werden, m'annsachd. Arnia ist jetzt hier und sie wird dir auch sagen, dass alles wieder in Ordnung kommt...", hilfesuchend sah der Schmied die Heilerin an, bevor er sich nocheinmal an sein Frau wandte, "ich lasse euch beide dann jetzt allein, ich muss noch etwas erledigen... und bin hoffentlich bald zurück." Liebevoll küsste er Maíghread noch einmal, bevor Arnia den Platz an Maíghreads Lager überließ und die Hütte verließ.


tbc: Das Heiligtum


bearbeitet von Yngve am 02.10.2010 20:25:52
26.09.2010 20:02:31
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Arnia


Arnia war gerade beim Brunnen gewesen, um einen Eimer Wasser zu holen, als einer der Flüchtlinge, sie glaubte sich daran zu erinnern, dass er Yngve hiess, ziemlich aufgebracht und durcheinander ihr kam. Sie wurde aus seinen Worten zunächst nicht ganz schlau, aber er machte sich wohl ziemliche Sorgen um seine schwangere Frau.
Die Heilerin versuchte ihn zu beruhigen und holte schnell ihre Sachen und folgte ihm dass in die Gästehütte, in der er mit seiner Familie untergebracht war.

"Heilsa, Maíghread", begrüsste Arnia die andere Heilerin. Sie hatten sich am ersten Tag kennengelernt und Informationen über die Verletzungen der Flüchtlinge ausgetauscht. Daher konnte sie sich wohl auch an Yngves Namen erinnern.
Als der Schmied mit seiner Frau sprach, hielt sich die Heilerin ein wenig im Hintergrund und lächelte ihn unverbindlich an, als er sie hilfesuchend ansah. Sie würde keine Versprechungen machen, solange sie Maíghread nicht untersucht hatte.

Nachdem Yngve gegangen war, setzte Arnia sich zu der anderen Heilerin ans Lager und lächelte diese beruhigend an. Jetzt konnte auch sie sehen, dass die Caledonierin geweint hatte. "Erzähl mit bitte genau, was passiert ist, Maíghread. Ich bin aus den Worten deines Mannes nicht ganz schlau geworden. Er war ziemlich aufgeregt."
Die Heilerin hatte eine sanfte und angenehme Stimme, die schon oft, sehr beruhigned auf ihre Patienten gewirkt hatte. Arnia wollte zunächst einmal hören, was Maíghread zu berichten hatte, bevor sie sie untersuchen würde.

26.09.2010 20:23:49
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Hastig wischte sie sich die Tränen aus den Augen, als sich die Tür zur Hütte öffnete und Yngve mit Arnia eintrat. Sie wollte nicht das ihr Mann sehen würde, das sie geweint hatte, aber er sah es trotzdem als er sich an das Lager setzte.
Kurz schloss sie die Augen als er sie liebevoll küsste. Sie liebte diesen Mann von ganzem Herzen und sie wünschte sich nichts sehnlicher als ihm ein gesundes Kind zu schenken.

Er würde gehen? Wohin wollte er denn? Maíghread war ein wenig verwirrt darüber, dass Yngve sie alleine lassen wollte. Vielleicht konnte er nicht dabei sein oder wollte es nicht? Sie wusste es nicht und es war auch schon zu spät darüber nachzudenken, denn Yngve war schon gegangen.
Traurig blickte sie nun Arnia an, die sich neben sie gesetzt hatte. Maíghread wischte sich noch einmal die, wiederaufsteigenden, Tränen aus den Augen und holte tief Luft ehe sie anfing zu sprechen.
"Ich...seit...seit ein paar Tagen habe ich Rückenschmerzen doch sie sind anders alls all die vorherigen Schmerzen. Ich habe....habe es nicht erkannt. Doch es sind Vorwehen und das darf nicht sein." flüsterte sie leise. "Es ist noch zu früh, viel zu früh."




26.09.2010 20:46:13
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Arnia


Mitfühlend sah Arnia die andere Heilerin an, während diese eher kurz berichtete, wie sie sich in den letzten Tagen gefühlt hatte. Die Heilerin nickte. Die andere Frau war ebenfalls Heilerin und würde vermutlich ihre Schmerzen richtig als Vorwehen einschätzen, nachdem Arnia am Tag der Ankunft deren Arbeit gesehen hatte und Maíghread als überaus fähig einschätzte, dennoch wollte sie gerne mehr über die Schwangerschaft und deren Verlauf erfahren.

Als Maíghread geendet hatte, griff sie nach ihrer Hand und hielt diese sacht fest.
"Wie viel zu früh ist es denn deiner Meinung nach?", fragte die Heilerin nach und schaute auf den bereits ziemlich großen Bauch der Caledonierin. Nach der Größe des Bauches zu schließen, würde Arnia die bevorstehende Geburt auf etwa anderthalb bis höchstens zwei Monde schätzen, aber sie wollte mehr Informationen von Maíghread. "Würdest du mir mehr von deiner Schwangerschaft erzählen, damit ich mir ein genaueres Bild machen kann. Vielleicht sind die Gründe für deine Schmerzen nicht nur in den letzten paar Tagen begründet, in denen du recht großen Strapazen ausgesetzt warst. Beschreibe auch die Schmerzen so genau, wie möglich, wenn du kannst."

27.09.2010 09:34:52
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Vorsichtig setzte sich Maíghread etwas aufrechter hin und blickte Arnia aus traurigen Augen an. Sie war es nicht gewohnt die Hilfe einer Heilerin in Anspruch nehmen zu müssen. Es fühlte sich seltsam an und sie mochte es nicht. Das hier war nicht ihre Welt.
"3....3 Monde." antwortete sie stockend und kämpfte verzweifelt gegen die aufsteigenden Tränen. Sie nickte leicht bei jedem einzelnen Wort der Heilerin und dachte angestrengt über die Antwort nach.
"Es...es war sehr schwer für mich schwanger zu werden. Yngve und ich haben uns so sehnsüchtig ein Kind gewünscht, doch die Götter wollten uns diesen Wunsch viele Jahre nicht erfüllen. Erst jetzt." fügte sie leise hinzu und schwieg einen Moment. Die Angst ihr gemeinsames Kind zu verlieren griff wie eine kalte Hand nach ihrem Herzen. "Ich war so glücklich als Amalia mir sagte das ich schwanger bin. Doch es war nicht so einfach. Schon am Anfang ging es mir nicht gut. Ich war sehr müde, hatte ständig Kopfschmerzen, mir war schlecht und ich habe mich einfach nicht wohl gefühlt. Das hielt ein paar Monde an, bis es schließlich weniger wurde und die Rückenschmerzen angefangen haben. Ich...ich dachte immer es wäre einfach wegen dem zusätzlichen Gewicht. Doch ich war immer noch sehr müde und erschöpft. Das hat sich bis heute noch nicht gebesser." Maíghread hatte sehr schnell gesprochen, denn sie hatte Angst gehabt Arnia nicht alles erzählen zu können, ehe die Tränen wieder die Oberhand gewannen.
Hastig wischte sich die Heilerin die Tränen aus den Augen und sah Arnia an. "Bitte...bitte verspreche mir, dass du mir die Wahrheit sagen wirst."



27.09.2010 13:29:46
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Arnia


Die marsische Heilerin beobachtete und hörte Maíghread genau zu, bei dem was sie zu berichten hatte.
Drei Monde also noch? Irgendwie erschien ihr der Bauch der Schwangeren dafür zu dick, aber es gab Frauen, die hatten einen riesigen Bauch und bekamen dann trotzdem nur ein kleines oder normal großes Kind. Es musste also nichts bedeuten. Allerdings hatte sie einen sehr vagen Verdacht, der sich mit der körperlichen Untersuchung entweder bestätigen oder als unbegründet erweisen würde.
Ein Lächeln erschien auf Arnias Gesicht, auch wenn der Caledonierin die Angst um ihr Ungeborenes ins Gesicht geschrieben stand, so hörte sie dennoch aus ihren Worten, dass sie sich nichts sehnlicher als dieses Kind gewünscht hatte.

Sie nickte hier und da und schenkte Maíghread ein aufmunterndes Lächeln, als diese geendet hatte und drückte leicht ihre Hand. "Mach dir keine Sorgen, Maíghread, ich verspreche es dir. Es ist nicht meine Art, jemandem falsche Versprechungen oder Hoffnungen zu machen, aber lass mich dich erst einmal untersuchen, bevor ich irgendetwas sage. Nur soviel kann ich dir schon sagen, die Übelkeit am Anfang deiner Schwangerschaft ist relativ normal, vielen Frauen geht es am Anfang nicht gut, aber das weißt du ja sicherlich selbst. Auch die Müdigkeit ist normal. Die Kopfschmerzen machen mir da schon etwas mehr Sorgen. Hattest du die vorher auch schon mal?" Dass die Caledonierin allerdings immer noch müde und erschöpft war, lag vermutlich daran, dass sie sich in der letzten Zeit einfach zu viel zugemutet hatte, vor allem in den letzten Tagen...

"Dann würde ich dich jetzt gerne untersuchen, Maíghread. Kannst du dafür bitte hinlegen und dein Kleid bis über deinen Bauch hochschieben oder es ausziehen?"
Während die andere Heilerin ihrer Bitte nachkam, wusch sich Arnia gründlich die Hände mit warmen Wasser, denn viele Frauen fanden es äußerst unangenehm, wenn sie diese mit kalten Händen untersuchte.
Sacht legte Arnia ihre Hände auch Maígreads Bauch und tastete diesen vorsichtig ab. An einigen Stellen verharrte sie ein wenig länger und tastete noch einmal gründlicher, dann nickte sie. Ja, sie war sich nun sicher, dass sich ihr leiser Verdacht, den sie zuvor schon gehegt hatte, bestätigte. Aber bevor sie Maíghread davon erzählte, wollte sie die Untersuchung erst beendet haben und sicher sein, dass ihr sonst weiter nicht fehlte.

"Sag mit bitte, wenn du meinst, dass du wieder eine Wehe hast. Ich möchte dann nämlich sehen und fühlen, wie dein Bauch reagiert", bat sie Maíghread.
Auch den Rücken der Caledonierin schaute sich die Heilerin genau an und tastete diesen ab, denn es konnte ja noch andere Gründe wie nur die Schwangerschaft oder die Vorwehen für die Schmerzen geben.
Nachdem Arnia dann auch den wohl unangenehmsten Teil der Untersuchung abgeschlossen hatte, lächelte sie Maíghread beruhigend an, während sie sich die Hände wusch.
"Ich kann dich beruhigen, Maíghread. Meiner Einschätzung nach besteht im Moment keine akute Gefahr für dich oder... die Babys." Jetzt war es raus und Arnia war gespannt darauf, wie die andere Heilerin auf diese Neuigkeit reagieren würde, "wir können die Wehe zwar noch abwarten, aber ich denke nicht, dass diese etwas ändern wird."

27.09.2010 19:28:38
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Schweigend nickte die Heilerin auf Arnias Worte. Sie musste sich jetzt zusammenreißen. Es würde weder ihr noch ihrem Kind noch Yngve etwas bringen, wenn sie nun die Nerven verlieren würde. Sie musste stark sein, wie immer, für sich, ihr Kind und ihren Mann.
"Nicht wirklich. Als ich neu in diesem Land hier war, da hatte ich dies öfters, doch dann verschwanden die Kopfschmerzen. Erst seit ich Schwanger bin sind sie wieder da und haben dabei von einem zum anderen mal immer an Intensivität gewonnen." Sie hatte sich nie wirklich Gedanken um die Kopfschmerzen gemacht, denn für sie waren sie immer ein bestandteil ihrer Schwangerschaft gewesen. Maíghread hatte immer geglaubt, das es einfach die Reaktion ihres Körpers auf Stress und die ganzen Umstellungen gewesen war.

Auf Arnias aufforderung hin schob sie ihr Kleid so weit nach oben, wie diese es verlangt hatte und ließ dann die Untersuchung über sich ergehen. Wieder einmal musste sie daran denken, dass sie dies selbst schon so oft gemacht hatte und noch nie darüber nachgedacht hatte wie es sein musste einmal auf der anderen Seite zu sein. Nun war sie auf der anderen Seite und musste sich eingestehen das es nicht wirklich angenehm war. Ein paar mal zuckte sie unter den Händen der Heilerin zusammen, doch nicht weil diese kalt oder etwas ähnliches waren, sondern vielmehr weil diese berührungen ein wenig schmerzten.

Nachdem die Untersuchung beendet war, zog Maíghread ihr Kleid wieder ordentlich hin und richtete sich etwas auf, sodass sie Arnia gut sehen konnte. Das Herz der Heilerin schlug schnell, denn sie hatte ein wenig angst vor dem was Arnia nun sagen würde. Gespannt sah sie diese an und als Arnia ihr sagte das keine akute Gefahr für sie oder ihre Babys bestand glaubte sie sich verhört zu haben. Hatte Arnia gerade tatsächlich die Mehrzahl genannt? Maíghread zog eine Augenbraue nach oben, ließ die Worte noch einmal durch ihren Kopf gehen und schlug dann die Hände vor den Mund. Arnia hatte wirklich die Mehrzahl genannt, das...das ...Maíghread konnte ihre Gedanken nicht ordnen, denn diese schossen auf einmal wild hin und her. Tränen stiegen ihr in die Augen, doch diesmal vor Freude. Ihrem Kind...ihren Kindern ging es gut.
"Das ist wundervoll." brachte sie schließlich mit einem erleichterten und herzlichen Lachen heraus.



28.09.2010 18:00:57
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Arnia


Aufmerksam lauschte Arnia Maíghreads Worten, als diese von ihren Kopfschmerzen berichtete. "Dass du die Kopfschmerzen schon vorher hattest, wenn auch nicht ganz so schlimm, scheint meine Annahme, dass sie nur bedingt mit deiner Schwangerschaft zu tun haben, zu bestätigen. Dein Rücken ist nicht ganz gerade, das habe ich eben beim Abtasten gefühlt und das zusätzliche Gewicht tut sein Übriges dazu...", dass ein nicht ganz gerader Rücken Schmerzen bereiten konnte musste sie Maíghread nicht erst erklären, die andere Frau war ebenfalls Heilerin und hatte dies mit Sicherheit, vor allem bei älteren Menschen, die schon eine krummen Rücken hatten, schon oft gesehen.

Die hochgezogene Augenbraue der werdenden Mutter ließ die Heilerin schmunzeln, "Ja, du hast richtige gehört. Du erwartest Zwillinge", lächelnd sah Arnia, wie die Anspannung und Besorgnis von Maíghread abfiel, als ihr ihre Worte so richtig bewusst wurden. Es war ein gutes Gefühl, jemandem die Sorge nehmen zu können und ihn glücklich zu sehen.

Arnia wollte Maíghread ungern aus ihrer euphorischen Stimmung herausbringen, aber die Caledonierin musste unbedingt noch einige Dinge beachten, damit es nicht in den letzten Monden doch noch zu Problemem kam, "Auch wenn im Augenblick keine akute Gefahr besteht, Maíghread, musst du dich unbedingt schonen. Du hast gesehen, was die letzten Tage bewirkt haben. Sie haben Vorwehen ausgelöst. Und wenn du nicht auf dich un deine ungeborenen Kinder achtgibst, könnte es doch noch zu Problemen kommen. Du solltest dich viel hinlegen und nichts schweres heben.", Eindringlich sah die Heilerin Maíghread an. Gerade sie als Heilerin sollte verstehen, dass sie sich unbedingt an diese Anweusungen hielt.

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Amalia
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BeitragThema: Re: Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust   Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust EmptySa Jan 15, 2011 2:16 am

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Das ihr Rücken die Kopfschmerzen auslösen könnte hatte sie total außer Acht gelassen. Aber nun da Arnia es sagte, machte es Sinn. Sie würde sich auf jedenfall vornehmen etwas sorgsamer mit sich umzugehen und vielleicht eine Zeitlang nicht allzu schwer zu tragen, bis ihr Rücken sich wieder ein wenig erholt hatte. Dann würden bestimmt auch die Kopfschmerzen weniger werden.

Zwillinge...Es war unglaublich. Maíghread konnte einfach nicht fassen was Arnia da gerade gesagt hatte. Tränen der Freude kullerten ihr über die Wange die sie rasch verlegen wegwischte. Das waren wundervolle Neuigkeiten. Niemals hätte sie gedacht mit einem solchen Glück gesegnet zu werden. Natürlich wusste sie auch welche Gefahren die Schwangerschaft und die Geburt von Zwilllingen mit sich brachten, schließlich war sie vor nicht allzulanger Zeit in einem Nachbardorf gewesen um einer jungen Frau bei der Geburt zu helfen. Und dennoch überwiegte in dem Moment die Freude auf ihre Kinder.
Was würde nur Yngve zu dieser wundervollen Neuigkeit sagen? Würde er sich freuen? Natürlich würde er sich freuen.

Aufmerksam lauschte sie den Worten der anderen Heilerin. Sie wusste das sie sich unbedingt schonen musste, das hatte ihr der heutige Tag deutlich bewiesen. So Angst hatte sie schon lange nicht mehr gehabt und dieses Gefühl wollte sie so schnell nicht wieder haben.
"Ich danke dir, Arnia, dass du so schnell gekommen bist und auch für deine ehrlichen Worte. Der heutige Tag hat mir wirklich sehr große Angst gemacht. Also werde ich versuchen mich in nächster Zeit sehr zu schonen, auch wenn es mir sicher schwerfallen wird." Maíghread wusste wie sie war und sie wusste auch das es einfach nicht ihr Ding war nicht zu helfen und sich auszuruhen. Aber das hier war nun etwas anderes. Sie musste es tun und sie würde es tun.
"Ich kann es noch gar nicht glauben...Zwillinge..." Überglücklich sah sie die andere Heilerin an und in ihrem Gesicht stand deutlich die Freude und Unglaubigkeit über diese Nachricht geschrieben.



01.10.2010 18:47:00
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Arnia

Es war Maíghread anzusehen, dass sie immer noch nicht ganz glauben konnte, dass sie gleich zwei Kinder unter dem Herzen trug, aber die Freude darüber war ihr deutlich anzusehen.

"Schon gut, Maíghread", die junge Marserin winkte ab, "Ich bin die Heilerin dieses Dorfes und ich würde den Menschen hier einen schlechten Dienst erweisen, wenn ich mich nicht um ihre Sorgen und Nöte kümmern würde." Arnia lächelte, sie konnte es gut verstehen, dass es der Caledonierin schwer fallen würde, sich zu schonen. Sie hatte sich auch kaum geschont, wärhend ihre beiden Schwangerschaften, aber wenn sie keinen dicken Bauch gehabt hätte, hätte sie die Schwangerschaften nicht einmal bemerkt, so gut war es ihr während dieser Zeit ergangen.

"Ich weiss, dass es dir nicht leicht fallen wird, Maíghread, aber du musst dich wirklich schonen. Denke immer an heute, dann wird es dir leichter fallen und sprich auf jeden Fall mit deiner Familie, sie wird dich unterstützen", zumindest machte Maíghreads Mann den Eindruck, als würde er sich sehr um seine Frau sorgen, den Rest der Familie hatte Arnia noch nicht kennengelernt.
Das Glück war Maíghread regelrecht ins Gesicht geschrieben, als sie noch einmal die freudige Nachricht wiederholte, die Arnia ihr gemacht hatte. "Das ist auch etwas besonderes, Maíghread. Tanfana macht euch beiden damit ein großes Geschenk."

02.10.2010 21:29:52
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Sicherlich würde Yngves Familie sie unterstützen, doch dass war etwas das Maíghread nicht wirklich wollte. Sie wollte weiterhin ihren Haushalt selbst erledigen, ohne dabei auf Hilfe angewiesen zu sein. Doch das musste Arnia ja nicht wissen. Die Heilerin hätte es so gerne gehabt, dass ihre Mutter nun bei ihr wäre. Sie hätte ihr sicher mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Nicht dass Yngves Mutter dies nicht auch tun würde, aber es war eben seine und nicht ihre Mutter.
Damit Arnia nichts von ihren Gedanken ahnte, lächelte sie freundlich und strich sich über ihren dicken Babybauch. Noch immer konnte sie nicht so recht glauben was Arnia ihr gerade eben gesagt hatte.
Yngve würde sich sicher sehr darüber freuen. Hoffentlich war er bald wieder zurück.
"Das werde ich, Arnia." fügte sie freundlich hinzu. Sie würde sich auf alle Fälle schonen. Die nächsten Tage sicher etwas mehr, bis es ihr wieder besser gehen würde und dann würde sie sehen wie viel sie ihren Haushalt geregelt bekam oder wie sie den Menschen hier im Dorf helfen könnte.
"Ich möchte dich nicht länger aufhalten, Arnia. Du hast sicherlich noch einiges zu tun. Ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du dich um die verletzen Menschen aus Alarichs Dorf kümmerst."



07.10.2010 19:47:24
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Arnia


Da Arnia Maíghread nicht gut kannte, glaubte sie ihr, dass sie ihre Ratschläge befolgen würde, dennoch würde sie in ein paar Tagen noch einmal bei der Caledonierin vorbeischauen, nur um sicher zu gehen, dass wirklich wieder alles in Ordnung war und die Vorwehen sich wieder gelegt hatten. Eine Schwangerschaft mit Zwillingen war immer risikoreicher als eine mit nur einem Kind und nachdem was diese Menschen hier durchgemacht hatten, wollte Arnia kein unnötiges Risiko eingehen.
Lächelnd nickte sie zu dem Versprechen der anderen Heilerin, sich zu schonen.

Arnia schüttelte lächelnd den Kopf, "Du hälst mich nicht auf, Maíghread. Im Moment ist von den Bewohnern unseres Dorfes niemand so schwer erkrankt, dass ich dort länger gebraucht werde und eure Verletzten sind auch alle versorgt und du hattest ein ernsthaftes Problem." Die junge Marserin wollte nichts davon wissen, dass sie 'aufgehalten' wurde, wenn sie als Heilerin tätog war, gab es kein 'aufhalten'.
"Das mache ich doch gerne, Maíghread. Ihr seid zwar zwei Heilerinnen, aber ihr habt beide die Schrecken des Angriffs miterlebt und jedesmal, wenn ihr jemanden mit Verletzungen von dem Angriff behandelt, werdet ihr daran erinnert. Auch ihr sollt euch ausruhen und erholen, gerade du und das weisst du auch." Dass Amalia den Mann, den sie liebte verloren hatte, wusste Arnia nicht, sie hatte sich nur kurz mit ihr unterhalten, um etwas über die Verwundeten in Erfahrung zu bringen.

08.10.2010 19:02:43
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Maíghread nickte schweigend auf Arnias Worte. Seit sie nun in diesem Dorf angekommen waren, hatte sie gespürt wie müde und erschöpft sie eigentlich gewesen war. So ging es sicherlich auch den anderen Menschen aus Alarichs Dorf. Für sie alle waren die letzten Tage anstrengend und kräftezehrend gewesen und sie alle hatten sich nun ein wenig Erholung verdient. "Ich bin wirklich froh, dass wir in diesem Dorf Unterschlupf gefunden haben. Die Menschen aus Alarichs Dorf mussten viel erleiden. Sie alle haben es verdient ein wenig zur Ruhe zu kommen. Auch wenn es nur vorrübergehend ist. Es wird uns allen gut tun." Freundlich lächelte sie die Heilerin an.

Wo blieb denn nur Yngve? Wollte er nicht schon längst wieder hier sein? Sie waren schon während der Flucht lange getrennt gewesen und die Heilerin wollte nun etwas Zeit mit ihrem Mann verbringen, zumal sie eine so wundervolle Neuigkeit hatte, die sie ihm gerne erzählen würde.
Doch sie würde sich wohl noch ein wenig gedulden müssen. Sicher wusste Yngve auch nicht wie lange Arnia bei ihr bleiben würde und so wie sie ihren Mann kannte, wollte er nicht stören.



11.10.2010 19:50:33
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Arnia


Arnia lächelte zu Maíghreads Worten. Auch wenn es eine außergewöhnliche 'Belastung' für das Dorf war, so viele Flüchtlinge aufzunhemen, so wußte sie ganz genau, dass ihr Vater dies nicht wirklich als Belastung sah. "Mein Vater hätte euch niemals abgewiesen. Das hätte er niemals mit seinem Gewissen und auch niemals vor Tanfana verantworten können, Menschen in Not die Tür zu weisen. Außerdem hat mein jüngster Bruder euren Rich und dessen Frau in sein Herz geschlossen, da konnte mein Vater gar nicht mehr 'Nein' sagen", fügte Arnia schmunzelnd hinzu. Es war selten, dass Siegher so schnell zu Fremden Vertrauen fasste und auch noch mit diesen sprach... vielleicht war es Zeichen der Göttter.

"Ihr alle habt es verdient euch auszuruhen, Maíghread und vor allem du. Du hast jetzt nicht nur deine Pflicht als Heilerin, sondern auch eine Pflicht gegenüber deiner Familie und deinen ungeborenen Kindern und diese ist sogar noch größer als die Erste", eindringlich sah Arnia die Caledonierin an, "und mach dir keine Gedanken darüber, wie lange ihr hierbleiben werdet und euch ausruhen könnt. Mein Vater hat entschieden, dass ihr bleiben könnt und er wird seine Entscheidung nicht rückgängig machen, auch wenn es ein paar Tage oder ein paar Wochen länger sein sollte."


bearbeitet von Geschichtenerzähler am 12.10.2010 19:03:52
12.10.2010 19:02:31
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"Es müssen die Götter gewesen sein, die uns den Weg zu euch gewiesen haben." entgegnete die Heilerin freundlich. Es war für Siegmars Dorf sicher nicht einfach so viele Menschen unterzubringen und so kurz vor dem Winter zu ernähren. Sie waren eine Belastung, das wusste Maíghread und dies abzustreiten würde Arnia lügen strafen. Umso größer war die Geste und Freundlichkeit die Siegmar, seine Familie und sein Dorf ihnen entgegenbrachten.
Gerne hätte sie sich noch länger mit Arnia unterhalten, doch die Heilerin spürte wie die Müdigkeit began sie zu überrennen. Der Tag war sehr anstrengend gewesen und die Sorge um ihr Kind oder besser gesagt ihre Kinder hatte sie erschöpft.

"Ich möchte nicht unhöflich erscheinen Arnia und ich würde mich auch sehr gerne noch etwas mit dir unterhalten, aber der Tag war sehr anstrengend und die Sorge um meine Kinder hat mich sehr müde gemacht. Ich würde mich gerne ein wenig hinlegen und versuchen etwas zu schlafen." Es war normalerweise nicht ihre Art einen Gast darum zu bitten zu gehen, aber Arnia hatte gerade eben selbst gesagt, dass sie nicht mehr nur die Verantwortung für sich hatte, sondern nun auch die für ihre beiden Kinder trug.



20.10.2010 23:21:39
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Arnia


Lächelend lauschte Arnia den Worten der Caledonierin, "Mit Sicherheit haben sie das, Maíghread. Vielen von euch mag es so erscheinen, dass Tanfana sich von euch abgewandt hat, aber ich bin sicher, dass sie ihre schützende Hand über euch gehalten hat, sonst wärt ihr jetzt nicht hier, dann hätten die Römer alle von euch getötet."

Wieder lächelte die Heilerin. Sie nahm es Maíghread in keinster Weise übel, dass sie sie nun bat zu gehen. Die Müdigkeit war der anderen Heilerin anzusehen und wenn Maíghread nun wieder etwas beruhigter wegen ihrer ungeborenen Kinder war, dann konnte sie vielleicht auch ein wenig schlafen und sich so erholen.
"Das ist eine sehr gute Idee, Maíghread, du solltest etwas schlafen. Ich werde morgen noch einmal nach dir und deinen Kindern sehen, aber ich bin mir sicher, dass dir Ruhe ihren Teil dazu beitragen wird, dass die Wehen aufhören werden", meinte Arnia zuversichtlich.
Mit diesen Worten erhob sich die Heilerin und verabschiedete sich von Maíghread. Leise schloß sie die Tür hinter sich, als sie die Hütte verließ.


tbc: ? (wo sie gebraucht wird Zwinkern)


22.10.2010 13:04:02
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Freundlich verabschiedete sie sich von der anderen Heilerin. Eigentlich hätte sie diese gerne zur Tür gebracht, doch ihre Beine fühlten sich so bleischwer an, das Arnia alleine zur Tür gehen musste. Maíghread blieb auf dem Lager sitzen, bis die Heilerin die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Müde legte sie sich ganz auf das weiche Lager, drehte sich zur Seite und schloss die Augen. Ein paar Tränen liefen ihr über die Wangen, doch es war mehr die Anspannung die nun von ihr abfiel. Es würde alles gut werden...wie ein Ertrinkender griff Maíghread immer wieder nach dem kleinen Strohhalm der ihr wo unendlich weit entfernt vorkam. Ihren Kindern ging es gut und sie würde sich nur ausruhen müssen.
Von Herzen wollte sie Arnia glauben, doch die letzten Jahre hatten ihr immer wieder gezeigt, das man sich nie zu früh in Sicherheit wiegen durfte und das würde sie auch diesmal nicht tun.
Während ihre Gedanken so vor sich hinflossen, wurde ihr atmem immer ruhiger und flacher, bis sie schließlich eingeschlafen war.



24.10.2010 18:55:09
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pp: Heiligtum


Auf dem Weg zurück ins Dorf, dachte Yngve noch einmal über die Worte des Goden nach. Warm fühlte er das kleine Stück Rinde, welches nach Aussage Geromans nun 'Seins' war, in seiner Hand liegen. Einiges von dem was Geroman gesagt hatte, hatte ein wenig Klarheit geschaffen, aber vieles war doch sehr verwirrend gewesen. Der Gode sprach vielfach noch kryptischer und geheimnisvoller als Thyra, Alans Schwester. Alan...
Yngve seufzte. Hätte die Rache, die er nicht erhalten hatte für den Tod seines Freudens, die Lücke, den Verlust, den Alans Tod hinterlassen hatte, wirklich schließen? Nach dem Gespräch mit dem Goden war sich Yngve da nicht mehr so sicher. Vielleicht half ihm das Gespräch mit Clodwig. Wenn er den Goden richtig verstanden hatte, hatte Clodwig ein änliches Problem gehabt wie er jetzt...
Aber zunächst wollte der Schmied zu Maíghread, um mit ihr über die Prüfung, die ihm auferlegt worden war, sprechen. Es würde ihr nicht gefallen, vor allem, weil seine Verletzungen noch nicht wieder verheilt waren, zumindest die Wunde am Bein bedurfte noch eines Verbandes, aber dank der guten Heilkünste seiner Frau, bereitete sie ihm kaum noch Schmerzen.
Aber wenigstens um den kleine Luchs brauchte er sich, zumindest heute, keine Sorgen mehr zu machen. Der Kleine hatte genügend zu essen von ihm bekommen und er würde nun jeden Tag nach dem kleine Tier sehen und ihm etwas zu essen mitbringen.

Leise öffnete er die Tür zu der Gästehütte, in der sie zusammen mit der gesamtem Familie, Raban und nun auch Mara untergebracht waren. Er wollte, falls Arnia noch da, die beiden Frauen nicht stören.

Aber die Hütte war leer, alle hatten anscheinend immer noch draußen etwas zu erledigen. Langsam ging der Schmied in den hinteren Teil der Hütte, wo sich die Schlaflager befanden, dort wo er seine Frau und die Heilerin zurückgelassen hatte.
Ein liebevolles Lächekn erschien auf Yngves Gesicht, als er Maíghread schlafend vorfand. Mehr als irgendjemand anderes hatte sie es sich verdient, einmal richtig zu schlafen und sich zu erholen.
Vorsichtig legte er sich neben Maíghread und legte zärtlich einen Arm um sie.


edit: wegen des kleinen Luchses Zwinkern


bearbeitet von Yngve am 07.01.2011 20:36:10
24.10.2010 19:52:58
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"Du warst lange weg." murmelte sie schläfrig. Die Heilerin fuhr sich über die Augen und fragte sich wie lange sie wohl geschlafen hatte, seit Arnia gegangen war.
Langsam drehte sie sich zu Yngve um, da sie ihm im Augenblick den Rücken zudrehte. Sie lächelte leicht als sie sein Gesicht erkannte. "Geht es dir gut?" Irgendwie hatte sie das Gefühl das etwas geschehen war in der Zeit in welcher Yngve weggewesen war. Es war nichts schlimmes, denn sonst hätte sie dies an Yngves Gesicht erkannt, aber es war etwas das ihn zu beschäftigen schien.

Langsam richtete sie sich auf und griff nach Yngves Hand. Lächelnd legte sie diese auf ihren Bauch und strich ihrem Mann mit der anderen Hand über die Wange. "Arnia sagte mir ich müsse mich ein wenig ausruhen. Diese Wehen....sie seien entstanden weil ich mich in den letzten Tagen zu sehr angestrengt habe und wenig auf mich uns unser Kind geachtet habe." Es war schwer darüber zu sprechen, denn die Heilerin wusste das sie daran selbst schuld gewesen war. Sie hatte ihr gemeinsames Glück aufs Spiel gesetzt. "Doch da ist noch etwas." Wie sollte sie das Yngve nur sagen? Es war eine so wunderschöne Neuigkeit und sie wollet sie entsprechend ihrem Mann erzählen. "Unserem Kind geht es gut, aber..." Maíghread legte ihre Hand ebenfalls auf ihren Babybauch. "Wir bekommen Zwillinge."



03.11.2010 21:08:21
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"Hmmm, ja eine Weile...", meinte Yngve leise. Es war ihm gar nicht so lange vorgekommen, aber das lag warscheinlich daran, dass er nachgedacht, geredet und beobachtet hatte.
Ein zärtlicher Ausdruck erschien auf dem Gesicht des Schmieds, als Maíghread sich so verschlafen zu ihm umdrehte. Sie sah einfach bezaubernd aus, so wunderschön, dass er nicht anders konnte, wie ihr sanft über die Wange zu streichen.
"Ja, mir geht es gut, m'annsachd. Mach dir keine Sorgen", beruhigte er seine Frau. Er würde ihr später von der Prüfung erzählen, die er zu bestehen hatte, die zwar gefährlich war, aber vor der er sich nicht fürchtete...

Zunächst erwiderte Yngve das Lächeln seiner Fraun und strich sanft mit seiner Hand über ihren so wundervoll gerundeten Bauch, hörte dann aber mit wachsender Besorgnis, was Arnia gesagt hatte. Er kannte seine Frau gut genug, um zu wissen, dass er das 'ein wenig' auf jeden Fall aus ihrem Satz streichen konnte. "Dann solltest du ihren Rat befolgen und dich ausruhen", meinte er leise und genoss die Berührnung ihrer Hand. Yngve hatte nicht vor, seiner Frau Vorwürfe oder Vorhaltungen zu machen, dass sie selber schuld daran wäre, dass sie diese Wehen gehabt hatte und sich die letzten Tagen verausgabt hatte. Sie waren auf der Flucht gewesen und die Verletzten hatten die Hilfe einer Heilerin gebraucht... Ausserdem macht sie sich mit Sicherheit selbst schon genügend Vorwürfe, dass sie nicht besser auf sich und das Baby geachtet hatte...

"Noch etwas...?", Yngve Besorgnis wuchs erneut und war nun auch deutlich aus seiner Stimme zu hören. War doch etwas mit dem Baby nicht in Ordnung?
Erleichtert liess der Schmied die Luft wieder entweichen, als die erlösenden Worte 'Unserem Kind geht es gut...' kamen.
"Aber...?", erneut war eine gewisse Anspannung entstanden, denn Maíghreads Worte verwirrten ihn nun doch ein wenig. Ging es ihrem Kind nun gut oder nicht...?
Yngve machte den Mund auf, um etwas zu sagen und schloß ihn sogleich wieder, nur um erneut anzusetzen etwas zu sagen. Sein Blick wanderte zwischen ihrem Gesicht und ihrem Babybauch hin und her. Langsam sickerte die Bedeutung der Worte in sein Gehirn und ein Lächeln machte sich auf dem Gesicht des Schmieds breit. Jetzt war er sich zeimlich sicher, was Geroman damit gemeint hatte, dass die Göttin ihnen wohlgesonnen war...
"Und sie ist sich ganz sicher...?", auch wenn Yngve mttlerweile die Bedeutung der Worte verstanden hatte, konnte er es immer noch nicht ganz glauben, dass ihnen ein solches Glück widerfahren sollte, "ach, was rede ich da, das ist einfach wundervoll..." Er nahm Maíghreads Gesicht in seine Hände und küsste sie, erst ein wenig stürmisch und dann sehr zärtlich.

04.11.2010 20:13:20
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Maíghread war froh, dass es Yngve gut ging, auch wenn sie das Gefühl hatte in seinen Augen etwas anderes zu lesen. Alans Tod belastete ihn schwerer als er wohl zugab und sie hoffte, das er irgendwann darüber hinweg kommen würde. Sie wusste wie grausam dieser Gedanke war, aber Yngve musste nach vorne schauen und den Göttern dafür danken, dass er überlebt hatte. Sie selbst war den Göttern ebenfalls unendlich dankbar das ihr Mann und sie selbst überlebt hatte auch wenn sie gleichzeitig um all die Menschen trauerte, die dieses Glück nicht gehabt hatten.

Die Heilerin wusste nicht wie sie Yngves Miene auf die Nachricht deuten sollte, denn im ersten Moment schien er sehr überrumpelt zu sein. Hatte sie auch so fassungslos ausgesehen, als Arnia ihr eröffnet hatte, das sie Zwillinge erwarten würde? Schweigend nickte sie auf seine Frage, unfähig etwas dazu zu sagen. Überrascht ließ sie sich ein wenig zu Yngve ziehen und erwiederte seine stürmischen Küsse. Sie hatte gewusst das er sich darüber freuen würde, tief in ihrem inneren hatte sie es gewusst und dennoch hatte sie sich einen moment gefürchtet, denn zwei Kinder zu ernähren und zu versorgen war etwas anderes als nur eines. "Ja, ja das ist es." fügte sie hinzu und drückte Yngve noch einen Kuss auf die Lippen. Maíghread konnte es selbst kaum glauben das zwei kleine Lebewesen in ihr heranwuchsen.



07.11.2010 18:49:02
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Vollkommen überwältigt und euphorisch von der Nachricht, dass sie Zwillinge bekommen würden, konnte Yngve fast gar nicht aufhören, Maíghread zu küssen. Noch schwerer fiel ihm dies, als sie seine Küsse erwiderte.

Die Gedanken des Schmieds überschlugen sich beinahe in diesem Freundentaumel. Mit gleich zwei Kindern segnete sie die Göttin...! Vergessen waren die langen Jahre des Wartens und Maíghreads immer größer werdenden Verzweiflung, dass sie ihm noch keine Kinder hatte schenken können...
Zwei Kinder...! Wie gut, dass sie es jetzt erfahren hatten, so blieb genügend Zeit, um zwei Wiegen zu bauen... Alan könnte... nein, konnte er nicht... nurf kurz trübte der Gedanke an den toten Freund die Freude über wundervolle Neuigkeit. Maíghread würde den Winter über ausreichend Zeit haben, um Kleidung für die beiden Kinder zu nähen...

Lächelnd und noch immer ein wenig ungläubig darüber, dass die Götter und Maíghread ihm ein solches Geschenk machten, sah der Schmied seine wunderschöne Frau an. Er konnte ienfach nicht aufhören, ihr sanft über die Wange zu streicheln. Erneut küsste er sie. "Wir... werden eine... riesengroße... Hütte bauen... wenn wir wieder... zurück sind", meinte er zwischen den zärtlichen Küssen, auch wenn noch nicht entscheiden war, dass sie in ihre alte Heimat zurückkehren würden, aber das war Yngve im Augenblick auch egal.
"Na, ja.... vielleicht nicht ganz so groß, wie die von Alarich... aber fast so groß...", fügte er lachend hinzu.

10.11.2010 15:24:28
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Lächelnd betrachtete Maíghread ihren Mann und glaubte seine Gedanken hören zu können. Es gab noch einiges zu tun bis der Winter vorrüber war. Sie würde das doppelte an Kleidung benötigen, Wiegen für die Kinder und noch vieles mehr. Im Augenblick hatte sie keinen Überblick über das was sie hatten und was sie brauchten, doch sie hatte noch ein wenig Zeit. Vielleicht würde Yngves Mutter ihr dabei helfen. Sie würde es ganz sicher tun, da war sich Maíghread sicher und dennoch betrübte sie dieser Gedanke ein weing, denn sie war nicht ihre eigene Mutter. Und Maíghread hätte gerne ihre Mutter an ihrer Seite gehabt. Doch sie schob diesen Gedanken wieder beiseite, denn sie wusste das dies nicht ging. Also musste sie schauen wie sie ohne ihre Mutter zurecht kommen würde.

Nur zu gerne erwiederte sie die Küsse ihres Mannes und lauschte seinen atemlosen Worten. Eine große Hütte, das wäre wundervoll. Maíghread stellte sich nur zu gerne vor wie es sein würde, wenn diese große Hütte einmal mit Leben gefüllt sein würde. Für einen kurzen Moment waren die schmerzlichen Augenblicke in denen sie geglaubt hatte Yngve keine Kinder schenken zu können und die letzten Tage ihrer Flucht vergessen. "Eine so große Hütte wie Alarich sie hat, brauchen wir nicht, Yngve." erwiederte sie lächelnd und strich Yngve durch das dichte Haar. "Ich liebe dich und ich danke dir für das Glück das du mir zuteil werden lässt."

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Amalia
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BeitragThema: Re: Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust   Die Hütte von Yngve und seiner Familie - Schwerer Verlust EmptySa Jan 15, 2011 2:16 am

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Yngve konnte zwar Maíghreads Gedanken nicht lesen, aber er wusste, wie sehr sie in dieser Zeit ihre Mutter vermisste. es war nur zu verständlich, dass sie sie bei sich haben wollte, um mit ihr das zu teilen, was nur Mutter und Tochter wirklich teilen konnten...
Liebevoll sah der Schmied seine Frau an, "Mutter wird dir mit Sicherheit helfen. Ich weiss, sie ist nicht deine Mutter, aber sie und Vater können es gar nicht abwarten, bis ihr nächstes Enkelkind auf der Welt ist."

"Nein, die brauchen wir nicht, unsere wird ein bisschen kleiner...", meinte er grinsend.
Wie wunderschön sie war, wenn sie so lächelte. Yngve konnte seinen Blick gar nicht von dieser wundervollen Frau abwenden und zog sie erneut an sich. "Is mo ghràth ort mar an ceudna, m'annsachd", sagte er leise, "aber du musst nicht mir danken, sondern der Göttin. Sie hat uns dieses Glück zuteil werden lassen...", während er mit einer Hand zärtlich über hren Rücken streichelte.



bearbeitet von Yngve am 26.11.2010 20:36:48
18.11.2010 20:10:59
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Natürlich würde seine Mutter ihr helfen, darüber bestand gar kein Zweifel. Aber es war eben nicht ihre eigene Mutter. Für Maíghread machte dies einen großen Unterschied und sie war sich gar nicht mehr so sicher ob sie Matildas Hilfe überhaupt noch wollte.
Das Yngves Eltern es nicht erwarten konnten ihr zweites Enkelkind in den Armen zu halten, war Maíghread bewusst. Kinder waren etwas besonderes und über jedes einzelne freute man sich. Doch dabei drängte sich ihr wieder die Frage auf ob ihre Brüder den schon Kinder hatten, ob ihre Eltern schon ihr erstes Enkelkind auf den Armen halten konnten und sie selbst schon Tante war.

Noch mehr als die Tatsache das ihre Mutter in dieser Zeit nicht bei ihr sein konnte, betrübte sie die Tatsache das ihre Eltern wohl nie erfahren würden wo ihre Tochter lebte, das es ihr gut ging und das die Götter sie nun mit zwei Kinder belohnt hatten. Es war ihre Familie an die sie grade dachte und es stimmte sie traurig das sie diese Glück nicht mit ihnen teilen konnten. Doch sie wollte nicht das Yngve ihre trüben Gedanken lesen konnte und so zwang sie sich zu einem freudigen Lächeln. Sie wusste das es ihm in diesem Augenblick schwer fallen würde zu erraten an was sie dachte, aber sie wusste auch, dass er es irgendwann sehr wohl mitbekommen würde. Aber irgendwann war nicht jetzt.

Beinahe hätte die Heilerin gesagt das die Göttin sie auch lange genug hatte warten lassen. Sie hatte ihnen Steine in den Weg gelegt, Zweifel und Ängste gestreut und noch vieles mehr. Es war ein langer Weg gewesen den sie gegangen waren und noch verstand die Heilerin nicht wozu diese vielen Prüfungen gut gewesen waren. Vielleicht würde sich irgendwann der Schleier einmal öffenen der ihre Sinne nun vernebelte. "Wollen wir uns ein wenig hinlegen?" fragend blickte sie Yngve an, denn nach wie vor war sie müde, ihr Rücken schmerzte und langsam aber sicher wurde ihr kalt.



25.11.2010 23:09:59
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Von all den trüben Gedanken, die Maíghread gerde durch den Kopf gingen, erahnte der Schmied nur einen Burchteil. Hätte er geahnt, wie sehr sie ihre Familie vermisste, hätte er Caledonien nienmals mit ihr zusammen verlassen...
Aber ihr Lächeln war wirklich überzeugend und so machte er sich Augenblick auch keine Sorgen.

Es war nicht so, dass es hier im Dorf nicht auch genügend Arbeit gab, irgendwo gab es immer etwas, wo ein Mann mit anfassen konnte, dennoch nickte Yngve lächelnd auf Maíghreads Frage und schlüpfte zu seiner Frau unter die Felle. Der Schmied schloß sie in seine Arme und küsste sie sanft.
"Kann ich dir irgendetwas Gutes tun, ausser einfach bei dir zu sein, m'annsachd", fragte er leise und fuhr sacht über ihren Rücken.

26.11.2010 20:52:21
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"Nein." Kopfschüttelnd blickte sie Yngve an und kuschelte sich an seine Schulter. Sie wollte nichts weiter als nur bei ihm liegen und den Tag ausklingen lassen. Obwohl sie heute nicht viel gearbeitet hatte, war sie dennoch sehr müde. Wahrscheinlich waren die letzten Tage einfach zu anstrengend für sie gewesen. Doch nun würde es besser werden. Sie waren hier im Dorf angekommen, hatten ein Zuhause geboten bekommen und würden sich nun ein paar Tage Ruhe gönnen können bevor es weitergehen würde. Wohin, das wusste sie noch nicht genau. Doch wo Yngve war, da war auch ihre Heimat.

Es dauerte nicht sehr lange, da war Maíghread eingeschlafen. Ihr Kopf lag noch immer an seiner Schulter und ihr Atem war ruhig und gleichmäßig. Es war die erste Nacht seit langem, in der die Heilerin ruhig schlafen konnte ohne von Albträumen geplagt oder von Sorgen zerfressen zu werden. Alles schien jetzt gut zu werden.



28.11.2010 18:52:01
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Lächelnd zog der Schmied seine Frau näher an sich und strich weiterhin sanft über ihren Rücken.
Maíghread sollte sich ausruhen, das hatte ihr auch Arnia gesagt, die letzten Tage waren einfach ein bisschen viel gewesen. Und dass sie die Ruhe wirklich nötig hatte, merkte Yngve daran, dass Maíghread schon nach kurzer Zeit an seiner Schulter eingeschlafen war. Er würde die ganze Nacht so nah bei ihr bleiben und sie sicher und geborgen in seinen Armen halten, denn sollten sich erneut Alpträume einstellen, wäre er sofort da, um auch die letzten Schatten, die die Ereignisse der letzten Tage nach sich ziehen mochten, zu vertreiben...

Alles würde sich wieder zum Guten wenden, da war sich der Schmied vollkommen sicher. Die Götter hatten sie mit gleich zwei Kindern gesegnet... eigentlich ja sogar mit dreien, wenn man Mara mitzählte. Aber die Wehen, die Maíghread gehabt hatte, waren eine deutliche Warnung gewesen, sorgsamer mit sich selber umzugehen. Doch nach seinen Erlebnissen heute im und am Heiligen Hain, war Yngve sicher, dass die Göttin ihnen wohlgesonnen war, dass auch die Prüfung, die er noch zu bestehen hatte nicht einfach werden würde, aber der Glauben an Tanfana würde ihm die nötige Kraft dazu geben.

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